Paradebeispiel Deutschland-Spiel: Das können Wembanyama & Co. – NBA – Basketball



Victor Wembanyama ist eine der Attraktionen bei den Olympischen Spielen. In seinem ersten großen Turnier mit Frankreich will er vor den eigenen Fans für Furore sorgen. Das Team dürfte einigen Gegnern große Probleme bereiten. Die Franzosen im Check.


Gefeierter Mann: Auf Victor Wembanyama freuen sich Frankreichs Basketball-Fans besonders.

NurPhoto via Getty Images


Victor Wembanyama hat eine sensationelle erste NBA-Saison gespielt. Wenig verwunderlich wurde der Franzose von den San Antonio Spurs also als Rookie des Jahres ausgezeichnet. Im Schnitt 21,4 Punkte, 10,6 Rebounds, 3,9 Assists und 3,6 Blocks sind schlicht überragende Zahlen vom 19-Jährigen.


Fakt ist: Das, was Wembanyama in der vergangenen Saison gezeigt hat, hat man vorher von keinem anderen Spieler gesehen. „Wemby“ lieferte Spiel für Spiel Highlights, wusste die Fans in San Antonio trotz des insgesamt tristen Gesamtzustands (nur 22 Siege, Platz 14 im Westen) mitzureißen. Allein seine Spannweite zu sehen, ist schon unglaublich.


Und nun steht für den Jungspund das erste große Turnier mit der Nationalmannschaft auf dem Programm. Zu Hause in Paris wollen die Franzosen natürlich eine Medaille holen. Die Gruppe mit den Außenseitern Brasilien und Japan sowie Weltmeister Deutschland ist machbar, Platz eins oder zwei fest eingeplant. Aber was darf man von den Franzosen erwarten? Eine One-Man-Show von Wembanyama?



Viel Länge unter den Körben


Zum Teil vielleicht, aber sicher nicht nur. Die ganz große Stärke der Equipe Tricolore liegt unter dem Korb. Mit Wembanyama (2,24 Meter) und Rudy Gobert (2,16) von den Minnesota Timberwolves haben die Franzosen zwei echte „Twin Towers“ in ihren Reihen. Unter den Körben werden also nicht viele mit Frankreich mithalten können. Zudem gesellt sich auf der Center-Position noch Mathias Lessort von Panathinaikos dazu, der zwar nicht ganz die Länge der beiden anderen mitbringt, aber mit einer sehr guten Athletik ausgestattet ist.


Aber zurück zu Wembanyama und Gobert. Stehen beide zeitgleich auf dem Feld, wird es für die Kontrahenten extrem schwer. „Wemby“ ist ein extrem flexibler Spieler, der natürlich mit seiner Länge unter dem Korb immer wieder gefragt sein wird. Aber der Mann von den Spurs hat auch ein sehr weiches Handgelenk, hat den Fadeaway oder auch den Dreier absolut in seinem Repertoire.



Defensiv eine Wucht: Rudy Gobert.
IMAGO/PanoramiC

Gobert mag’s klassisch


Das sieht bei Gobert gänzlich anders aus. Der Mann von der Wolves ist eher der klassisches Center, der Wurf gehört nicht wirklich zu seinem Spiel. Gobert stellt Blöcke, reboundet, fühlt sich eher in der Nähe des Korbes wohl – und das so sehr, dass er 2024 nach 2018, 2019 und 2021 zum vierten Mal zum Defensive Player of the Year gewählt wurde; auf Platz kam übrigens Wembanyama.


Frankreichs Qualität auf der Center-Position bekam die deutsche Mannschaft im ersten Testspiel eindrucksvoll gezeigt. Der Weltmeister verlor klar mit 66:90. Ein Blick in den Boxscore spricht Bände: Wembanyama überragte mit 25 Punkten, auch Lessort (15 Punkte) und Gobert (13 Zähler, sieben Rebounds) machten ein starkes Spiels. Die DBB-Riesen konnten sich im zweiten Test zwar revanchieren, allerdings fehlte da mit „Wemby“ der beste Spieler beim Gegner.

Viel Erfahrung in Reihen der Franzosen

OLYPMISCHES BASKETBALLTURNIER


Wenngleich die Big Men klar die Stärke der Franzosen sind, ist es keinesfalls so, dass der Olympia-Gastgeber ansonsten nichts zu bieten hat. Frankreich hat allen voran Erfahrung mit dabei. Evan Fournier (31, Detroit Pistons) und Nicolas Batum (35, LA Clippers) sind erfahrene Recken und haben schon viele Jahre in der NBA hinter sich. Dazu gesellt sich Nando de Colo, der mit seinen 37 Jahren vor allem in der Euroleague seine Spuren hinterlassen hat.


Mit Frank Ntilikina (aktuell Partizan) haben die Gastgeber einen Point Guard in ihren Reihen, der schon einige Jahre in der NBA spielte, dem aber der große Durchbruch verwehrt blieb. Talent bringt der 25-Jährige zweifelsohne mit. Unter anderem mit dabei ist auch Guerschon Yabusele von Real Madrid, der mit seinen 2,04 Metern und 123 Kilogramm enorme Physis einbringt und sehr schwer zu verteidigen ist.


Kurzum: Frankreich hat ganz klar das Potenzial für eine Medaille, erst recht mit den eigenen Fans im Rücken. Die Buchmacher haben in Sachen Gold natürlich die USA klar vorne, dahinter rangieren Kanada, Frankreich und Serbien.

© – by kicker.de

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