„Eine göttliche Vorstellung“: Stephen Curry rettet seinen Traum – NBA – Basketball


vor 20 Stunden

NBA-Star schoss die USA ins Olympia-Finale

„Eine göttliche Vorstellung“: Stephen Curry rettet seinen Traum

Im Olympia-Halbfinale gegen Serbien wankte der Basketball-Riese USA lange, ging aber vor allem wegen Stephen Curry nicht zu Boden. Der 36-Jährige wahrte damit höchstpersönlich das letzte fehlende Puzzleteil seiner Karriere.

Die Basketballer der USA stehen im Finale von Olympia – mal wieder. Seit Athen 2004 fand kein olympisches Basketball-Endspiel mehr ohne die US-Amerikaner statt. In Paris können LeBron James und Co. nun bereits die fünfte Goldmedaille in Folge über den großen Teich holen.

Wenn man diese Statistiken so liest, könnte man meinen, dieses Prozedere sei Standard. Die USA wird Erster, ein paar europäische Nationen machen dann die Silbermedaille unter sich aus. Ja, irgendwie ist das auch Standard. Aber wer das gestrige Halbfinale gegen Serbien verfolgte, weiß, ganz so einfach ist es nicht.

Der Abstand zwischen den USA und dem Rest wird immer kleiner. Die Art und Weise, wie sich die Serben am Donnerstag präsentieren, mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen und einer fast ungesunden Portion Gleichgültigkeit gegenüber den großen NBA-Stars, ist ein Zeugnis dieser Entwicklung. Man erinnere an das Dream Team von 1992, welches gegnerischen Spielern seiner Zeit noch Autogramme gab.

3 von 22 Dreiern – Curry suchte seinen Rhythmus

Dass dieses Kräfteverhältnis aber noch nicht gänzlich überwunden ist, bewies gestern ein Mann namens Stephen Wardell Curry. Der Point Guard spielte bis dato ein Olympiaturnier zum Vergessen: durchschnittlich kaum mehr als sieben Punkte pro Spiel und lediglich drei getroffene Dreierwürfe aus 22 Versuchen. Für einen Spieler, der in der NBA die 40-Prozent-Marke häufiger über- als unterschritten hat, ein Desaster.

In den USA wurden derweil bereits Stimmen laut, Curry aus der Startformation zu nehmen. Er sei nicht für das FIBA-System bestimmt oder schlichtweg dem Druck seiner ersten Olympia-Teilnahme nicht gewachsen.

Letzte Chance: Paris!

Diese Kritik ist in ihrer Allgemeinheit natürlich unzutreffend, hat aber doch einen wahren Kern. Auch für LeBron James (39) und Kevin Durant (35) hat das Turnier eine große Bedeutung, wird es doch sehr wahrscheinlich ihr letztes sein. Aus dem Veteranen-Kern der Mannschaft ist der 36-jährige Curry aber noch der Einzige ohne Olympia-Gold.

Dann, als seine Kritiker am lautesten schrien, aber noch viel wichtiger, als ihn seine Mannschaft brauchte, war Curry zur Stelle. Das stellte er jahrelang im Trikot der Golden State Warriors unter Beweis und das tat er auch gestern wieder.

Gala-Auftritt gegen Serbien

Gegen die furios aufspielenden Serben wollte bei Team USA anfangs gar nichts gehen. Es hätte ein ganz bitterer Abend werden können – wäre da nicht Stephen Curry gewesen. Wäre da nicht der womöglich beste Werfer der Welt gewesen, der 14 der ersten 15 amerikanischen Punkte erzielte und das Team beinahe im Alleingang in Schlagdistanz hielt.

„Das war eine göttliche Vorstellung von ihm“, meinte Durant und auch Coach Kerr, der Curry bei den Warriors seit zehn Jahren trainiert, fügte bei: „Wir alle wussten, dass er irgendwann mal so ein Spiel haben würde. Es hat mich auch nicht überrascht, dass es genau dann kam, als wir es dringend gebraucht haben. So ist Steph, er liebt die große Bühne.“

Am Ende des Abends hatte sich Curry mehr Punkte (36) in den Boxscore eintragen lassen, als bei den vier vorherigen Spielen zusammen (29). Am Ende des Abends hatte er aber auch die Kritiker zuhause verstummen lassen und noch viel wichtiger: den Traum von seiner ersten Olympischen Goldmedaille am Leben erhalten.

© – by kicker.de

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