Den Zwängen zum Trotz: Die Kickers bleiben Profis – Fussball



Selbst wenn die Würzburger Kickers in der Regionalliga bleiben, wollen sie einen weiteren Anlauf unter Profibedingungen wagen. Die Hürden sind aber hoch.

Auch in der kommenden Saison werden die Würzburger Kickers unter Profibedingungen arbeiten


Auch in der kommenden Saison werden die Würzburger Kickers unter Profibedingungen arbeiten

IMAGO/Schöner Sport


Auf der Zielgeraden der Saison scheinen die Würzburger Kickers jene Souveränität wiedergefunden zu haben, die dem Drittliga-Absteiger zwischenzeitlich abhandengekommen war. Das mit einem sehr reif wirkenden Auftritt herausgearbeitete 2:0 in Burghausen war der dritte Sieg in Serie. Was Platz 2, auf dem die Unterfranken nun fest zementiert scheinen, am Ende wert sein wird, hängt auch von der Unterhachinger Entscheidung in Sachen Drittliga-Lizenz ab. Hachings Präsident Manfred Schwabl hält sich bislang noch bedeckt und möchte zeitnah eine Entscheidung treffen.


Den Absturz aufzuhalten, war nach zwei Abstiegen in Serie das vorrangige Saisonziel der Würzburger gewesen. Das scheint geschafft. Über den Berg sind die Kickers deshalb aber noch nicht. Nach sieben Jahren auf der bundesweiten Profibühne war der Abstieg im vergangenen Jahr ein Einschnitt. Auf Dauer wird auch in Würzburg Profifußball in der Regionalliga nicht möglich sein.


Die Anpassungen, die die Kickers in dieser Saison vornehmen mussten, waren schmerzlich. Im administrativen Bereich wurden Stellen abgebaut, das vom DFB anerkannte Leistungszentrum wird im Sommer geschlossen. Das allein wird nicht reichen. Denn am Ende dieser Saison wird unterm Strich ein dickes Minus in der Bilanz stehen. Nur der Einstieg des neuen Anteileigners Dominik Möhler, der im Winter zusammen mit Ex-Investor Flyeralarm ein Rettungspaket schnürte, bewahrte den Klub vor der Insolvenz.

Der Kampf um Sponsoren


Gleichwohl betonen die Verantwortlichen, dass im sportlichen Bereich bislang nicht gespart wurde. Um das derzeitige Niveau in der nächsten Saison zu halten, braucht es aber zusätzliche Sponsoringeinnahmen. Die zu generieren dürfte im Würzburger Umfeld, in dem auch der örtliche Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets derzeit um neue Geldgeber buhlt, nicht einfach werden. Fest steht bereits, dass die Kickers das seit 2014 angemietete Trainingsgelände in der Vorort- Gemeinde Randersacker verlassen werden und das Profiteam auf den bislang vom Nachwuchs genutzten vereinseigenen Plätzen üben wird. Die Bedingungen dort werden freilich nicht so gut sein wie in Randersacker, wo die Kickers-Akteure in der Vergangenheit auch ab und an auf Dirk Nowitzki trafen. Der Basketball-Superstar hatte sich im dortigen Sportzentrum vor seinem Karriereende während des Heimaturlaubs fit gehalten.


Wir werden eine gute Mannschaft haben.


Sportdirektor Sebastian Neumann blickt optimistisch in die Zukunft

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In der kommenden Saison werden es die Kickers, anders als der Nachbar Schweinfurt, noch ein letztes Mal unter Profibedingungen versuchen, auch in der Regionalliga. Wie groß der finanzielle Aufwand sein wird und wie lange die Kickers an diesem Modell festhalten, das hängt aber nicht zuletzt vom kurzfristigen Erfolg ab.


18 Akteure besitzen einen ligaunabhängigen für die kommende Saison gültigen Vertrag, darunter Leistungsträger wie Mittelfeld-Antreiber Ivan Franjic oder Abwehrroutinier Daniel Hägele. Auch Trainer Marco Wildersinn ist gebunden. Das Würzburger Gerüst steht also. Allerdings könnten finanzielle Zwänge es nötig machen, den ein oder anderen Spieler zu verkaufen. „Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet“, sagt Sportdirektor Sebastian Neumann. Er wolle nun abwarten, welcher Etat ihm zur Verfügung steht, um den Kader zu verstärken. „Wir werden eine gute Mannschaft haben“, ist der Ex-Profi, der seit November 2021 als Sportdirektor arbeitet, trotz aller Unwägbarkeiten überzeugt.

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