Der erhoffte Impuls zeigt Wirkung – unter dem neuen Trainer Lucas Beniermann fährt der SV Meppen in der Regionalliga Nord wieder Siege ein. Das lässt die Emsländer hoffen, dass sie ihre Ziele nicht über Bord werfen müssen.
Seit er am Steuer sitzt, stimmt der Kurs in Meppen wieder: Lucas Beniermann
IMAGO/Werner Scholz
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Seitdem Lucas Beniermann die Nachfolge von Adrian Alipour beim SVM angetreten hat, gewinnen die Emsländer wieder Spiele. Vier Ligabegegnungen bestritt das Team unter dem 34-Jährigen und blieb dabei ungeschlagen. Drei Siege und ein Unentschieden sprangen dabei heraus. Meppen pirscht sich Schritt für Schritt an die Tabellenspitze heran.
Das fühle sich sehr gut an, sagt der neue Coach. Zu viel Euphorie will Beniermann allerdings nicht aufkommen lassen. „Man muss demütig sein und das einordnen können. Selbstgefälligkeit ist der größte Feind eines Fußballers.“ Man müsse weitermachen, bekräftigt Beniermann. „Es ist immer noch nicht alles perfekt, aber es geht alles in die richtige Richtung.“
Systemwechsel zeigt Wirkung – Janssen trifft wieder
Mit teilweise neuen Gesichtern und neuer Grundordnung schaffte Meppen den aktuellen Umschwung. Unter Alipour hatte das Team in der Regel im 3-4-1-2 agiert. Beniermann stellte dagegen auf 4-2-3-1 um und bot einige Spieler auf anderen Positionen auf als zuvor. Zugang Nikell Touglo spielt jetzt Rechtsverteidiger statt Innenverteidiger. Vom rechten Schienenspieler zum Flügelmann umfunktioniert wurde Luca Prasse, der in den vergangenen vier Partien in Folge traf. Der bisherige Abwehrchef Jonas Fedl ging neben Willi Evseev auf die Doppelsechs.
Mutig sein und Spaß haben am Fußball – mit dieser Vorgabe schickt Beniermann seine Mannschaft auf den Platz. Zuletzt bot er dreimal in Folge dieselbe Startelf auf. Stammkräfte wie Leon Demaj, Tim Möller und Christopher Schepp saßen bzw. sitzen zu Spielbeginn auf der Bank. Der 19-jährige Lasse Zumdieck nutzte seine Chance als Linksaußen. Bis Beniermann kam, war Torjäger Marek Janssen ohne Treffer. Inzwischen traf er fünfmal.
Sportlich läuft es bei den Meppenern. In dieser Hinsicht kehrte Ruhe ein. Für Aufregung sorgte zwischenzeitlich nur Offensivspieler Leon Demaj. Der Sommer-Rückkehrer war nicht zufrieden mit seiner Rolle unter dem neuen Trainer, löste seinen Vertrag auf und ging in die Regionalliga West zum Aufsteiger SF Lotte.
Weitere Zugänge möglich
Den frei gewordenen Kaderplatz von Demaj konnte der SVM nicht neu besetzen. Die Verhandlungen hätten nicht zum Ziel geführt, sagt Meppens Sportlicher Leiter David Vrzogic. Ganz abgehakt ist das Thema Zugänge damit aber nicht. Möglich ist, dass noch ein vertragsloser Spieler kommt.
Weiterhin ein Thema ist Rechtsaußen Robin Bird (vereinslos, zuletzt Fortuna Düsseldorf II), der im Probetraining war. Die Rückholaktion von Ted Tattermusch scheiterte. Der 23-Jährige, bis zum Sommer bei Drittligist Borussia Dortmund II, ging am Dienstag zum Nordost-Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena.
Der Plan ist der, dass wir eine erfolgreiche Zeit haben und irgendwann gemeinsam in die 3. Liga aufsteigen. Und irgendwann soll nicht allzu fern sein.
Nichtsdestotrotz verbreitet Vrzogic Optimismus, was den Kader anbetrifft. Man habe gute Verstärkungen dazubekommen, sagt der Ex-Profi. „Das ist eine junge Mannschaft. Die braucht Zeit und die Unterstützung.“ Diese werden man intern auf jeden Fall geben. „Ich bin vollkommen überzeugt davon.“
Überzeugt ist auch Beniermann. Dessen Ziele decken sich mit denen des SV Meppen. „Der Plan ist der, dass wir eine erfolgreiche Zeit haben und irgendwann gemeinsam in die 3. Liga aufsteigen. Und irgendwann soll nicht allzu fern sein.“ Der Verein habe das Ziel ausgegeben, in die 3. Liga zurückkehren zu wollen, so der ehemalige U-17-Trainer und Übergangskoordinator.“Das ist natürlich auch mein Ziel, unser Ziel als Mannschaft.“ Aber man müsse der Sache etwas Zeit geben. „Das ist eine sehr, sehr junge Mannschaft mit sehr viel Potenzial. Ich glaube auch, dass, wenn man einmal in den Flow kommt, auch ganz zeitnah was passieren kann.“
