Central Division: Favorit rüstet auf – Überraschungsteam Indiana – NBA – Basketball



In der Central Division ist einer der Top-Favoriten auf den NBA-Titel 2024 beheimatet – und die Milwaukee Bucks um Giannis Antetokounmpo haben sich im Sommer nochmals verstärkt. Dahinter wollen die jungen Cavs oben angreifen und ein Überraschungskandidat könnte an den Play-offs anklopfen.

In der Central Division gibt es mit Giannis Antetokounmpo (M.) und den Bucks einen Top-Favoriten - und mit Donovan Mitchell (Cavs, li.) und Tyrese Haliburton (Pacers) junge Herausforderer.


In der Central Division gibt es mit Giannis Antetokounmpo (M.) und den Bucks einen Top-Favoriten – und mit Donovan Mitchell (Cavs, li.) und Tyrese Haliburton (Pacers) junge Herausforderer.

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DIE FAVORITEN

Milwaukee Bucks (Vorsaison: 58-24)


Die Verantwortlichen in der Bierstadt haben sich die Kommentare von Giannis Antetokounmpo aus dem Sommer offenbar zu Herzen genommen. Der Grieche hatte in einem Interview mit der „New York Times“ ein klares Bekenntnis vermieden, für immer im Bucks-Trikot auflaufen zu wollen. Wichtiger, so Giannis, sei es, immer um eine Championship mitspielen zu können: „Ich will nicht 20 Jahre im selben Team spielen und keinen weiteren Titel mehr gewinnen.“


Antetokounmpos Vertrag läuft noch bis 2025, zudem besitzt er eine Spieleroption für die Saison 2025/26, die ihm knapp 52 Millionen Dollar einbringen würde. Der 28-Jährige ist also ohnehin noch eine Weile an die Bucks gebunden, doch um ihm schon jetzt seinen Wunsch von weiteren Championships zu erfüllen, hat das Front Office im Sommer einen Blockbuster-Trade eingefädelt und dem zweimaligen MVP niemand Geringeres als Damian Lillard an die Seite gestellt.


Lillard und Antetokounmpo gehören sofort zu den besten Duos, die diese Liga zu bieten hat. Sie bringen das Versprechen einer kaum zu stoppenden Offensiv-Power mit, insbesondere das Pick’n’Roll der beiden wird gegnerischen Coaches die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Lillard wird der teils eindimensionalen Offense der Bucks eine neue Dimension geben, auch mit seinem mehrfach bewiesenen Clutch-Gen.


Aber: In dem Trade für Lillard, der von den Portland Trail Blazers kam, musste Milwaukee Edel-Verteidiger Jrue Holiday abgeben, der über Umwege auch noch Ost-Rivale Boston Celtics verstärkt. Die Backcourt-Defense ist damit anfälliger geworden, bedeutet mehr Arbeit für Giannis und Brook Lopez unter dem Korb. Kleinere Fragezeichen sind zudem die Tiefe, die Verletzungsanfälligkeit vom dritten Star im Bunde, Khris Middleton, und wie sich Adrian Griffin als Rookie-Head-Coach zurechtfinden wird. Dennoch: Giannis hatte noch nie einen besseren Mitspieler an seiner Seite, die Bucks sind neben Boston der Top-Favorit im Osten.

DIE PLAY-OFF-KANDIDATEN

Cleveland Cavaliers (Vorsaison: 51-31)


Platz vier in der Eastern Conference, aber ein Erstrundenaus nach nur fünf Spielen gegen die New York Knicks – die vergangene Saison endete für die Cavaliers mit einer Enttäuschung, die sich nicht noch einmal wiederholen soll. Dafür ging Teampräsident Koby Altman mit einer klaren Agenda in den Sommer: Mehr Shooting auf dem Flügel sollte her.


Das sollen künftig Max Strus (gekommen von Miami Heat) und Georges Niang (von Philadelphia 76ers) liefern, zwei gestandene Rollenspieler mit Play-off-Erfahrung. Damit hat die beste Defensive der Vorsaison auf dem Papier mehr Flexibilität und Spacing für die Offense gewonnen, ohne entscheidende Puzzleteile des Vorjahres zu verlieren.

Donovan Mitchell


Will das enttäuschende Erstrunden-Aus in den Play-offs 2023 mit den Cavs vergessen machen: Donovan Mitchell.
IMAGO/UPI Photo


Über Erfolg und Misserfolg werden auch künftig in erster Linie das Guard-Duo Darius Garland und Donovan Mitchell sowie Evan Mobley entscheiden. Vom 22-jährigen Big Man darf man den nächsten Entwicklungsschritt beispielsweise bei seinem Wurf erwarten – das Potenzial zum All-Star besitzt er zweifellos. Fügen sich die Rädchen zusammen, spielt Cleveland auch 2023/24 wieder um den Heimvorteil in der Postseason.

