Weiche Flensburg: Fröhlings Glaube bestätigt sich – Fussball



Seit Mitte September war beim SC Weiche Flensburg 08 die Luft etwas raus. Umso wohltuender für Torsten Fröhling und seine Mannschaft, dass gegen Todesfelde viele Vorsätze realisiert wurden.


Erleichterung: Der SC Weiche Flensburg 08 lieferte eine überzeugende Derby-Leistung ab.

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Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Wir hatten uns vorgenommen, hier die Sau rauszulassen“, sagte Marshall Faleu, Innenverteidiger beim Nord-Regionalligisten SC Weiche Flensburg 08. Hat geklappt. Mit 5:0 gewannen die Flensburger vor 1044 Zuschauern im Manfred-Werner-Stadion das Derby gegen Aufsteiger SV Todesfelde – auch in dieser Höhe verdient.


Defensiv stabil, so gut wie keine Chancen des Gegners zugelassen. Offensiv, besonders in der ersten Halbzeit, sehr effektiv. Und dazu ein Mittelfeld, das Spielfreude versprühte. Das waren die Zutaten für den klaren Heimsieg, der Trainer Torsten Fröhling zu einer Lobeshymne veranlasste: „Ich habe immer an die Mannschaft geglaubt. Das hat sie heute sehr beeindruckend gemacht.“


„Wir haben defensiv eine Reaktion gezeigt. Zuletzt haben wir zu viele Gegentore bekommen“, befand der starke Dominic Hartmann, der mit seinem Treffer zum 1:0 in der 31. Minute den Torreigen eröffnet hatte. Bei diesem Treffer sah Todesfeldes Keeper Fabian Landvoigt nicht gut aus, sein Trainer Björn Sörensen nahm ihn aber in Schutz: „Das war ein Fehler, aber das kann passieren. Wir haben phasenweise verteidigt wie eine Schülermannschaft.“


Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen.

Todesfelde-Trainer Björn Sörensen


Der Coach der Gäste musste sich bei seinem Statement „emotional bremsen“. Seine Kritik an Schiedsrichter Florian Pötter verpackte er wolkig und bemerkte: „Es hat hier heute Einflussfaktoren gegeben, die es schwierig gemacht haben für uns.“ Die Todesfelder Bank verwendete viel Energie darauf, die Entscheidungen des Unparteiischen zu kritisieren. „Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen“, stellte Sörensen fest – diese Meinung hatte er weitgehend exklusiv.


Nach relativ ereignislosen ersten 30 Minuten nutzte Weiche 08 die Abwehrschwächen des Aufsteigers konsequent. Hartmanns Führungstreffer löste die Bremse, bis zum Seitenwechsel legten Ben Opoku Labes (35.) mit seinem sechsten und Mohamed Cherif (40.) mit seinem fünften Saisontor zum 3:0 nach.

Marten köpft aufs eigene Tor


Flensburg effektiv, Todesfelde überrumpelt – so lässt sich die erste Hälfte zusammenfassen. Die zweite Hälfte war weniger spektakulär, ohne dass sich an den Kräfteverhältnissen auf dem Platz etwas geändert hätte. Morten Liebert traf in der 62. Minute zum vermeintlichen 1:3, der Schiedsrichter hatte aber auf Abseits erkannt. Vier Minuten später wäre dem gut aufgelegten Torben Marten im Kopfballduell mit Liebert fast ein Eigentor unterlaufen. Es war die größte Torgelegenheit der Gäste und verdeutlichte, dass bei Flensburg an diesem Tag defensiv sehr viel stimmte.


Offensive zeigte Weiche 08 einige sehr gelungene Ballstafetten. Kapitän Mads Albaek machte sein bislang wohl bestes Spiel im SC-Trikot, Hartmann und Cherif standen ihm in nichts nach. In der Abwehr hatten Faleu, Malte Petersen und Marten alles im Griff.


Einfach weiter punkten. Und so schnell wie möglich nichts mehr mit den Abstiegsrängen zu tun haben.


Marcel Cornils über seine Ziele


Und in der Schlussphase wurde es noch deutlich. Nach Handspiel von Mirko Boland gab es Elfmeter, den Marcel Cornils sicher zum 4:0 (86.) verwandelte. „Ich bin sehr dankbar, dass ‚Mo‘ mir den gegeben hat“, würdigte der Schütze seinen Mitspieler Cherif, der verzichtet hatte. Das 5:0 (90.+2) war eine Co-Produktion zweier Einwechselspieler. Joshua Nwokoma bediente Alexander Laukart, der den Ball nur noch über die Linie schieben musste. Genugtuung, Freude – aber keine Euphorie. Cornils brachte es auf den Punkt: „Einfach weiter punkten. Und so schnell wie möglich nichts mehr mit den Abstiegsrängen zu tun haben.“


Das ist auch das Ziel des SV Todesfelde, der in Flensburg vieles schuldig blieb. „Ätzend“ sei der Tag gewesen, befand Sörensen. So etwas hat der SC Weiche 08 in der Vorsaison mehr als einmal erlebt. Mit 25 Punkten auf dem Konto ist eine gute Basis für den Klassenerhalt gelegt. Und acht Partien stehen bis zur Winterpause noch aus.

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