Basketball-WM: Deutschland besiegt Schweden – kicker – NBA – Basketball



Das war umkämpfter als erwartet. Gegen Schweden ist bei Deutschlands Basketballern trotz eines deutlichen Sieges noch viel Luft nach oben. Es glänzen vor allem die NBA-Profis.

Auf geht's: Dennis Schröder am Ball.


Auf geht’s: Dennis Schröder am Ball.

IMAGO/Sven Simon


Die deutschen Basketballer haben den ersten Sieg auf dem Weg zur WM in Asien mit mehr Mühe als erwartet eingefahren. Das Team von Bundestrainer Gordon Herbert bezwang Außenseiter Schweden am Samstag zwar deutlich mit 87:68 (42:42), sorgte in der umkämpften Partie aber erst im Schlussviertel für die erwartet klaren Verhältnisse. Kapitän Dennis Schröder war vor 6015 Zuschauern in Bonn der beste deutsche Spieler und erzielte 17 Punkte.


Knapp drei Wochen vor dem WM-Auftakt am 25. August im japanischen Okinawa hat das Herbert-Team noch einiges an Arbeit vor sich. Neben Schröder und Youngster Franz Wagner (15 Punkte) überzeugte vor allem Moritz Wagner, der in seinem ersten Länderspiel seit Sommer 2021 mit extrem viel Energie spielte und seine Teamkollegen emotional mitriss.


Vor Spielbeginn hatte der Deutsche Basketball Bund seinen langjährigen Kapitän Robin Benzing geehrt. Der 34-Jährige kämpfte bei der Zeremonie – wie seine Frau – mit den Tränen und verabschiedete sich nach 167 Länderspielen von seinem Herzensteam.


„Die Nationalmannschaft ist in guten Händen, die Jungs sind top. Ich wollte immer mit gutem Beispiel vorangehen. Die Nationalmannschaft ist eine Familie für mich – das sind alles meine Kinder. Ich werde weiter auf sie aufpassen“, sagte Benzing. Präsident Ingo Weiss nannte die Leistungen des Routiniers „unglaublich“ und „phänomenal“.

Beobachter Benzing


Anschließend nahm Benzing auf den Rängen Platz und beobachtete von dort, wie seine Nachfolger einen Start nach Maß erwischten. Während die von NBA-Profis gespickte Truppe um Schröder und Daniel Theis gleich für mehrere Höhepunkte sorgte, punktete Schweden knapp vier Minuten gar nicht. Doch die frühen Führungen (8:0 und 15:4) hatten nicht lange Bestand. Als Chefcoach Herbert durchwechselte, kamen die Schweden besser ins Spiel und übernahmen sogar die Führung.


Beim deutschen Team war im ersten von insgesamt sechs Testspielen auf dem Weg nach Japan sichtbar, wer in diesem Sommer erneut die Leistungsträger sein dürften. An der erprobten Startformation mit Schröder, Andreas Obst, Franz Wagner, Theis und Johannes Voigtmann dürfte nicht viel vorbeiführen. Kapitän Schröder, der zuletzt mit seiner derben Kritik an Mitspieler Maximilian Kleber Schlagzeilen machte, deutete sein enormes Potenzial immer wieder an und fütterte seine Mitspieler mit spektakulären Zuspielen. Doch es gelang längst nicht alles.


Die Partie blieb auch nach dem Wechsel zunächst offen. Schweden traf deutlich besser von der Dreipunktelinie und blieb so bis zum Beginn des vierten Abschnitts vorne. Beim deutschen Team konnten trotz des starken Schlussviertels einen Tag vor der geplanten Reduzierung des Kaders eher wenige Spieler nachdrücklich für sich werben. Die zweite Reihe hinter Schröder und Co. in Schwung zu bringen, dürfte eine von Herberts Hauptaufgaben werden. WM-Mitfavorit Kanada ist am Mittwoch (19.30 Uhr/Magentasport) in Berlin nächster Gegner.

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