Routinier Llull entscheidet: Real gewinnt die Euroleague – NBA – Basketball



Real Madrid hat die Euroleague gewonnen. Der wichtigste europäische Basketball-Wettbewerb wurde in einem am Ende dramatischen Finale gegen Olympiakos Piräus (79:78) durch einen Wurf von Routinier Sergio Llull entschieden.

Sergio Llull entschied das Finale gegen Piräus - und macht Real damit zum europäischen Champion.


Sergio Llull entschied das Finale gegen Piräus – und macht Real damit zum europäischen Champion.

IMAGO/Agencia EFE


Im litauischen Kaunas lieferten sich der Hauptrunden-Erste Olympiakos Piräus und Real Madrid ein spannendes und umkämpftes Finale. Olympiakos, das vor den Play-offs als Topfavorit gehandelt wurde, kam besser ins Spiel und lag nach dem ersten Viertel mit sieben Zählern vorn. Real war im zweiten Durchgang besser, mit 45:45 ging es in die Kabinen. Piräus setzte immer wieder auf den überragenden MVP und Euroleague-Dominator Sasa Vezenkov und lag bis kurz vor Schluss fast durchgehend vorn.


Dann fiel die Entscheidung am Ende auf dramatische Weise in den letzten Sekunden: Olympiakos führte mit 78:77, Madrid nahm eine Auszeit – und schlug aus dieser kommend durch den an diesem Abend lange unauffälligen Sergio Llull zu. Der 35-Jährige stand zu diesem Zeitpunkt noch bei 0 Punkten, nahm nun aber einen wichtigen Zweipunkt-Wurf aus der Mitteldistanz zum 79:78 für Real.


Piräus bekam mit 3,1 Sekunden auf der Uhr nochmal die Chance, zurückzuschlagen. Auch hier übernahm mit Kostas Sloukas ein Routinier – dessen Wurf prallte jedoch vom Ring ab.


Real holt sich damit nach 2015 und 2018 zum dritten Mal den Titel in der Königsklasse. Zusätzlich siegten die Hauptstädter achtmal im Vorgängerwettbewerb, dem Europapokal der Landesmeister. Während Vezenkov mit 29 Punkten bester Schütze des Spiels war, trumpfte bei Real Sergio Rodriguez (15 Zähler) auf.

Eine wechselhafte Saison mit dem goldenen Ende


Für Real endet damit eine wechselhafte europäische Saison mit dem bestmöglichen Ergebnis. Die Königlichen hatten die Hauptrunde zwar als Dritter abgeschlossen, hatten aber immer wieder Schwierigkeiten, die richtige Balance zu finden. Zudem galt Cheftrainer Chus Mateo fast durchgehend als Wackelkandidat. Zu groß schien das Erbe, das sein Vorgänger Pablo Laso, der bei Real eine langjährige Ära geprägt hat und zur kommenden Saison wohl Bayern München übernehmen wird, hinterlassen hat.


Was uns am Ende im Spiel gehalten hat, war der Glaube an uns.


Finals-MVP Walter Tavares


Bestätigt sahen sich Mateos Kritik nach zwei Spielen in der Play-off-Serie gegen Partizan Belgrad. Der vermeintliche Underdog aus Serbien hatte beide Spiele in Madrid gewonnen, wobei vor allem das abgebrochene Spiel zwei, in dem sich Akteure beider Teams nach einem üblen Foul von Llull eine heftige Schlägerei geliefert hatten, in Erinnerung bleibt.


Mit dem Rücken zur Wand gewann Real beide Spiele in Belgrad, auch weil man über die tiefere Bank verfügte und die Sperren infolge der Ausschreitungen besser kompensieren konnte. Zu Hause lösten die Blancos schließlich in Spiel fünf ihr Ticket fürs Final Four.


Die Vorkommnisse gegen Belgrad hafteten Real allerdings auch im Final Four an, immer wieder wurden die Blancos von den Zuschauern ausgepfiffen und ausgebuht. Dennoch bezwang Madrid den FC Barcelona im Halbfinale und setzte sich auch dank der geballten Routine und Erfahrung im Kader am Ende die Krone auf.


Für einige erfahrene Akteure wie Llull, Rudy Fernandez, Anthony Randolph oder den ehemaligen Bamberger Fabien Causeur ist es bereits der zweite Euroleague-Titel. „Es war sehr schwer“, sagte Finals-MVP Walter Tavares. „Was uns am Ende im Spiel gehalten hat, war der Glaube an uns. Als die Chance da war, haben wir sie ergriffen.“

© – by kicker.de

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