Boston fehlt eine Millisekunde – Harden rettet die 76ers – NBA – Basketball



Die Boston Celtics legten in Spiel 4 in Philadelphia zunächst eine Bruchlandung hin, bliesen dann aber zu einer famosen Aufholjagd, hatten die Chance auf den Buzzerbeater – und verloren dennoch denkbar knapp 115:116.

Er lief zu großer Form auf: James Harden am Ball.


Er lief zu großer Form auf: James Harden am Ball.

IMAGO/USA TODAY Network


Nachdem Boston Spiel 3 in Philadelphia 114:102 gewonnen und damit den Heimvorteil zurückgeholt hatte, standen die Sixers in Spiel 4 unter Druck – eine weitere Heimpleite durften sie sich nicht leisten, wollten sie ihren Chancen auf die Conference-Finals nicht nahezu gen Null sinken lassen.


Das erste Viertel war lange Zeit recht ausgeglichen, doch zum Ende hin zogen die 76ers dank eines 8:0-Laufs auf 27:19 davon. Diesen Auftrieb nahmen die Gastgeber dann auch in den zweiten Abschnitt mit – und zogen weiter weg.

Zwischenspurt schenkt Boston neue Hoffnung


Mit 56:40 für die 76ers ging es in die letzten 75 Sekunden der ersten Hälfte, die dann aber zu einer Boston-Show wurden. Die Celtics, bei denen Topstar Jayson Tatum bis dato einen rabenschwarzen Tag (0/9 aus der Zone, 0/3 von draußen) erwischt hatte, meldeten sich auf einmal zurück und verkürzten den Halbzeitrückstand auf 50:59 – in dieser Phase erzielte auch Tatum seine ersten beiden Punkte.


Bei den Gästen hatte lediglich Jaylen Brown (16 Punkte) Normalform erreicht. Auf der Gegenseite waren es die beiden Superstars, die den Philly-Motor antrieben. Hauptrunden-MVP Joel Embiid lag zur Pause bei 19 Punkten und 12 Rebounds, James Harden glänzte mit 24 Zählern und 5 Assists.


Die Hoffnung der Celtics auf eine Aufholjagd im dritten Viertel zerstreute sich aber schon bald in alle Winde – dafür zeichneten weiterhin Embiid und „The Beard“ verantwortlich. Das Tandem war wie eine Urgewalt, brillierte in dieser Phase und war kaum zu stoppen. Und dennoch konnte Philly-Coach Doc Rivers nicht ganz zufrieden sein, denn Boston blieb trotz mauer Vorstellung halbwegs dran, auch weil Harden und Embiid nicht viel Scoring-Unterstützung erhielten.

Boston meldet sich zurück

Er hatte in der Schlussphase große Mühe: Joel Embiid, hier im Duell mitMalcolm Brogdon.


Er hatte in der Schlussphase große Mühe: Joel Embiid, hier im Duell mit Malcolm Brogdon.
Getty Images


Ins Schlussviertel ging es mit 92:83 – und dieses begannen die Sixers zunächst ohne Embiid, was gleich spürbar war. Boston bekam besseren Zugriff und war urplötzlich auf Augenhöhe – offensiv lief in dieser Phase aber hüben wie drüben nicht viel zusammen.


Spannend war es aber allemal, erst recht als Marcus Smart und Jaylen Brown für die Celtics mit zwei schnellen Dreiern sowie Jayson Tatum per Zweier auf 96:96 ausglichen. Rivers nahm eine Auszeit, wohlwissend, dass sein Team wie ein schwer angeschlagener Boxer wankte. 

Drama im Schlussspurt


Es bahnte sich ein echtes Drama an – und das war es dann auch. Embiid wollte es erzwingen, wirkte aber planlos und erlebte dann einen bitterbösen Block von Al Horford, der dann Ausgangspunkt des folgenden Dreiers von Smart zum 102:98 war. Harden hielt derweil noch dagegen – und die Partie weiter offen. Mit 105:105 ging es in die letzten 60 Sekunden. Smart verwandelte zwei Freiwürfe, auf der Gegenseite blockte Horford abermals Embiid und verunsicherte diesen noch mehr.


Harden aber trat als Retter in der Not auf und erzwang mit seinen Punkten Nr. 38 und 39 die vielumjubelte Overtime. Auch in dieser blieb es ein Spiel auf des Messers Schneide. Nervosität machte sich auf beiden Seiten breit, die Intensität und damit auch die Foulhäufigkeit nahm zu. Embiid brachte die Sixers mit zwei Freiwürfen in Führung (113:112), Tatum antwortete umgehend per Dreier.


Harden, mit 42 Punkten Topscorer der Partie, konterte ebenfalls per Dreier aus der Ecke zum 116:115 – Boston hatte jedoch den letzten Wurf. Smart traf per vermeintlichem Buzzer Beater, doch der Jubel war vergebens, denn der Ball hatte Smarts Hand eine Millisekunde zu spät verlassen – so feierten die 76ers, die in der Serie auf 2:2 ausglichen.

© – by kicker.de

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