„Motor des Projekts“: Hoeneß mit SAP Garden am Ziel – NBA – Basketball



Eine Multifunktionsarena in München war ein Traumprojekt für Uli Hoeneß. Der SAP Garden wird nun feierlich eröffnet. Es ist eine Geschichte über Handschlagqualitäten und Bauverzögerungen.


Der SAP Garden in der Morgensonne.

IMAGO/kolbert-press


Die Eröffnung des SAP Garden ist auch für Uli Hoeneß etwas ganz Besonderes. Mehr als ein Jahrzehnt beschäftigte sich der Patron des FC Bayern intensiv mit einer neuen Multifunktionsarena in München. Als Basketball-Förderer Hoeneß wegen Steuerhinterziehung angeklagt und 2014 zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, rückte das Prestigeprojekt jedoch erstmal weit in den Hintergrund.


Doch dank der Beharrlichkeit und Finanzkraft des Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz nahm die Vision einer modernen Mehrzweckarena in München 2016 wieder Fahrt auf. Als Hoeneß aus dem Gefängnis entlassen wurde, so erzählt er es selbst, sei einer der ersten Briefe von Mateschitz gekommen. „Lieber Herr Hoeneß, ich freue mich sehr, dass Sie wieder da sind! Wenn Sie weiterhin Interesse haben mit uns zusammen zu arbeiten, stehen wir oder ich zu einem Gespräch jederzeit zur Verfügung“, habe darin gestanden.

Ein Brief, der zu Tränen rührt


Das seien so Tage, „wo du Tränen in den Augen hast, wenn du solche Briefe kriegst, und da habe ich gewusst, dass es der richtige Partner ist“, erinnerte sich Hoeneß, der die Handschlagqualitäten von Mateschitz lobte. Der Gründungsmythos einer Arena war geboren.


Wenn am Freitag (20.30 Uhr) der SAP Garden mit der Eishockey-Partie des EHC Red Bull München gegen die Buffalo Sabres um JJ Peterka feierlich eröffnet wird und am darauf folgenden Donnerstag (20.45 Uhr) die Basketballer des FC Bayern in der Euroleague Schwergewicht Real Madrid empfangen, dürfte auch Hoeneß vielleicht sogar leicht verwundert auf das Hallen-Projekt blicken.

Erste Spiele im SAP Garden

Ein neues Wahrzeichen für München


Mateschitz starb im Herbst 2022, ohne seine Red-Bull-Millionen wäre die Halle – von rund 150 Millionen Euro ist die Rede – aber niemals Realität geworden. Als „Motor des ganzen Projekts“ pries der Österreicher aber immer wieder Hoeneß. „Beide Sportarten“, also Eishockey und Basketball, würden vom SAP Garden „unglaublich profitieren“, sagte Hoeneß. „So wie der FC Bayern München im Fußball von der Allianz-Arena profitiert hat.“


Das Stadion in Fröttmaning ist Hoeneß‘ Referenzobjekt für die Multifunktionsarena im Olympiapark. Einst im Olympiastadion hätten die Fußballer des FC Bayern vor durchschnittlich 35.000 Fans gespielt, mit dem Umzug schnellte die Zahl auf 75.000. Das bedeutet nicht nur mehr Ansehen, sondern auch mehr Geld. „Neben der Allianz-Arena wird eine zweite Sportstätte ein Schauobjekt für diese Stadt sein“, betonte Hoeneß.

Corona und Brände sorgen für Probleme


Der SAP Garden ist ein Hingucker. Dafür sorgen die sogenannten Lisenen, also Verzierungen, aus Aluminium, die eine imposante Außenverkleidung bilden. Im Inneren, wo bis zu 10.600 Zuschauer beim Eishockey und 11.500 Zuschauer beim Basketball Platz finden, steht die Nachhaltigkeit im Fokus. So wird nach Angaben der Betreiber die Halle komplett mit der Abwärme geheizt, die bei der Kühlung des Eises entsteht.


Mehr als viereinhalb Jahre liegen zwischen den Aushubarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Olympia-Radstadions im Münchner Olympiapark und dem sogenannten Grand Opening. Dazwischen sorgten die Corona-Pandemie sowie einige Brände auf der Baustelle für Verzögerungen. Aber nun kann es endlich losgehen. Hoeneß freut’s.

© – by kicker.de

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