1,75 Meter gegen die Giganten: Dauerfinale hat Pause – NBA – Basketball



Bayern gegen Alba, Alba gegen Bayern: So werden seit einigen Jahren in Basketball-Deutschland die Titel ausgespielt. Ein körperlich kleiner Ausnahmekönner kämpft nun gegen die beiden Giganten an.

Abklatschen mit Fans: TJ Shorts.


Abklatschen mit Fans: TJ Shorts.

IMAGO/Wolter


Basketball-Bundesliga, das heißt seit Jahren Alba gegen Bayern. In vier der vergangenen fünf Jahren standen die vermögenden Topklubs aus Berlin und München gegeneinander im Finale und machten die Meisterschaft unter sich aus. Nur das Corona-Jahr 2020 machte mit seinem einmaligen Finalturnier eine Ausnahme. 2023, so viel steht jetzt schon fest, ist es wieder so weit: Das Finale heißt nicht Alba gegen Bayern und das liegt vor allem an einem 1,75 Meter kleinen Ausnahmekönner.


TJ Shorts hat aus den Telekom Baskets Bonn einen echten Titelkandidaten gemacht. Nach 32 Siegen aus 34 Saisonspielen geht Bonn als Primus in die Play-offs. Alba und Bayern müssen sich als Zweiter und Dritter um einen Finalplatz duellieren. Für den langjährigen Nationalmannschaftskapitän Robin Benzing sind aus zwei nun drei Titelanwärter geworden. „Natürlich sind Berlin und München als Favoriten gesetzt. Aber die Bonner spielen definitiv um den Titel mit“, sagte Benzing, der nach einer Saison in Uruguay bei „MagentaSport“ als Experte die Play-offs begleiten wird.

Die Münchner haben ungewöhnliche Wochen hinter sich


Zumal die Spitzenteams aus Berlin und München ihre eigenen Probleme mit in die entscheidende Phase der Saison schleppen. Beide haben eine schwache Saison in der Euroleague hinter sich, zudem gibt es vor allem um Bayerns Trainer Andrea Trinchieri einige Gerüchte um einen Abgang. „Meine tägliche Arbeit läuft und solche Sachen sind doch auch ein Teil des Geschäfts. Es ist nie gut, wenn Dinge durchsickern. Aber ich lese eh nichts davon und beschäftige mich damit nicht“, kommentierte Trinchieri.


Bayern (gegen Göttingen), Alba (gegen Ulm) und Bonn (gegen Chemnitz) sind in ihren Erstrundenserien klar favorisiert. Doch gerade die Münchner haben ungewöhnliche Wochen hinter sich. Nach dem Europa-Aus und dem feststehenden dritten Platz in der Liga gab es mehrere Wochen kein Spiel mehr von Bedeutung. „Keiner weiß, wie wir darauf reagieren und wir haben einen komischen Monat hinter uns, in dem wir ohne den Stress spielten, ein Resultat erzielen zu müssen“, sagte Trinchieri. Die Ausfälle von Kapitän Vladimir Lucic sowie Othello Hunter und Augustine Rubit schwächen den Pokalsieger zudem erheblich.

Alba arbeitet an einer Dynastie


Alba Berlin war zuletzt dreimal in Serie Meister und arbeitet an einer Dynastie, wie es sie zuletzt von 1997 bis 2003 mit sieben aufeinanderfolgenden Titeln gab. „Wir freuen uns sehr drauf. Es ist der beste Teil einer Saison, und wir sind bereit, das Ding zu rocken“, sagte Kapitän Luke Sikma. Weil man Platz eins in der Hauptrunde verspielte, wird der Weg zum zwölften Titel aber besonders schwierig: Erst wartet der gefährliche Außenseiter Ulm, dann womöglich die Bayern, schließlich Bonn. Viel härter geht es nicht.

Shorts selbstbewusst: „Wir wollen Meister werden“


Für Spielmacher Shorts und seine Bonner Baskets, die es auch ins Finalwochenende der Champions League schafften, sieht es da besser aus. Sie haben nach 19 Liga-Siegen am Stück Heimvorteil bis ins Finale und können frühestens dort auf Alba und Bayern treffen. Zuvor würden im Halbfinale Oldenburg oder Ludwigsburg warten. „Wir wollen Meister werden“, kündigte Shorts selbstbewusst an. Ex-Nationalspieler Benzing hält das für realistisch. „Sie verfügen über Kontinuität beim Trainer, im Kader, haben die richtigen Spieler dazu geholt, bilden ein perfektes Kollektiv. TJ Shorts ist der beste Spieler der Liga. Das hat alles Hand und Fuß.“

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