Vor allem für einen war der 3:1-Erfolg von Eintracht Frankfurt bei Besiktas ganz sicher ein denkwürdiger: Keeper Kaua Santos, der vor einer Woche noch patzte, in Istanbul aber mehrfach glänzte. Eine Garantie für weitere Einsätze ist das indes nicht.
Hielt in Istanbul nicht nur einen Elfmeter gekonnt: Eintracht-Keeper Kaua Santos.
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„Ich glaube schon, dass das heute unsere bislang schwierigste Aufgabe in dieser Saison war – vor der Kulisse heute“, meinte Dino Toppmöller bei RTL nach der Partie. „Wir haben das gut gemacht. Ich finde, das war eine reife Leistung“, führte der Coach der Eintracht weiter aus. Gerade auch den Umgang seiner Spieler mit der sehr lauten Atmosphäre im Stadion in Istanbul lobte Toppmöller: „Die Jungs haben das mit der Kommunikation auf dem Platz sehr gut gemacht.“ Er selbst habe zur Halbzeit „tatsächlich ein bisschen Ohrenschmerzen in der Pause gehabt, weil es sehr laut war“.
Ein Sonderlob erhielt derweil Torwart Kaua Santos, der „überragend gehalten“ habe. „Man darf nicht vergessen, dass er letzten Sommer (Ende August 2023; Anm. D. Rot.) aus Brasilien kam und bisher nur Regionalliga gespielt hat. Er wurde ins kalte Wasser geworfen, als Trappo (Kevin Trapp) ausgefallen ist, und hat sich freigeschwommen.“ Ein paar kleinere Fehler, wie letztlich auch beim Ehrentreffer für Besiktas kurz vor Schluss, seien dabei normal.
Krösche über Santos: „Er hatte ein paar super Paraden“
Auch Markus Krösche sah dies ähnlich. „Wir hatten einen sehr guten Torhüter heute. Es war keine einfache Situation für ihn“, spielte der Sportvorstand der Eintracht auf die Partie vor einer Woche gegen Viktoria Pilsen (3:3) an, als der Keeper in der Nachspielzeit beim Anschlusstreffer der Tschechen nicht gut ausgesehen, vor allem aber beim 3:3 gepatzt hatte.
Doch Santos ließ sich davon offenkundig wenig beeindrucken: „Er ist schon jemand, der von sich überzeugt ist und der Selbstvertrauen hat. Er bleibt dann mutig und das haben wir heute gesehen. Er hatte ein paar super Paraden. Der Elfmeter war sehr gut gehalten, weil auch er sehr gut geschossen war“, befand Krösche.
Auch Mitspieler Ansgar Knauff, der selbst mit seinem sehenswerten Joker-Tor in der Schlussphase die 3:0-Vorentscheidung für die SGE erzielt hatte, sah in Santos einen Schlüsselspieler zum Erfolg bei Besiktas. „Das am Ende kann passieren, aber Kaua hat schon einen großen Teil dazu beigetragen, das wir heute so lange die Null gehalten haben.“
Entscheidung über Trapp-Rückkehr naht
Die Zeit des 21-jährigen Keepers im Frankfurter Tor neigt sich nun wohl aber ihrem Ende zu, denn Trapp steht vor dem Comeback. „Er hat die Woche über trainiert und wird noch eine intensive Einheit absolvieren“, bestätigt Toppmöller, der die Rückkehr trotz Santos‘ Leistung von Istanbul herbeisehnt: „Es ist eine wichtige Entscheidung, weil er Verantwortung übernimmt. Trappo ist unser Kapitän und unsere Nummer eins.“
Und Mario Götze? Der Routinier hatte sich vor der Pause nach einem Zusammenprall eine Platzwunde am Kopf zugezogen und wurde anschließend ersetzt. Götze mache „eigentlich einen guten Eindruck“, meinte Toppmöller. „Er hat gesagt, dass ihm der Schädel schon ein bisschen gebrummt hat, nach dem Spiel war eigentlich alles okay.“
Ob Götze oder Trapp am Sonntag (17.30 Uhr) im Heimspiel gegen den FC Bayern auf dem Platz stehen werden, ist demnach noch ungewiss. Für die Partie erwartet Toppmöller derweil „noch einmal eine andere Kategorie, auch wenn Besiktas eine gute Mannschaft sei. Aber: „Wer Bayern München die letzten Wochen gesehen hat – das wird sicher die größte Herausforderung im Moment im deutschen Fußball.“ Dabei sei „das Gegenpressing“ sicherlich der „größte Unterschied im Vergleich zur letzten Saison“.
