Außer „Jimmy Buckets“: Was spricht eigentlich für die Heat? – NBA – Basketball



Die Wettbüros sehen die Denver Nuggets in den NBA-Finals glasklar im Vorteil. Favoriten waren aber auch schon die anderen Gegner der Miami Heat. Warum es für Jimmy Butler und seine Mitstreiter klappen könnte.

Der Trainer und sein Star: Erik Spoelstra im Gespräch mit Jimmy Butler.


Der Trainer und sein Star: Erik Spoelstra im Gespräch mit Jimmy Butler.

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Nikola Jokic überragend, Jamal Murray kaum zu stoppen, am Brett sind die Nuggets stärker, die dünne Luft in der „Mile-High-City“, vier Spiele in den Knochen gegenüber sieben Spielen in den Knochen und und und. Für viele NBA-Experten kann der Sieger der diesjährigen Finals nur Denver heißen. Ein paar Dinge könnten das vermeintlich so sattelfeste Argumentationsgebilde jedoch zum Wackeln bringen.


Wenn „Jimmy Buckets“ sein „Play-off-Gesicht“ zeigt.


Jimmy Butler ist der charismatische und vielseitige Anführer der Miami-Meute. Der 33-jährige Forward weiß sich insbesondere in den Play-offs zu steigern. Von 22,9 auf 28,5 Punkte pro Spiel in der laufenden K.-o.-Phase beispielsweise. Butlers Galavorstellungen sollen den Grundstein für die nötigen vier Siege gegen die Nuggets legen. Dass ihn sein Head Coach Erik Spoelstra auch schon als „psychotisch“ bezeichnet hat, aber vielmehr „unglaublich“ oder „einzigartig“ meint, unterstreicht die Sonderrolle des sechsmaligen All-Stars, der 2020 mit Miami in den Endspielen den Lakers unterlag. Der Olympiasieger von Rio, der ganz früh in seinem Leben ohne Vater und später auch ohne Mutter auskommen musste, ist trotz des Erfolgslaufs der achtgesetzten Heat noch keineswegs zufrieden: „Wir haben nichts erreicht. Wir spielen, um alles zu gewinnen.“ Dass die Nuggets auf „Jimmy Buckets“ achten müssen, wissen sie in Denver aber selbstverständlich selbst.

Teamkollegen statt Rollenspieler


Wenn die Rollenspieler zu tragenden Säulen werden.


Und so kommt es – selbstredend in einer Mannschaftssportart – auch auf die anderen Heat-Akteure an. Butler wollte im Vorfeld der Finals auch nicht von „Rollenspielern“ sprechen, wie es im Basketball gerne getan wird. „Teamkollegen“ seien sie alle, holt der „Go-to-guy“ die anderen mit ins Boot.


In Abwesenheit des verletzten Tyler Herro (könnte in Spiel 3 zurückkehren) wusste sich insbesondere Caleb Martin zu steigern, was dem Außenseiter Hoffnung gibt. Der Small Forward erhöhte seinen Punkteschnitt in diesen Play-offs durch einen deutlich verbesserten Jump Shot signifikant und beeindruckte in Spiel 7 in Boston mit einem Double-Double (26/10).


Dann ist da Gabe Vincent. Der Point Guard, in Spiel 4 gegen die Kelten mit furiosen 29 Zählern, kann gut im Pick’n’Roll verteidigen und soll Murray das Leben möglichst schwer machen. Wenn schon Jokic nicht zu stoppen ist …


Miamis relativ beweglicher Center Bam Adebayo indes soll Jokic möglichst häufig aus der Zone locken, damit dort Raum entsteht. Dann muss der nur 2,06 Meter große Big Man der Heat „nur“ noch die Passwege finden, die Denver ihm anbietet.


Wenn die Erfahrung zum Tragen kommt.


Die Heat kennen sich aus mit den Finals, die Nuggets nicht. So haben insgesamt fünf Spieler der Play-off-Rotation Endspiel-Erfahrung bei den Floridianern: Butler, Adebayo, Kyle Lowry (2019 Champion mit den Raptors), Kevin Love (2016 Champion mit den Cavaliers) und Duncan Robinson. Sie alle überstrahlt jedoch noch ihr Coach. Erik Spoelstra, 52-jähriges Mastermind an der Seitenlinie mit Zweitliga-Erfahrung beim TuS Herten, hat Miami als Nachfolger der Trainer-Ikone Pat Riley zu zwei Titeln geführt (2012, 2013). Gut, damals hatte er LeBron James und Dwyane Wade unter seinen Fittichen, doch Spoelstra ist es zuzutrauen, Gegenüber Michael Malone in seiner sechsten Finalserie (!) hier und da „auszucoachen“ und sich gegen Jokic etwas einfallen zu lassen. Nachdem er einen gebeutelten 8-Seed bis in die Finals gebracht hat, scheint nichts unmöglich.

© – by kicker.de

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