Bauermanns WM-Kolumne: Warum der kurze Streit zwischen Schröder und Herbert kein Problem ist – NBA – Basketball



Dirk Bauermann (65) analysiert für den kicker die deutschen WM-Spiele. Zum Abschluss der Zwischenrunde geht der Ex-Bundestrainer auf das Spiel gegen Slowenien ein – und erklärt auch den kurzen Zwischenfall zwischen Dennis Schröder und Gordon Herbert.

Bundestrainer Gordon Herbert (li.) und Kapitän Dennis Schröder.


Bundestrainer Gordon Herbert (li.) und Kapitän Dennis Schröder.

IMAGO/camera4+


Die deutsche Mannschaft hat eine überragende Zwischenrunde gespielt – sowohl was die Performance als auch die Ergebnisse betrifft. Zu dieser großartigen Leistung kann man dem deutschen Team nur gratulieren.


Gegen Slowenien war Isaac Bonga der wichtigste Spieler. Er hat es mit seiner Länge und seinem physischen Spiel geschafft, Luka Doncic – den vielleicht besten Individualisten der Welt – an die Kette zu legen. Es wirkte so, als ob sich die Slowenen nach der Halbzeit in ihr Schicksal gefügt haben. Sicherlich spielte dabei auch eine Rolle, dass sie schon vor dem Spiel für das Viertelfinale qualifiziert waren.

Herberts Umgang mit Schröder ist nachvollziehbar und richtig


Die Auseinandersetzung zwischen Bundestrainer Gordon Herbert und Superstar Dennis Schröder hat natürlich für Aufsehen gesorgt. Dennis gehört zu den Spielern, die ein fast irrationales Selbstvertrauen haben. Er ist sicherlich nicht immer leicht zu führen. Gordie macht das mit seiner ruhigen, immer kontrollierten Art allerdings hervorragend. Dass ihm in dieser Situation mal der Kragen platzt, ist nachvollziehbar und auch richtig. Genauso wie die Entscheidung, Schröder und Theis nach diesem Vorfall erstmal auszuwechseln.


Die Tatsache, dass sich beide nach diesem Vorfall aber schnell wieder auf das Spiel konzentriert haben und sogar deutlich besser performt haben als zuvor, macht sie aus. Das zeigt, dass sie absolute Profis und Teamspieler sind.


Solche Dinge passieren mal im Sport. Sie sind Ausdruck von Leidenschaft und Siegeswille. In aller Regel haben sie jedoch überhaupt keine Auswirkung auf den Zusammenhalt im Team, das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft – und auch nicht auf die noch folgenden Spiele.


Dirk Bauermann (65) hat mit der deutschen Nationalmannschaft um Dirk Nowitzki 2005 EM-Silber gewonnen und die DBB-Auswahl insgesamt gut acht Jahre gecoacht (WM 1994, 2003 bis 2011). Mit Leverkusen und Bamberg gewann Bauermann als Trainer unter anderem neun Deutsche Meistertitel. Mit Tunesien gewann er 2021 die Afrikameisterschaft. Inzwischen ist er wieder für den Deutschen Basketball-Bund als Koordinator im Nachwuchsbereich tätig.

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