Sport-Geschäftsführer Christopher Schorch coachte den 1. FC Bocholt zum spektakulären 5:4-Sieg in Köln. Damit er in Bälde seine Aufgabe als Interimstrainer beenden kann, drückt der Ex-Profi bei der Suche nach einem Mehnert-Nachfolger aufs Gas.
Jubel im Kreis: Der 1. FC Bocholt feierte mit Christopher Schorch in der Mitte den 5:4-Sieg beim 1. FC Köln II.
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Das spektakuläre 5:4 des 1. FC Bocholt bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln hat seinen Platz unter den abwechslungsreichsten Spielen der jüngeren Vergangenheit in der Regionalliga West sicher. Der Vizemeister drehte nicht nur gleich zwei Rückstände, sondern holte auch noch in der Schlussviertelstunde ein zwischenzeitliches 2:4 auf.
„Vielleicht haben wir so etwas mal gebraucht“, meinte Siegtorschütze Marvin Lorch. „Wir kommen super aus der Pause raus und kriegen dann aber so auf die Fresse. Das passt halt zu unserer Situation. Wir mussten unfassbar viel leiden. Wie wir dann zurückkommen, spricht für die Mannschaft und die Stimmung, die wir schon unter der Woche hatten. Die nehmen wir auch für das nächste Wochenende und hoffentlich die nächsten Wochen mit. Ich bin unfassbar stolz, wie wir das noch umgebogen haben.“
Erst vorherige Woche hatte der 1. FC Bocholt den vor der Saison verpflichteten Cheftrainer Björn Mehnert nach der Ausbeute von sieben Punkten aus sieben Partien freigestellt. „Dass gleich danach das erste Spiel einen solchen Verlauf nimmt, war nicht anzunehmen“, betonte Sport-Geschäftsführer Christopher Schorch, der interimsweise gemeinsam mit Co-Trainer Marcel Reichwein die Leitung der Mannschaft übernommen hat, im kicker-Gespräch.
Die Jungs haben das super umgesetzt, zu jeder Zeit an sich geglaubt und eine tolle Mentalität bewiesen.
Christopher Schorch zur Leistung in Köln
„Uns war es unter der Woche wichtig, viele Gespräche mit den Spielern zu führen, in die Köpfe der Jungs reinzukommen“, erklärt der 35-jährige Ex-Profi. „Wir wollten dem Team wieder das Selbstvertrauen mitgeben, um unsere Art von Fußball auf den Platz zu bekommen. Die Jungs haben das super umgesetzt, zu jeder Zeit an sich geglaubt und eine tolle Mentalität bewiesen“, lobt Schorch. „In der kommenden Trainingswoche werden wir aber dennoch auch die viel zu einfachen Gegentore aufarbeiten.“
In den kommenden Tagen soll auch verstärkt die Suche nach einem Nachfolger für Mehnert vorangetrieben werden. „Der Fokus lag zunächst einmal auf dem Köln-Spiel, deshalb haben wir auch noch keine Gespräche mit möglichen Kandidaten geführt. In den kommenden Tagen werden wir das gesuchte Trainerprofil weiter ausarbeiten und uns auch mit den zahlreichen Bewerbungen auseinandersetzen“, erklärt der Sport-Geschäftsführer das weitere Vorgehen. „Der neue Trainer muss den 1. FC Bocholt so annehmen, wie er ist. Er muss vom ersten Moment an Feuer und Flamme für die Aufgabe sein und Lust darauf haben, mit uns die Entwicklung des Klubs voranzutreiben.“
Baumaßnahmen können beginnen
Das gilt nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb. Ein weiterer wichtiger Schritt nach vorne gelang jetzt auf dem Weg zum anstehenden Ausbau der Kapazität im Stadion am Hünting auf 5.000 Fans, um damit für einen möglichen Aufstieg in die 3. Liga gewappnet zu sein. Nachdem der Stadtrat schon im Frühjahr beschlossen hatte, dem Verein 2,65 Millionen Euro für die Errichtung eines neuen Flutlichts und einer Rasenheizung zur Verfügung zu stellen, wurde kürzlich auch der Zuwendungsbescheid über die Fördersumme erteilt.
„Durch den nun erteilten Förderbescheid können wir mit den Baumaßnahmen beginnen“, freut sich Schorch. „Denn zunächst müssen die Fundamente für das Flutlicht gesetzt werden, bevor mit dem Bau der Tribünen begonnen werden kann. Wir sind guter Dinge, jetzt sehr zeitnah mit den Bauarbeiten beginnen zu können.“