FIFA wehrt sich gegen die DFL-Kritik am Terminkalender – Fussball



Die Aufstockung der Klub-WM auf 32 Teams ist unter anderem der DFL ein Dorn im Auge. Dagegen wehrt sich die FIFA teils mit scharfen Worten.

FIFA-Generalsekretär Mattias Grafström (3. von re.)
UEFA über Getty Images


Am Donnerstag machten die DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel und Marc Lenz ihrem Ärger über die Terminfülle im Fußballkalender öffentlich Luft, die nationalen Ligen müssten besser geschützt werden. Wie sich jetzt herausstellt, läuft die Auseinandersetzung mit dem Fußball-Weltverband schon eine ganze Weile. Die FIFA reagierte bereits Ende der vergangenen Saison scharf auf ein entsprechendes Ansinnen des Ligen-Dachverbands World League und der Spielergewerkschaft Fifpro.


„Von Anfang an weisen wir jede Andeutung oder Behauptung zurück, dass die FIFA den internationalen Spielkalender der Fußballgemeinschaft ohne angemessene Konsultation oder zur Förderung ihrer eigenen ‚Geschäftsstrategie‘ angelegt hätte“, heißt es in einem Schreiben von FIFA-Generalsekretär Mattias Grafström an die Generalsekretäre der beiden Organisationen, das dem kicker vorliegt.


Während die World League die Zunahme der FIFA-Termine nur monierte, reichten die Spielergewerkschaften aus England und Frankreich als Fifpro-Mitglieder sogar Klage bei einem Handelsgericht in Brüssel gegen die „Rechtmäßigkeit der FIFA-Entscheidungen, den internationalen Spielkalender einseitig festzulegen“ ein.


Laut Grafström engagiere sich der Weltverband kontinuierlich in „umfassenden Konsultationen“ mit relevanten Interessengruppen. „Jede Behauptung, dass dies nicht geschehen sei, wird durch die Fakten nicht gestützt. Beispielsweise wurde das Thema Kalender bei mehreren Gelegenheiten mit Fifpro und den World Leagues diskutiert“, betont der FIFA-Generalsekretär.

Klub-WM dauert 28 Tage


Ausgangspunkt der Differenzen ist ein Terminkalender, der in den vergangenen Jahren durch Champions, Europa, Conference und Nations League immer enger wurde. Ab 2025 ersetzt nun die Klub-WM im Vierjahresrhythmus den bisherigen Confed-Cup. Während dieser bei seiner letzten Austragung 2017 15 Tage dauerte, läuft die Klub-WM im kommenden Jahr 28 Tage. Die beiden Finalisten werden vom 15. Juni bis 13. Juli in den USA sieben Spiele bestreiten. Die Hälfte der 32 Teilnehmer scheidet nach drei Vorrundenspielen aus.

70 Pflichtspieleinsätze für Julian Alvarez


Der Fußball-Weltverband verweist auch auf eine Statistik des unabhängigen CIES-Fußballobservatoriumwonach die Belastung der Spieler in 40 großen Ligen in den vergangenen zwölf Jahren durch FIFA-Wettbewerbe unter einem Prozent der Gesamt-Einsatzzeiten gelegen habe. Durch die Klub-WM werde dieser Anteil nur unwesentlich ansteigen. Die Fifpro rechnet dagegen vor, dass ein Spitzenspieler wie Julian Alvarez 2023/24 im Trikot von Manchester City und der argentinischen Nationalmannschaft auf 70 Pflichtspieleinsätze gekommen ist.

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