Dirk Bauermann (65) analysiert für den kicker die deutschen WM-Spiele. Nach dem Zwischenrunden-Auftakt erklärt der Ex-Bundestrainer, wie Deutschland Georgien schlagen konnte. Und er wirft einen Blick nach vorne.
Sieg zum Auftakt in die Zwischenrunde: Deutschland hat Georgien bezwungen.
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Es war ein schwieriger Start für die deutsche Mannschaft, die sich doch etwas schwer getan hat gegen die Länge und Physis der georgischen Spieler, die ja zum Teil auch Euroleague- und NBA-Erfahrung haben. Zum Vorteil für die DBB-Auswahl hat sich sicher das Ungleichgewicht in der georgischen Mannschaft ausgewirkt, die auf den großen Positionen zwar gut besetzt ist, aber auf den kleinen Positionen höchstens internationales Mittelmaß darstellt. Der ausgewogene deutsche Kader hat sich da am Ende ausgezahlt.
Es gibt in dieser deutschen Mannschaft keine Schwachstellen. Man hat alles, was man im modernen Basketball braucht: Überragende Guards, große Spieler, die auch von außen werfen, grundsätzlich gute Dreipunkteschützen, viel Ballbewegung und eine überdurchschnittliche Verteidigung. All diese Dinge bringt die deutsche Mannschaft regelmäßig auf das Feld – heute insbesondere in der zweiten Hälfte.
Das erklärt dann auch das deutliche Ergebnis. Deutschland hat nach der Pause nochmal zwei Gänge zugelegt, Georgien war chancenlos. Mit dieser Leistungssteigerung ist ein überzeugender Sieg gelungen, der auch nochmal Schwung für das Spiel gegen Slowenien am Sonntag gibt.
Auf dieses Duell darf man sich sehr freuen. Auch als Nicht-Basketballfan sollte man sich das anschauen. Dann tritt nämlich eine der besten drei Mannschaften mit einem der besten Aufbauspieler gegen ein Team an, das den individuell besten Spieler bei dieser WM in seinen Reihen hat: Luka Doncic.
Das wird sicher ein ganz, ganz interessantes Spiel werden.
Dirk Bauermann (65) hat mit der deutschen Nationalmannschaft um Dirk Nowitzki 2005 EM-Silber gewonnen und die DBB-Auswahl insgesamt gut acht Jahre gecoacht (WM 1994, 2003 bis 2011). Mit Leverkusen und Bamberg gewann Bauermann als Trainer unter anderem neun Deutsche Meistertitel. Mit Tunesien gewann er 2021 die Afrikameisterschaft. Inzwischen ist er wieder für den Deutschen Basketball-Bund als Koordinator im Nachwuchsbereich tätig.
