Der SC Freiburg schwankt nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale zwischen Stolz und Trauer. Nun bleiben zwei Tage, um den Fokus wieder auf die Liga zu legen.

Was maßlos enttäuscht: Freiburgs Kapitänin Hasret Kayikci.
IMAGO/Ostseephoto
Sichtlich geknickt trat Hasret Kayikci nach der am Ende doch deutlichen 1:4-Pokalniederlage vor die Mikrofone. „Ich war mir sicher, dass wir den Pokal holen. Ich bin maßlos enttäuscht, weil ich zwölf Jahre auf diesen Moment gewartet habe. Es tut mir für uns als Mannschaft leid, weil mehr drin war, aber Wolfsburg hat vor dem Tor einfach diese Qualität – das war der Unterschied zu uns.“
Damit spielte die Kapitänin auf mindestens drei Hochkaräter an, die Freiburg frei vor dem Tor nicht nutzen konnte. Zunächst war Lisa Karl an der Grätsche von Lena Oberdorf gescheitert, dann entschärfte Merle Frohms den zu laschen Abschluss von Giovanna Hoffmann und schließlich fischte die Wolfsburger Keeperin auch noch einen abgefälschten Schuss von Kayikci selbst aus dem Winkel.
„Zu wenig Ballbesitz“
„Das Problem war, dass wir viel zu wenig Ballbesitz hatten. Diese Ballverluste kosten unheimlich Kraft. Und wir hätten unsere Chancen einfach nutzen müssen“, brachte es die 31-Jährige auf den Punkt, die in der neuen Saison den nächsten Anlauf nehmen will auf ihren ersten Titel. „Ich hoffe, irgendwann klappt es noch. Ich bin nicht mehr die Jüngste, deshalb sollte das zeitnah sein.“
Die Kulisse war super und unsere Fans haben das Stadion abgebrannt. Das hat definitiv uns gehört.
Deutlich gefasster präsentierte sich Torschützin Janina Minge, die davon sprach, den Abend noch gemeinsam genießen zu wollen. „Heute ist die Enttäuschung noch da, aber morgen haben wir dann alles in guter Erinnerung“, kündigte Minge an, die ihrer Mannschaft ein „Superspiel“ attestierte und erklärte, dass „wir überhaupt nicht traurig sein“ müssen.
Merk: „Haben alles auf dem Platz gelassen“
Ganz ähnlich sah das Trainerin Theresa Merk: „Das war ein besonderes Ereignis, dass wir hier spielen durften. Die Kulisse war super und unsere Fans haben das Stadion abgebrannt. Das hat definitiv uns gehört. Ich bin superstolz auf die Mannschaft. Das Ergebnis ist ein bisschen zu hoch ausgefallen, aber die Mädels haben alles auf dem Platz gelassen und das war das, was wir uns vorgenommen hatten.“
Nun soll der Schwung mitgenommen und gegen den 1. FC Köln am Sonntag in der Liga der erste Dreier nach acht sieglosen Spielen in Serie geholt werden.