Undav: „Dramatischer hätte es nicht sein können“ – Fussball



Was für ein Auftritt und was für Erleichterung. Dem VfB Stuttgart dürfte nach dem 1:0 in Turin ein Riesenstein vom Herzen gefallen sein, belohnte man sich doch endlich mal. Eine Sache fuchste jedoch Deniz Undav.


Er haderte mit seinem nicht gegebenen Tor: Deniz Undav.

IMAGO/Italien Fotopresse


22:7 Torschüsse, 10:4 Ecken, 51 Prozent Ballbesitz, 54 Prozent gewonnene Zweikämpfe – nur ein paar Zahlen, um die klare schwäbische Überlegenheit in Turin zu verdeutlichen. Am Ende musste der VfB aber bis tief in die Nachspielzeit warten, ehe der eingewechselte El Bilal Touré den erlösenden 1:0-Siegtreffer markierte.


„Wir haben so viel investiert“, sagte ein freudestrahlender Deniz Undav nach dem Spiel bei DAZN und führte aus: „Wir waren die klar bessere Mannschaft, haben das Spiel dominiert. Ich weiß nicht, ob Juve eine richtige Chance hatte?“ Doch auch Undav weiß, dass die Schwaben den Sack wahrscheinlich früher hätten zumachen müssen, gerade in Anbetracht der zahlreichen Chancen.

Undav hinterfragt Sinnhaftigkeit der Handregel


Jedoch stand entweder Juves Torhüter und von der UEFA später zum Man oft the Match gewählte Mattia Perin im Weg oder es fehlte das kleine Quäntchen Spielglück. Wie etwa in der 48. Minute, als Undavs vermeintliches 1:0 nach VAR-Check wieder einkassiert wurde. Der 28-Jährige selbst war sich sicher, dass der Treffer hätte zählen müssen, schließlich habe er seinen Oberarm „nicht einen Millimeter bewegt. Nie und nimmer ist das Handspiel.“


Die Regel aber besagt, dass „jegliches Handspiel vor der Torerzielung beim Torschützen strafbar ist“ – ergo war die Entscheidung des Unparteiischen Espen Eskas aus Norwegen richtig, weil Undav den Ball an den Bizeps bekommen hatte.


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„Wenn das die Regel so ist, dann nehme ich alles zurück“, gab er sich dann auch direkt einsichtig, nachdem ihm das erklärt worden war – und hinterfragte die Sinnhaftigkeit der Regel dann doch. Er würde das zwar nachvollziehen können, „wenn du den Ball mitnimmst, aber wenn der Arm angelehnt ist und er sich nicht bewegt?“ Schließlich gebe es dann ja „keinen Extra-Touch nach vorne. Aber wenn es die Regel ist, dann ist es die Regel. Dann bleibe ich ruhig und alles ist gut.“


Am Ende konnte er gut damit leben, dass sein Tor nicht gezählt hat, denn der VfB nahm auch so die drei Punkte mit nach Hause. „Dramatischer hätte es nicht sein können“, stellte der Angreifer fest und lobte das „brutale Tor“ von Traoré: „Der Kontakt ist Weltklasse und er macht ihn dann Welt.“

Leweling lobt gesamtes Team


Jamie Leweling lobte nicht nur den Siegtorschützen, sondern die gesamte Mannschaft. „Es war ein überragendes Spiel von uns – von Anfang bis Ende“, sagte der frisch gebackene Nationalspieler und wusste gar nicht, wo er mit der Analyse anfangen soll. „Wir haben die Kontrolle gehabt, viele Torchancen, viel Ballbesitz und viele Aktionen nach vorne“, fasste der 23-Jährige zusammen und verriet, dass „alle im Team schon während des Mittagessens das Gefühl hatten, dass wir gewinnen werden. Und das haben wir bis zur 90.+7 gezeigt.“


Unter dem Strich schafften es die Stuttgarter, nach den Enttäuschungen in Madrid (1:3), gegen Prag (1:1) und in München (0:4) „endlich mal mit drei Punkten und als klarer Sieger rauszugehen. Es fühlt sich überragend an. Die Ergebnisse bis jetzt waren nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Gegen Real haben wir super gespielt, gegen Prag nicht so gut und jetzt die drei Punkte nach dem Bayern-Spiel, wo wir sang- und klanglos untergegangen sind, das ist umso schöner. Besser geht’s nicht.“


Undav hofft nun, dass „wir auf den Spielstil, wie wir ihn heute gezeigt haben, aufbauen können“ – und das schon am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Holstein Kiel.

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