Chicago Bulls (Vorsaison: 40-42)


Zu schlecht für ganz oben, zu gut für den Tabellenkeller: Die Bulls scheinen gefangen im Mittelmaß – der in der NBA denkbar schlechteste Ort, um festzustecken. Einerseits haben die Bulls nichts mit der Titelvergabe 2024 zu tun, andererseits ist auch kein allzu hoher Draft-Pick in Aussicht. Dafür wird der offensiv talentierte Kern des Teams um Zach LaVine, DeMar DeRozan und Nikola Vucevic schon sorgen.


An diesem hielt Chicago im Sommer fest, obwohl das Team in der Vorsaison nicht über das Play-in-Turnier hinauskam. Der bald 33 Jahre alte Center Vucevic erhielt einen neuen Dreijahresvertrag über 60 Millionen Dollar, damit blieb das oben erwähnte Trio zusammen und damit auch die altbekannten Probleme wie die Defense. Jevon Carter und Torrey Craig sind da nur periphere Verstärkungen.


Die Top-Teams im Osten haben weiter aufgerüstet, von hinten machen talentierte Truppen Druck, doch Chicago blieb weitestgehend beim Status Quo. Viel mehr als das Play-in wird da vermutlich auch in der kommenden Saison nicht drin sein. Vor allem, da Point Guard Lonzo Ball aufgrund einer Knieverletzung erneut die komplette Saison ausfallen wird.

DIE AUSSENSEITER

Indiana Pacers (Vorsaison: 35-47)


Trotz der verpassten Postseason 2022/23 gab es in Indiana Grund für Optimismus. Tyrese Haliburton, erstmals zum All-Star gewählt, hat sich als Fixpunkt des Teams etabliert (20,7 Punkte und 10,4 Assists pro Spiel). Erst als der 23-Jährige verletzt ausfiel, verloren die Pacers den Anschluss an die Play-in-Plätze. Entsprechend bekam Haliburton eine vorzeitige Vertragsverlängerung auf den Tisch gelegt, die bis zu 260 Millionen Dollar über fünf Jahre wert sein kann.


Die wichtigste Personalie ist damit bis 2029 geklärt, nun wollen die Pacers langfristig um Haliburton herum ein Play-off-Team aufbauen. Dafür lockte man den vielseitigen Forward und Champion Bruce Brown (von Denver Nuggets) nach Indiana, per Trade kam zudem Big Man Obi Toppin (von New York Knicks), der das Loch auf Power Forward stopfen soll. Zwei interessante Neuverpflichtungen, die mit der Defense (Brown) und Athletik (Toppin) gut neben Haliburton passen sollten.


Trotz der beiden Neuen bleibt aber die Defensive ein Problem, doch die Pacers haben noch Zeit. Die Entwicklung der jungen Spieler wie Haliburton, Bennedict Mathurin oder Rookie Jarace Walker steht zunächst im Vordergrund, womöglich kann Indiana auch mit diesem Kern schon 2023/24 für die ein oder andere Überraschung sorgen und am Play-in-Turnier anklopfen. Was das für Weltmeister Daniel Theis bedeutet, ist noch offen. In der vergangenen Saison bekam er kaum Einsatzzeit und musste für die jungen Wilden Platz machen. Die Konkurrenz im Frontcourt ist eher nicht kleiner geworden.

Detroit Pistons (Vorsaison: 17-65)


23 Siege aus 82 Spielen in der Saison 2021/22 waren in den vergangenen vier Spielzeiten noch das höchste der Gefühle für die Pistons, in den anderen drei Saisons waren es noch weniger – insgesamt hat in der gesamten Association kein Team in dieser Zeitspanne weniger Siege eingefahren. Mittlerweile haben die Pistons aber einige Talente in ihren Reihen versammelt.


Im Sommer kam als Nummer-fünf-Pick im Draft Ausar Thompson, ein Über-Athlet mit Qualitäten an beiden Enden des Courts, neu hinzu. Guard Jaden Ivey und die Bigs Isaiah Stewart, Jalen Duren oder James Wiseman waren bereits da, die Veteranen Bojan Bogdanovic, Monté Morris (Neuzugang von den Wizards) und Joe Harris (Neuzugang von den Nets) helfen mit ihrer Erfahrung und sollen die Shooting-Probleme des Teams angehen. Auch an der Seitenlinie hat in Monty Williams ein neuer Mann das Sagen.


Was dem Team bislang fehlt, ist ein klarer Franchise-Star – und da kommt Cade Cunningham ins Spiel. Der 22 Jahre alte Point Guard bringt dieses Potenzial mit, stand verletzungsbedingt in der vergangenen Saison aber nur in zwölf Partien auf dem Parkett. Die wichtigste Erkenntnis 2023/24 in Detroit wird sein, ob Cunningham den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen und sein Star-Potenzial andeuten kann. Dann können auch mehr als 23 Siege herausspringen.

© – by kicker.de

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