Premiere gegen Riga: Uzun feiert sein Startelfdebüt – Fussball



Gegen den Underdog aus Riga wird Trainer Dino Toppmöller sein Team auf einigen Positionen verändern, aber auch nicht komplett umkrempeln. Klar ist: Ausnahmetalent Can Uzun wird für seine Geduld belohnt und erstmals in der Startelf stehen.


Das Warten hat für Can Uzun ein Ende.

IMAGO/Jan Hübner


Lange musste er auf diesen Moment warten: Wenn am Donnerstagabend das Flutlicht im Waldstadion angeknipst wird, feiert Can Uzun seine Startelfpremiere im Adler-Trikot. „Can wird starten. Er hat in den vergangenen Wochen richtig gute Schritte gemacht, gute Trainingseinheiten absolviert und nach seinen Einwechslungen in den letzten beiden Spielen gezeigt, dass er einen Einfluss aufs Spiel haben kann“, erklärt Dino Toppmöller. Zufrieden registriert der Coach: „Seine Aktivität und Aggressivität gegen den Ball hat mir sehr gut gefallen. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass Can bereit ist, das vom Start weg auf den Platz zu bringen.“


Etwa zehn Millionen Euro blätterte die Eintracht im Sommer hin, um Uzun vom 1. FC Nürnberg loszueisen. Dort hatte der 18-jährige Offensivspieler in der vergangenen Saison mit 16 Toren für Furore gesorgt. Kein Zweitliga-Spieler war bei Erzielung seines 16. Tores so jung wie Uzun: 18 Jahre und 182 Tage. Er toppt damit Jürgen Wegmann (60) – die „Kobra“ traf für Rot-Weiss Essen erst an seinem 19. Geburtstag (31. März 1983) zum 16. Mal.



Uzun: „Die Umstellung war groß“


Uzun hat in den vergangenen Wochen geduldig auf seine Chance gewartet. „Die Umstellung war groß, ich kam von der 2. Liga in die 1. Liga zu einem Top-Verein. Wir spielen in der Europa League und in der Bundesliga auf ganz hohem Niveau. Ich vertraue auf unseren Plan, in den letzten Wochen habe ich schon viel gelernt“, rekapituliert der Youngster. Jetzt wolle er „auf dem Platz reden“ – entsprechend groß ist die Vorfreude auf den Einsatz im Europapokal.


Dass Uzun in Frankfurt nicht sofort durch die Decke gehen würden, war von den Verantwortlichen einkalkuliert worden. „Wenn wir junge Spieler mit sehr viel Potenzial holen, sagen wir auch, dass es von der 2. in die 1. Liga ein großer Schritt ist. Dass man sich da am Anfang schwertut, ist völlig normal und eingepreist“, erklärte Sportdirektor Timmo Hardung bereits vor sechs Wochen.


Gegen Riga stehen die Chancen nicht schlecht, dass es auch gleich zu Uzuns Torpremiere für die Eintracht kommt. Der Deutsch-Türke ist ein begnadeter Fußballer und mit einer außergewöhnlichen Schusstechnik ausgerüstet. Offen ist, ob Toppmöller ihn als hängende Spitze oder etwas tiefer im Halbraum einsetzen wird. Gegen einen Gegner dieser Kragenweite sind jedenfalls viele Abschlüsse zu erwarten.


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Wer noch in die Elf rotieren könnte


„RFS ist die dominante Mannschaft in Lettland und wahrscheinlich das beste Team im Baltikum. Das fußballerische Niveau kann man natürlich nicht mit Deutschland vergleichen. Ich würde sie im unteren Niveau der 2. oder oberen Niveau der 3. Liga einordnen, irgendwo zwischen Eintracht Braunschweig und Dynamo Dresden“, erklärt der in Lettland lebende und tätige Spielerberater Oliver Schlegl im Interview mit dem kicker.


Ein deutlicher Sieg sollte trotz Rigas Achtungserfolg gegen Galatasaray (2:2) der Anspruch der Eintracht sein. Toppmöller fordert, „den Gegner von Anfang an einzuschnüren und so unter Druck zu setzen, dass sie gar nicht erst in die gefährlichen Räume kommen können“. Personell kann er nahezu aus dem Vollen schöpfen. Der Coach kündigt einige Wechsel in der Startelf an, will das Team aber auch nicht komplett auf links drehen. Allen voran Mo Dahoud, Ansgar Knauff, Aurele Amenda und Igor Matanovic dürfen sich Chancen ausrechnen, in die Elf zu rotieren. Auch die zuletzt formschwachen Ellyes Skhiri und Fares Chaibi sind naturgemäß Kandidaten. Ebenso der pfeilschnelle Youngster Jean-Matteo Bahoya, der gegen Riga aber wohl nicht die Räume für seine Tempovorstöße in die Tiefe vorfinden würde.

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