Eberls Ärger über Individualkritik: „Das ist so billig“ – Fussball



Auch Max Eberl stellte sich nach der deutlichen 1:4-Abreibung beim FC Barcelona den Fragen – und ging explizit auf aufkommende Kritik an der Münchner Abwehr ein. Außerdem riss der Bayern-Sportvorstand auch eine strittige Szene noch kurz an.


Wehrhafter Bayern-Sportvorstand: Max Eberl.

DeFodi-Bilder über Getty Images


Bereits nach 58 Sekunden hatte sich die Abwehr des FC Bayern besonders löchrig gezeigt. Weil Dayot Upamecano nach vorn gerückt war, stand plötzlich Joshua Kimmich als letzter Mann da – und konnte den Pass auf den durchbrechenden 1:0-Torschützen Raphinha auch nicht mehr unterbinden. Im weiteren Verlauf sollte der Kapitän des FC Barcelona noch zwei weitere Treffer besorgen – und auch Robert Lewandowski traf gegen seinen Ex-Klub.


Manuel Neuer vermisste Aggressivität, Kimmich wiederum Sorgfalt. Fakt war: Münchner Defensivfehler waren durchaus gegeben an diesem Champions-League-Abend. Aus Sicht von vielen – auch von Bayern-Sportvorstand Max Eberl – aber nicht in der 36. Minute, als Barcelonas Fermin bei einem Luftzweikampf mit Min-Jae Kim den Koreaner leicht stieß, den Zweikampf so für sich entschied und so das Tor von „Lewy“ vorbereitete – ein Entscheidung pro Foulspiel wäre hier absolut denkbar gewesen. Der slowenische Schiedsrichter Slavko Vincic ließ aber weiterlaufen.

Eberl und „der Schlag“


„Ich will dem Schiedsrichter nicht die Schuld geben, aber beim Rückwärtslaufen so einen Push zu bekommen, entscheidet diesen Zweikampf schon“, sagte Eberl zu der Szene nach dem Spiel in der Mixed Zone. Groß damit aufhalten wollte sich der 51-Jährige aber nicht, vielmehr störte er sich an diesem Abend einfach am deutlichen Ergebnis, dem 1:4.


„Wir haben verloren und vier Gegentore kassiert. Wir haben nach einer halben Stunde den Faden verloren. Wir haben es nicht gut gemacht und nicht das gemacht, was wir besprochen hatten“, meinte Eberl stakkatohaft. „Und dann kriegst du vor der Halbzeit auch noch das 3:1, das war alles zusammen der Schlag, von dem wir uns nicht mehr erholt haben.“

Eberl wehrt sich dagegen, „einzelne Spieler zu hinterfragen“


Was der Münchner Sportvorstand aber nicht gelten ließ: Kritik an einzelnen Profis wie etwa an Upamecano oder Kim, die in der Vergangenheit ab und an auch als Schwachstellen aufgefallen waren – auch wenn sie wiederum Ende September auch Loblieder erhalten hatten.


Beim Verteidigen einzelner Spieler wurde Eberl sogar recht deutlich: „Das ist so billig, wenn wir Gegentore bekommen, das auf die Defensive zu schieben. Und wenn der Harry Kane ein Tor macht, ist es nur Harry Kane. Es geht in diesem Fall oft ums Auseinanderdividieren, aber das lassen wir nicht zu. Wir spielen unser Spiel, wir haben verloren und wir gratulieren Barcelona. Wir sind jetzt in die Champions League mit drei Punkten aus drei Spielen gestartet , jetzt müssen wir weitermachen – und wir nörgeln nicht an einem Einzelnen herum. Wir verlieren zusammen, wir gewinnen zusammen, das ist relativ simpel.“


Überhaupt gehöre es seiner Ansicht nach erst nach wenigen Pflichtspielen unter dem neuen Trainer Kompany dazu, auch Rückschläge auszuhalten. Das alles sei aus Eberls Sicht alles Teil des Lernprozesses: „Du willst nicht nur aus Siegen lernen, du wirst auch aus Niederlagen lernen. Und das tun wir, das war jetzt die zweite in der Champions League.“




Auch der momentane Tabellenplatz 23 (von 36 Teams) töre ihn dabei nicht. Er mache sich keine Sorgen, „das ist genau dieser neue Modus – und der entscheidet sich erst am 8. Spieltag, nicht am 3. Wir haben verloren, wir haben Dinge nicht gut gemacht. Wir reden nichts schön, Barcelona hat es einfach in Phasen besser gemacht. Das tut weh. Aber ich wehre mich dagegen, einzelne Spieler zu hinterfragen.“

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