Kaminski fordert Ende des Abwehr-Schlingerkurses – Fussball



An den bisherigen sechs Spieltagen ist Schalke 04 nie zweimal hintereinander mit derselben Innenverteidigung angetreten. Marcin Kaminski, der sich nach dem 3:5 gegen Darmstadt auch sehr selbstkritisch zeigte, fordert ein Ende dieses Schlingerkurses.


Viel Mühe mit Isac Lidberg: Marcin Kaminski bedrängt Darmstadts Hattrick-Schützen.

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Große Lust, das Desaster gegen Darmstadt zu erklären, hatten die Spieler des FC Schalke 04 freilich nicht. Kenan Karaman erfüllte einmal mehr gewissenhaft die Anforderungen, die man an ihn als Kapitän stellt – fast alle Teamkollegen duckten sich derweil weg, als sie im Pressebereich nahe des Kabinentrakts um eine Aufarbeitung der Turbulenzen zuvor auf dem Arenarasen gebeten wurden. Marcin Kaminski aber stellte sich.

Kaminski macht seine Sache zunächst gut


Auch aufgrund seiner frustrierenden persönlichen Situation hätte der Innenverteidiger allen Grund gehabt, seinen Emotionen freien Lauf zu lassen, doch der Routinier reagierte vollkommen ruhig, besonnen, klar und selbstkritisch auf Fragen zum Spiel und seiner eigenen Leistung.


Nach zuletzt drei Spielen ohne Einsatz hatte ihn der inzwischen entlassene Trainer Karel Geraerts gegen den SV Darmstadt 98 neben dem nach einer Patellasehnenreizung zurückgekehrten Tschechen Tomas Kalas in die Startelf beordert – und Kaminski machte seine Sache zunächst gut. Er hatte großen Anteil daran, dass Schalke 04 die Gäste kaum vor das Tor kommen ließ.

Gelbe Karte nach 18 Sekunden im zweiten Durchgang


Die zweite Hälfte begann für Kaminski dann aber denkbar ungünstig. Nach einem Foul an Isac Lidberg, dem späteren Hattrick-Schützen, handelte sich der Innenverteidiger der Königsblauen nach 18 Sekunden im zweiten Durchgang die Gelbe Karte ein. Schlimmer noch: Den Treffer zum 3:3-Ausgleich musste Kaminski auf seine Kappe nehmen.


Und das tat er. „Ich hatte zuvor länger nicht gespielt, habe mich aber gut gefühlt auf dem Platz“, sagte Kaminski. In der besagten Situation „kam der Ball – und ich habe ihn schlichtweg nicht getroffen. Ich verlor die Stabilität. Und dann trifft der Darmstädter den Ball auch noch so super ins Tor.“



Mannschaft braucht in Münster einen Sieg


Für Kaminski ist klar, was die Mannschaft, die nach 16 Gegentoren in sechs Spielen schon wieder mitten im Zweitliga-Abstiegskampf steckt, jetzt braucht: „Einen Sieg. Und Stabilität.“ Der 32-Jährige könnte sich vorstellen, auch am Samstag im Spiel bei Preußen Münster (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wieder von Beginn an aufzulaufen, der Gesamtsituation zuträglich könnte es sein: „An den ersten sechs Spieltagen haben wir nie zweimal hintereinander mit derselben Innenverteidigung gespielt“, betont Kaminski. Dieses personelle Hin und Her in der Defensive „müssen wir in den Griff bekommen“.


Zuständig dafür wird Jakob Fimpel sein. Der U-23-Trainer ersetzt Geraerts auf der Trainerbank, bis ein neuer Cheftrainer gefunden ist. Dies soll spätestens in der nächsten Länderspielpause der Fall sein.

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