„Haben aufgehört, Fußball zu spielen“: Dresdens Frust nach der Meppen-Pleite – Fussball



Im Rennen um den Aufstieg hat Dynamo Dresden am Montagabend einen bitteren Dämpfer hinnehmen müssen. Nach der 1:4-Pleite in Meppen zeigten sich Trainer Markus Anfang und Kapitän Tim Knipping entsprechend frustriert.

Die Enttäuschung stand Tim Knipping (Mitte) und seinen Teamkollegen nach der 1:4-Pleite gegen Meppen ins Gesicht geschrieben. 


Die Enttäuschung stand Tim Knipping (Mitte) und seinen Teamkollegen nach der 1:4-Pleite gegen Meppen ins Gesicht geschrieben. 

IMAGO/Dennis Hetzschold


Leere Gesichter, bei manchen Spielern flossen Tränen. Nach einer wilden und teils kuriosen Partie gegen den SV Meppen befanden sich die meisten Spieler von Dynamo Dresden erst einmal in Schockstarre. Zu tief saß das, was sich besonders in Durchgang zwei auf dem Rasen der Hänsch-Arena abgespielt hatte. Statt der besten Ausgangslage im Vierkampf um den Aufstieg stand für das beste Drittliga-Team der Rückrunde nur Enttäuschung.


Dabei war die SGD so gut in das letzte Auswärtsspiel des Jahres gestartet, nach dem 1:0 durch Topscorer Ahmet Arslan befand sich Dynamo bereits auf der Siegerstraße. Und auch im zweiten Durchgang, in dem die Hausherren zwar besser starteten, schien die Dresdener Führung dennoch zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährdet.


Das alles kippte, nachdem Verteidiger Kyu-Hyun Park mit seiner zweiten Gelben Karte binnen vier Minuten des Feldes verwiesen wurde. Was dann folgte, entpuppte sich für Dynamo Dresden zum reinen Alptraum. Bruno Soares nickte den folgenden Freistoß ins Netz, Sascha Risch traf traumhaft aus der Distanz. Als dann auch noch Jonas Fedl durch einen abgefälschten Fernschuss auf 3:1 stellte, war Dresden endgültig auseinandergefallen. Nichts ging mehr, Marek Janssens Treffer zum 4:1 geriet für die Sachsen beinahe schon zur Nebensache.

Knipping: „Es ist einfach absolut scheiße“


Wenig später erlöste Schiedsrichter Lars Erbst die Gäste und es dauerte nicht lange, bis sich erster Frust breit machen konnte. „Bitter“, bezeichnete SGD-Coach Markus Anfang die Partie, Kapitän Tim Knipping fehlten zunächst gar komplett die Worte. Nach einer guten ersten Hälfte, in der Dresden laut seinem Trainer den Sack hätte zumachen müssen, brachten 13 Minuten das Saisonziel des Aufstiegs in große Gefahr. Besonders die Chancenverwertung seiner Truppe nervte den Trainer nach dem Abpfiff gewaltig. „Wir müssen in der ersten Halbzeit mit 3:0 führen, dann redet hier keiner davon, dass wir das Spiel aus der Hand gegeben haben“, ärgerte sich der 48-Jährige am Mikrofon von „Magenta-Sport“.


Stattdessen ließ seine Elf Meppen bekanntermaßen am Leben, Kontersituationen blieben auch in Durchgang zwei ungenutzt, was die Emsländer eiskalt bestraften. „Wir haben in der zweiten Halbzeit komplett aufgehört, Fußball zu spielen“, monierte Innenverteidiger Knipping. „Und wenn du sie vorne bekanntlich nicht machst, dann klingelt es meistens hinten.“ Das müsse man sich ankreiden lassen, warum Dynamo nach der Gelb-Roten Karte derart auseinandergefallen war, konnte sich der 30-Jährige, der schon bei Dresdens Aufstieg 2021 Teil des Teams gewesen war, aber auch nicht ergründen. „Dafür gibt es keine Begründung und es ist einfach absolut scheiße.“

Anfangs Ärger auf die Meppener Fans


Eine Erklärung hatte auch Anfang nicht parat, man müsse akzeptieren, dass Meppen als Sieger vom Platz ging, weil „sie einfach effektiver waren“. Nicht akzeptieren wollte er dagegen einige Anfeindungen der Meppener Anhänger. „Die Atmosphäre hier, die kann man als schön bezeichnen, aber wir sind hier vom Publikum schwer beleidigt worden“, erzählte der Trainer, der auf nähere Details nicht eingehen wollte. Nur so viel, die Äußerungen wären „weit unter der Gürtellinie“ gewesen. „Das gehört nicht zum Fußball“, echauffierte er sich, ließ dabei allerdings unerwähnt, dass auch der Gäste-Anhang durch das Werfen von Feuerwerkskörpern in Richtung des Meppener Blocks negativ aufgefallen war.

Dynamo muss auf Patzer der Konkurrenz hoffen


Für Dresden gilt es nun, den Tiefpunkt schnellstmöglich zu überwinden, um sich dann auf das letzte Saisonspiel gegen Oldenburg (Samstag, 13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) fokussieren zu können. Dort will sich Dresden mit einem Sieg von den eigenen Fans verabschieden und gleichzeitig auf Patzer der Konkurrenten Osnabrück (67 Punkte), Wiesbaden (67 Punkte) und Saarbrücken (66 Punkte) hoffen. Nur dann ist der Aufstieg noch möglich, Kapitän Knipping sprach dem Anhang aber noch einmal Mut zu. „Solange es möglich ist, werden wir alles reinhauen. Wir haben es zwar nicht mehr in der Hand, aber ich glaube noch daran.“

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