„Alles reinknallen“: Stadtderby zwischen Lok und Chemie – Fussball



In der Regionalliga Nordost steht das Derby aller Derbys vor der Tür: Lok Leipzig empfängt den Stadtrivalen Chemie. Die Ausgangslage ist klar: Gegen den Tabellenführer sind die Leutzscher klarer Außenseiter.


Trendwende gegen Spitzenreiter Lok? Chemie will im Stadtderby „alles reinknallen“

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Das Ortsderby gegen den 1. FC Lok kommt für die BSG Chemie scheinbar zur Unzeit. Oder doch nicht? Fakt ist: Zwei Klatschen (1:5 in Erfurt, 0:3 daheim gegen Altglienicke) mussten die Leutzscher zuletzt einstecken, acht Gegentore in zwei Spielen kassierte die sonst so zuverlässige Abwehr. Zuvor hatte Chemie nur sieben Gegentore in acht Spielen zugelassen. Von überbordendem Selbstvertrauen kann also derzeit keine Rede sein. Und nun geht es zum derzeit souveränen Tabellenführer. Auswärts.

Nichts zu verlieren – aber trotzdem unter Zugzwang


„Vielleicht ist es aber gut, dass gerade jetzt das Derby kommt“, hält Routinier und Mittelfeldlenker Dennis Mast dagegen. „Keiner erwartet in der Situation einen Sieg von uns, wir haben nichts zu verlieren“. Dass das nur bedingt stimmt, weiß Mast natürlich. Schon direkt nach der ernüchternden Heimpleite gegen Altglienicke bekam die versammelte Mannschaft vor dem Fanblock aufmunternde, aber auch klare Worte mit auf den Weg. „Wir kommen da alle zusammen wieder raus, wir müssen jetzt nicht alles in Frage stellen. Aber es muss jetzt hart gearbeitet, hart trainiert, und dann in Probstheida alles gegeben werden!“, schallte es den Spielern entgegen.


Es wird ein heißer Tanz, wir müssen uns dort anders wehren als zuletzt, alles reinknallen.



„Es wird ein heißer Tanz, wir müssen uns dort anders wehren als zuletzt, alles reinknallen“, weiß Mast, der zuletzt im Mai diesen Jahres mit seinen Grün-Weißen als Sieger vom Probstheidaer Rasen ging. Er weiß auch, was zu tun ist, um zum Erfolg zu kommen: „Es passt gerade nicht alles perfekt zusammen. Wir müssen wieder einfacher spielen, das, was wir können. Das muss jetzt wiederkommen.“

8.000 Tickets verkauft


Über 8.000 Tickets wurden bisher verkauft, das Spiel elektrisiert Fußball-Leipzig wie in alten Tagen. Lok ist so gut gestartet wie lange nicht, Chemie begann ordentlich und steckt nun in einem Tief. „Es ist eine kleine Delle, wir wussten, dass die kommen würde“, analysiert Trainer Miro Jagatic.


Angesichts der vielen teils ungeplanten Abgänge und demzufolge auch Neuzugänge schien sich das Team rasend schnell gefunden zu haben. Was anfangs so gut klappte, ließ die Mannschaft zuletzt vermissen. Individuelle Fehler, mangelndes Tempo, zu viele Unkonzentriertheiten häuften sich. Gegen die teils hochgerüsteten Mannschaften der Regionalliga Nordost müssen die Teilzeitkicker aus Leipzig-Leutzsch immer 100 Prozent abrufen, um erfolgreich sein zu können. Und wenn nicht alles stimmt, hat man es gegen die individuelle Klasse der Gegner schwer.

Defensive stabilisieren – Ratifo entfesseln


Die Marschroute ist also klar. Bleibt nur noch die Frage, ob die Mannschaft das auch auf den Platz bringt. Die Abwehr muss sich dringend wieder stabilisieren, sie war in den letzten Jahren immer das zuverlässige Prunkstück der BSG. Gegen die Tormaschinerie von Lok ist das auch dringend nötig, denn nach vorn haben die Leutzscher traditionell ihre Probleme.


Zuletzt lief es für Stanley Ratifo nicht mehr so gut wie beim Start. Der in Halle an der Saale aufgewachsene Torjäger erzielte in vier Spielen vier Tore, ging dann für Mosambik auf Länderspielreise und kam seitdem nicht mehr richtig in Tritt. Dank einer von der BSG beantragten Sondergenehmigung kann der 29-Jährige nun einen Tag später zur nächsten Qualifikationsrunde für den Afrika-Cup, die vom 11. bis 14. Oktober gegen Eswatini (ehemals Swasiland) stattfindet, reisen und das Derby vorher bestreiten. Und natürlich hoffen Fans und Mannschaft, dass der Knoten endlich platzt und zumindest ein Teilerfolg vom Lokalrivalen mitgenommen werden kann.

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