Spielbericht | Erst mit Klasse, dann brutal effizient: Zehn Spanier gewinnen in der Schweiz | Schweiz – Spanien 1:4 | 2. Spieltag | UEFA Nations League 2024/25 – Fussball



Frühe Tore, VAR-Checks, Platzverweis: Die erste Hälfte zwischen der Schweiz und Spanien war spektakulär. In Durchgang zwei verlagerte sich der Europameister aufs Verteidigen und zeigte sich in der Offensive eiskalt. So stand am Ende ein 4:1-Sieg der Spanier.


Mit zwei Toren Spieler des Spiels: Spaniens Fabian (#8).

IMAGO/Sportpressefoto


Nach dem hitzigen Spiel in Dänemark, dass die Schweiz mit 0:2 verlor, musste Eidgenossen-Trainer Murat Yakin auf zwei wichtige Spieler verzichten: Elvedi (Notbremse) und Xhaka (Gelb-Rot binnen vier Minuten) waren in Kopenhagen vom Platz geflogen und wurden von Wüthrich und Ex-Gladbacher Zakaria ersetzt, außerdem spielte Amdouni für Rieder vom VfB Stuttgart. Kurzfristig musste Omeragic noch Widmer ersetzen, der Mainzer hatte sich beim Aufwärmen verletzt.


Auch Spanien startete mau in die neue Nations-League-Runde, nach zuvor neun Siegen in Serie gab es beim 0:0 in Serbien den ersten Punktverlust. Zudem verletzte sich Dani Olmo und musste von Pedri vertreten werden. Trainer Luis de la Fuente brachte außerdem Bayers Grimaldo, Rodri und Joselu für Cucurella, Zubimendi und Ayoze (alle Bank) beim Europameister.

Joselu trifft früh – Omeragic-Ausgleich zählt nicht


Es sollte eine spektakuläre, aber teils auch wilde erste Hälfte werden: Kobel musste schon früh gegen Joselu retten (3.), konnte eine Minute später einen Kopfball des Stürmers aber nur noch hinter der Linie klären. So zumindest die Entscheidung des Unparteiischen, denn Torlinientechnik kam in Genf nicht zum Einsatz und der VAR konnte ebenfalls keinen klaren Beweis für das Gegenteil finden – der Treffer zum 1:0 zählte. Praktisch im direkten Gegenzug fiel der vermeintliche Ausgleichstreffer durch Omeragic, doch da Freuler in der Entstehung den Ball mit der Hand geblockt hatte, galt dieser nicht (7.). Stattdessen legte Spanien eiskalt nach, Fabian staubte ab, nachdem Kobel noch gegen Nico Williams retten konnte (14.).


Nach einer Viertelstunde sah Spanien praktisch schon wie der Sieger aus, doch eine Notbremse von Le Normand gegen Embolo samt Roter Karte brachte die Eidgenossen zurück ins Spiel (21.). Den fälligen Freistoß knallte Amdouni an die Latte (25.), Omeragic (29.) und Rodriguez (31.) zielten danach drüber. Spanien verteidigte nun tief, setzte auf Konter – und blieb dabei stets gefährlich: Kobel parierte einen Schlenzer von Lamine Yamal stark (30.), später blockte Akanji in höchster Not gegen Joselu (33.).

Amdouni trifft zweimal, darf aber nur einmal jubeln


Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte dann endgültig den Gastgebern: Erst zwang der umtriebige Vargas Raya mit einem Schlenzer zu einer Glanzparade (40.), die fällige Ecke verlängerte Embolo zu Amdouni, der den Ball aus kurzer Distanz zum Ausgleichstreffer über die Linie drückte (42.). Ein Schlenzer von Vargas in die Arme des spanischen Keepers beendete schließlich die erste Hälfte, in der die Schweiz zuerst Moral bewiesen und schließlich tollen Fußball gezeigt hatte – ein Ausgleich noch vor dem Seitenwechsel wäre durchaus verdient gewesen.


Der fiel drei Minuten nach dem Seitenwechsel, nach einer Vargas-Ecke köpfte Amdouni Vivian an, der den Ball ins eigene Netz lenkte – doch wieder währte der Jubel nur kurz, denn das Schiedsrichtergespann entschied, dass der Ball zuvor das Spielfeld verlassen hatte.

Spanien bestraft aufgerückte Schweizer zweimal


Danach gönnte sich das Spiel eine schöpferische Pause. Spanien verlagerte sich aufs Verteidigen und ließ gegen zunehmend unstrukturierte Eidgenossen kaum mehr Chancen zu. Erst in der 67. Minute bot sich Amdouni wieder mal eine Chance, als er aus kurzer Distanz eine Ecke völlig unbedrängt über das Tor köpfte.


Es ging nur noch wenig zusammen bei der Schweiz, die zunehmend verzweifelt anlief. Das bestrafte Spanien in der Schlussphase eiskalt: Einen ersten Konter über Raya und Ferran Torres schloss Fabian eiskalt zum 3:1 ab (77.), drei Minuten später blieb dann Ferran Torres im Eins-gegen-eins gegen Kobel Sieger und setzte den Schlussstrich unter die Partie.

Spanien nun mit zwei Heimspielen – Schweiz braucht den Turnaround


Mit spielerischer Klasse in der Anfangsphase und cleverem Verteidigen samt brutaler Effizienz in der zweiten Hälfte sicherte sich Spanien den ersten Dreier in der neu begonnenen Nations-League-Runde. Am 12. und 15. Oktober (jeweils 20.45 Uhr) geht es dann mit zwei Heimspielen gegen Dänemark und Serbien weiter.


Die Schweiz muss sich dagegen vor allem über die verschlafene Anfangsphase ärgern, denn danach waren die Eidgenossen teilweise das überlegene Team. Dennoch stehen sie mit null Punkten am Tabellenende – können dies aber in der nächsten Länderspielpause in Serbien (12.10., 20.45 Uhr) und gegen Dänemark (15.10., 20.45 Uhr) korrigieren.

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