Abschied: Napoli-Coach Luciano Spalletti bittet um Sabbatical – Fussball



Einen großen Umbruch hatte Luciano Spalletti in Neapel zu meistern, nun steht dem frischgebackenen italienischen Meister ein weiterer bevor. Der Erfolgstrainer hat um Freistellung gebeten.

Wird den neuen italienischen Meister Napoli wohl direkt wieder verlassen: Erfolgstrainer Luciano Spalletti.


Wird den neuen italienischen Meister Napoli wohl direkt wieder verlassen: Erfolgstrainer Luciano Spalletti.

IMAGO/HochZwei/Syndication


„Spalletti ist ein freier Mann!“ Mit dieser Ansage fiel Napoli-Präsident Aurelio de Laurentiis am Sonntagabend beim TV-Sender „Rai 3“ ins Haus und bestätigte damit das, was längst nur noch wie ein offenes Geheimnis schien: Der Trainer von Meister Napoli geht.


Intern soll es nach Medienberichten Streitigkeiten über die Ausrichtung der Süditaliener in Zukunft geben. Abgänge von gerade erst als neue Stars ausgemachten Führungsspielern wie „Abwehrmonster“ Min-Jae Kim (26), Dribbelkünstler Khvicha Kvaratskhelia (22) oder Tormaschine Victor Osimhen (24) drohen – und das nur ein Jahr nach einem bereits eingeläuteten sowie nach den Abgängen von langjährigen Granden wie Lorenzo Insigne (31, FC Toronto), Dries Mertens (36, Galatasaray) oder Kalidou Koulibaly (31, FC Chelsea) notwendigen Umbau innerhalb des Teams.


Italienische Medien hatten zuletzt deshalb geschrieben, dass sich die Baumeister dieser Mannschaft – eben Coach Spalletti und Boss de Laurentiis – nicht über eine Fortsetzung des bis 2024 laufenden Vertrags verständigen konnten.

„Er sagte mir, dass er lieber ein Sabbatjahr machen würde“


„Alles ist klar und besprochen, es muss nur noch kommuniziert werden“, hatte Spalletti dazu jüngst auf Reporterfragen bezüglich seiner Zukunft geantwortet. Es sei vereinbart, mit der Verkündung konkreter Fakten noch zu warten.


Bis wann aber? Bis Saisonende und dem finalen Heimspiel gegen Absteiger Sampdoria Genua am kommenden Wochenende? Vielleicht.


Klar ist: Präsident und Besitzer de Laurentiis, der für markige Worte, harte Entscheidungen oder auch Konfrontation bekannt ist, hat das Aus quasi schon jetzt verkündet. Am Pfingstsonntag nach dem 2:2 der Mannschaft in Bologna führte der 74-Jährige so einiges im TV aus. „Wenn jemand zu Ihnen kommt und sagt, dass er alles getan hat, was er konnte, und eine Ära seines Lebens zu Ende ist …“, dann müsse man dem, so der Klubeigentümer, stattgeben. „Er sagte mir, dass er lieber ein Sabbatjahr machen würde. Was machst du dann? Sind Sie dagegen? Nein. Er hat mir viel gegeben, ich danke ihm. Jetzt ist es nur richtig, dass er weiterhin das tut, was er liebt.“


Es fehlt also lediglich noch die offizielle Verkündung des bevorstehenden Abgangs von Spalletti, der den erst seit 2007 wieder in der Serie A spielenden stolzen Klub zu seinem dritten Meistertitel nach teils bitteren Jahren hinter Serienmeister Juventus verholfen hat.


Außerdem war dieser Erfolg zugleich für ihn selbst auch der erste errungene Scudetto nach vielen Stationen innerhalb der Serie A (Roma, Inter), was er sich auch verewigen ließ. Erst kürzlich waren Fotos aufgetaucht, auf denen Spalletti mit frischem Tattoo abgebildet war – einem im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut gehenden Tattoos mit der Zahl 3 für die dritte Napoli-Meisterschaft und dem Vereinslogo inmitten einer „offenen“ Hautpartie am Unterarm – ein gesetzter optischer Effekt des Tattowierers quasi.

„Das war ein Schock für alle“


Abseits der Spalletti-Thematik sprach de Laurentiis, der jüngst aufgrund von Spannungen zwischen ihm und den SSC-Ultras unter Polizeischutz gestellt worden war, während des Interviews auch noch über die Kritiker, die im letzten Jahr nach den Abgängen von Stars wie Insigne keinen Pfifferling auf die Neapolitaner in Sachen Meisterschaft gesetzt hatten: „Ich habe im Juni eine Pressekonferenz gehalten. Wir wurden einige Spieler los, die als wichtig gegolten hatten. Ich aber wusste, dass deren Zeit in Neapel abgelaufen war. Dann wurde ich gefragt, was für Ziele der Klub erreichen könne. Ich sagte: Scudetto. Das war ein Schock für alle – auch für Trainer Spalletti, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, wen wir alles holen würden.“ Der Rest sei Geschichte – garniert mit dem Titel.

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