Der VfB Lübeck trotzt derzeit den Widrigkeiten – Fussball



Der Auftakt ist Absteiger VfB Lübeck schonmal gelungen, nun soll im Kader nachjustiert werden. Wohin der Weg in dieser Saison führen kann, ist noch offen.


Erleichterung nach dem Auftakt: Lübeck bezwang Todesfelde.

IMAGO/Eibner

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Nach dem Abstieg des VfB Lübeck aus der 3. Liga fand beim Traditionsverein aus Schleswig-Holstein ein großer Umbruch statt. Insgesamt 21 Spieler verließen die Lohmühle, nur sechs Kicker konnten gehalten werden. Der Etat musste im Vergleich zur Spielzeit 2023/2024 auf ein Drittel, genauer gesagt von 3,3 auf 1,1 Millionen Euro, runtergefahren werden. Der Kader schrumpfte auch deshalb auf aktuell 15 Spieler.


Beim Opener gegen den SV Todesfelde steckten die Grün-Weißen das „Handicap“ (es fehlten auch noch Kevin Bukusu verletzt und Torwart Gavin Didzilatis erkrankt) aber noch weg, machte sich die angespannte personelle Situation nicht entscheidend bemerkbar. Der VfB siegte am Ende nicht unverdient vor den 5169 Zuschauern auf der Lohmühle mit 2:1.

Sichtbare Erleichterung


Sebastian Harms war zufrieden mit dem Auftakt, der VfB-Sportvorstand wirkte nach dem Abpfiff auch sichtbar erleichtert. „Klar war es ein später Zeitpunkt, zu dem das 2:1 fiel, wir waren aber im Spiel die klar überlegene Mannschaft. Deshalb sehe ich uns auch als den völlig verdienten Sieger. Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der auf Konter gelauert hat, der auch Nadelstiche setzen konnte. Aber es gibt weiterhin natürlich auch Themen, bei denen man sich noch verbessern kann. In vielen Phasen war das aber ein Schritt nach vorne, wir haben uns viele Chancen herausgearbeitet, können, bevor das 0:1 fällt, schon in Führung gehen.“


Dass der Drittligaabsteiger trotzdem noch weitere Spieler benötigt, um ordentlich durch die Saison zu kommen, steht außer Frage. „Es ist ja klar, dass wir nach dem Abstieg einen großen Umbruch in vielen Bereichen haben. Ein neues Trainerteam, viele neue, junge Spieler, es geht erst einmal darum, uns schnellstmöglich zu finden und zu stabilisieren“, sagt Harms zu diesem Thema: „Sicherlich ist es auch so, dass wir bis zum Ende der Transferperiode den Markt beobachten, um mit hoffentlich weiteren wirtschaftlichen Mitteln den Kader noch weiter zu optimieren.“ Aber: „Wir sind mit der Kerngruppe bisher sehr zufrieden, hatten eine ordentliche Vorbereitung, aber natürlich ist klar, dass die Spielidee von unserem Trainer Guerino Capretti zunächst gefestigt werden muss. Bis alle Abläufe optimal zusammenpassen, braucht es etwas Zeit.“

Nur noch ein Keeper derzeit vorhanden


Von acht Trainern der Regionalliga Nord wurde der VfB Lübeck als heißer Kandidat gehandelt für einen Spitzenplatz im Klassement. Der Lübecker Sportvorstand hält sich beim Thema Zielstellung allerdings eher bedeckt. „Wir geben aktuell noch kein klares Saisonziel aus, außer, dass wir grundsätzlich ambitioniert sind, aber zunächst inhaltliche Aufgaben in den Mittelpunkt der Arbeit stellen, bevor wir Saisonziele in Form von Tabellenplätzen definieren. Wir haben ja schon geäußert, dass diese Saison eher dazu dienen wird, uns zu stabilisieren und zu konsolidieren, um dann so schnell wie möglich Fortschritte im sportlichen und außersportlichen Bereich zu erzielen, um den VfB auf ein höheres Niveau zu bringen“, so Harms, der in den nächsten Wochen weiterhin nach Verstärkungen im Bereich Innenverteidigung, im zentralen Mittelfeld und im Sturm schaut.


Auch auf der Position im Tor scheint Bedarf, da mit Noah Oberbeck nur noch ein Keeper zur Verfügung steht. Ursprünglich plante man beim VfB mit Gavin Didzilatis als zweiten Mann im Tor, doch der fehlt „krankheitsbedingt“ – und das auf unbestimmte Zeit. Nach Ersatz wurden bereits die Fühler ausgestreckt. So trainierte mit Fabian Eutinger (20) jüngst ein Schlussmann zur Probe mit. Nägel mit Köpfen, nicht zuletzt aufgrund der finanziellen Situation, konnten aber noch nicht gemacht werden. Eutinger ist aktuell vereinslos, kommt ursprünglich aus dem Nachwuchs von RB Leipzig und stand bis Sommer 2023 bei Fortuna Düsseldorf II in Lohn und Brot.


Der VfB Lübeck ist bereits am Dienstag (19 Uhr) wieder im Einsatz, trifft im Landespokal (Viertelfinale) an der Lohmühle auf Stadt- und Ligarivale Phönix Lübeck.

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