„Extrem höflicher“ Lokalmatador Bove – und das dicke Lob von Mourinho – Fussball



Gespielt hatte Edoardo Bove wohl nur, weil bei der Roma Verletzungssorgen bestehen. Das sollte aber der Schlüssel zum Sieg der Giallorossi sein. Das 20-jährige Eigengewächs heimste deshalb ein großes Loblied ein.

Traf im Stadio Olimpico ins Glück - und wurde von Fans und Trainer José Mourinho besungen: Edoardo Bove.


Traf im Stadio Olimpico ins Glück – und wurde von Fans und Trainer José Mourinho besungen: Edoardo Bove.

IMAGO/HochZwei/Syndication


Florian Wirtz hätte mit seinen 20 Jahren zum gefeierten Matchwinner in Rom werden können, der deutsche Nationalspieler hatte in der Anfangsphase aber einen Hochkaräter vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick liegenlassen. Das Aushängeschild der Werkself hatte aber vorbeigeschossen.


Und so wurde letztlich ein gewisser Edoardo Bove zum Helden dieses Abends im Hinspiel des Europa-League-Halbfinals – vor den Augen von Roma-Legende Francesco Totti. Der ebenfalls 20-jährige offensive Mittelfeldmann schaltete in der 63. Minute zusammen mit Stürmer Tammy Abraham schlicht schneller als Robert Andrich und Jonathan Tah, traf via Abstauber zum 1:0 und ließ sich von den Romanisti gebührend sowohl direkt nach dem Treffer als auch nach Schlusspfiff feiern.


Und das unter besonderen Umständen: Denn Bove ist wie einst Totti oder auch Ikone Daniele de Rossi – sein Vorbild, wie er mal zugegeben hat – ein Lokalmatador. Geboren in Rom, 2012 als Jungspund in den Roma-Nachwuchs gekommen, 2020/21 fix zu den Profis aufgestiegen, einen Vertrag bis 2024/25 erhalten und am 21. Mai 2021 seinen ersten Einsatz für die Giallorossi beim 5:0 gegen Crotone gefeiert.

„Edos Eltern verdienen die Anerkennung, nicht ich“

Europa League, Halbfinale


Inzwischen steht der Italiener, dessen Wurzeln väterlicherseits nach Neapel und mütterlicherseits nach Deutschland reichen, bereits bei 41 Pflichtspielen unter Trainer José Mourinho – zwei Tore in der Serie A und eben dieses in der Europa League, das im besten Fall aus Sicht der Römer für den Einzug ins Finale reicht.


Dabei hätte Bove im Normalfall wohl gar nicht gespielt, wenn es bei den Giallorossi nicht ein paar Verletzungssorgen in diesem Bereich gegeben hätte. Schließlich kam Stammkraft Paulo Dybala (Adduktorenbeschwerden und eine Distorsion am Knöchel zuletzt) sicherheitshalber erst von der Bank, Georginio Wijnaldum (Oberschenkel) avancierte ebenfalls erst zum späten Joker, während „Pharao“ Stephan El Shaarawy (Verletzung des Beinbeugermuskels) komplett draußen blieb.


So aber durfte das Eigengewächs von Beginn an ran und eben das wichtige Tor erzielen. Dafür gab es Lob für ihn, seine Mutter und seinen Vater – und zwar vom Lehrmeister höchstpersönlich. „Edos Eltern verdienen die Anerkennung, nicht ich“, so Roma-Coach Mourinho. „Er ist extrem höflich, akademisch erzogen und obendrein ein Fußballprofi, der sich verhält, als wäre er bereits 30 Jahre alt. In der letzten Saison wurde er fünf Minuten vor Schluss eingewechselt, in diesem Jahr hat er 30 Minuten vor Schluss gespielt und sogar einige Spiele von Beginn an begonnen.“ Das alles zeige die tolle Entwicklung seines Schützlings, der sich immer mehr zu einer großen Nummer mausert.

José Mourinho


Litt an der Seitenlinie mit, rannte auf und ab, feuerte seinen Mannen stets aktiv an: José Mourinho.
IMAGO/Unabhängige Fotoagentur


„The Special One“ ergänzte noch im Gespräch mit „Sky Sport Italia“: „Natürlich ist es auch meine Aufgabe, Spielern beim Wachsen zu helfen. Doch um so eine nette Person zu sein, dafür braucht es mehr – wie in seinem Fall etwa eine wundervolle Familie hinter ihm.“

Bove: „Ich widme mein Tor meiner Familie“


Und Bove selbst? Der 20-Jährige meinte bescheiden: „Ich habe ein Meer an Emotionen in mir gespürt und bin mit dem Tor, aber vor allem mit dem Ergebnis zufrieden.“ Und weiter: „Ich widme mein Tor meiner Familie und denen, die immer für mich da sind. Sie sind es, die dir helfen und dafür sorgen, dass du das Beste auf dem Platz geben kannst.“

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