In der 3. Liga hat Waldhof Mannheim einen Fehlstart hingelegt – und sich am Freitagabend im badischen Landespokal bei einem Siebtligisten blamiert. Energie Cottbus hingegen bestand in Potsdam.
Krise zum Saisonstart: Marco Antwerpen und Waldhof Mannheim.
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Etwas verloren standen Terrence Boyd und Co. nach dem Abpfiff auf dem etwas besseren Dorfplatz in Gommersdorf herum. Die Arme in die Seiten gestützt, der Blick ins Leere: Völlig überraschend hat sich der SV Waldhof Mannheim im Viertelfinale des badischen Landespokals beim VfR Gommersdorf blamiert, einem Landesligisten aus dem Hohenlohekreis.
Dabei hat Cheftrainer Marco Antwerpen seine Startelf im Vergleich zum 0:1 gegen Saarbrücken am vergangenen Drittliga-Spieltag, das gleichbedeutend mit dem Sturz ans Tabellenende war, umgebaut, allerdings etablierte Kräfte wie Boyd, Kobylanski, die Neuzugänge Fein, Matriciani, Shipnoski, Klünter und Lohkemper aufs Feld geschickt – allesamt Spieler, die schon höher als 3. Liga gespielt haben. Davon war jedoch nichts zu sehen. Der krasse Außenseiter Gommersdorf stand defensiv solide und ließ in 45 Minuten wenig bis nichts zu. Nach dem Seitenwechsel setzte sich die schwache Darbietung des Favoriten fort – und so ging der Siebtligist nach 56 Minuten in Führung: Kapitän Reuther schoss eine abgefälschte Flanke sehenswert in den Knick zum 1:0.
Mannheim erhöhte danach den Druck, fand jedoch kein Durchkommen oder stellte sich vor dem Tor zu umständlich an – weshalb am Ende der vier Klassen tiefere VfR Gommersdorf die Sensation feierte und nun im Halbfinale des Landespokals steht.
Für den Waldhof setzt sich damit der Fehlstart fort, die Krise verschärft sich. Längst steht auch Cheftrainer Antwerpen im Fokus der Kritik. Dieser hatte zuletzt Parallelen zu seiner vorherigen Amtszeit gezogen – ausgerechnet zum verhassten Südwest-Rivalen Kaiserslautern. Die Kurpfälzer haben durch das Viertelfinal-Aus nur noch die Chance, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren, indem sie einen der ersten vier Plätze in der 3. Liga am Saisonende belegen.
Cottbus besteht beim SV Babelsberg
Energie Cottbus hingegen steht der Weg über den Landespokal weiterhin offen. Die Lausitzer – mit einem Sieg und drei Niederlagen in die Saison gestartet – bestanden am Freitagabend im traditionell hitzigen Auswärtsspiel gegen den SV Babelsberg, der Neuauflage des Vorjahresfinals (3:2). Cheftrainer Pele Wollitz bekam in Potsdam – 5303 Zuschauer waren ins Karl-Liebknecht-Stadion gekommen – einen wilden Start zu sehen. Halbauer hatte den FCE früh in Führung gebracht (5.), doch nur drei Minuten später kam Viertligist Babelsberg durch ein Eigentor von Pelivan, dem ein Rückpass verunglückt war, zum Ausgleich. Noch vor der Pause brachte Rorig (28.) Energie wieder in Führung, Krauß (37.) baute den Vorsprung aus. Mit 3:1 für Cottbus ging es in die Kabine.
Nachdem die zweite Hälfte durch das Zünden von Pyrotechnik für knapp zehn Minuten unterbrochen war, kam Babelsberg noch durch Mike Bachmann heran (2:3, 78.). Danach brachte Cottbus die knappe Führung über die Zeit und steht damit als Titelverteidiger in der nächsten Runde.