Fischfrikadellen fliegen: Massive VAR-Proteste in Norwegen – Fussball



Tennisbälle, ferngesteuerte Autos – und sogar fliegende Fischfrikadellen: Zuschauer der norwegischen Eliteserien fordern mit allen Mitteln die Abschaffung des umstrittenen Video-Assistenten.


Nicht nur Tennisbälle landen dieser Tage häufig auf den Fußballplätzen in Norwegen.

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Seit der Einführung im vergangenen Jahr kehrt in der norwegischen Eliteserien keine Ruhe um den Videoassistenten ein. Kritische Reaktionen aus den Fanszenen hatte es von Anfang an gegeben – am Sonntagabend erreichten sie nun ihren zwischenzeitlichen Höhepunkt.

Beide Fanlager verhindern Spielfortsetzung


„Das Spiel wurde abgebrochen. Bitte verlassen Sie das Stadion“, war um kurz vor 20 Uhr auf der Anzeigetafel im Trondheimer Lerkendal-Stadion zu lesen, wo die Partie zwischen Rosenborg und Lilleström über die Bühne hätte gehen sollen. Fußball bekamen die Zuschauer jedoch nur rund 30 Minuten zu sehen, wofür sie selbst – zumindest in Teilen – verantwortlich waren.


Nur wenige Minuten nach Spielbeginn hatten Anhänger der Heimmannschaft Fischfrikadellen auf das Feld geworfen und somit die erste Spielunterbrechung provoziert. Es sollten drei weitere Unterbrechungen folgen, an denen auch Gästeanhänger ihren Anteil hatten, woraufhin sich der Unparteiische schließlich dazu gezwungen sah, das Ligaspiel endgültig abzubrechen.

Erinnerungen an Proteste gegen DFL-Investor


Karl-Petter Löken, Generalsekretär des norwegischen Fußballverbandes, zeigte sich unmittelbar nach der Spielabsage fassungslos über das Verhalten gewisser Zuschauer. „Ich bin in Nordirland bei der U-19-Europameisterschaft. Norwegen spielt jetzt, und ich habe es nicht gesehen, aber nach dem, was ich gehört habe, ist das unglaublich und absolut verwerflich“, äußerte sich Löken via Kurznachricht gegenüber der Zeitung Die Tageszeitung.


Die norwegischen Verbandsvertreter stehen derweil nicht erst seit Sonntagabend vor der schwierigen Aufgabe, den Protesten entgegenzuwirken – ähnlich wie Anfang des Jahres in Deutschland im Fall des geplanten DFL-Investors. Die aktuellen Ereignisse setzen sie nun allerdings zweifelsohne weiter unter Druck.


Erst kürzlich hatte im Gespräch mit VG ein Sprecher der Organisation „Norsk Supporterallianse“ erklärt, die die Interessen der norwegischen Fußballfans vertritt, dass die Aktionen „in Zukunft weitergehen und immer mehr zunehmen“ werden. „Sie zeigen nicht nur den Hass auf den VAR, sondern symbolisieren zudem, wie willkürliche Spielunterbrechungen den Fußball ruinieren.“ Man werde „nicht aufgeben, ehe der VAR aus dem norwegischen Fußball verschwunden ist.“

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