Hertha BSC | Schwarz: „Man kann verlieren, aber nicht so“ – Fussball



Ein lange Zeit blutleerer Auftritt, die achte Auswärtsniederlage in Folge, Aufbauhilfe für einen direkten Konkurrenten: Bei Hertha BSC läuft die Aufarbeitung der 1:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim.

Klare Worte am Sonntagvormittag: Hertha-Trainer Sandro Schwarz.


Klare Worte am Sonntagvormittag: Hertha-Trainer Sandro Schwarz.

IMAGO/Metodi Popow


Die Medienrunde mit Sandro Schwarz am Sonntagvormittag hatte gerade begonnen, da kam eine Frage der grundsätzlicheren Art, die nämlich, ob er sich von seiner Mannschaft im Stich gelassen fühle. „Nein, das nicht“, antwortete Schwarz postwendend. „Wir müssen jetzt nicht grundsätzlich werden.“ Er wurde es dann doch, auf seine analytisch-klare Art: „Man kann Spiele verlieren, aber definitiv nicht so in dieser Art und Weise. Wir haben nicht gut reagiert auf das, was im Spiel vorgekommen ist, vor allem auf die Elfmetersituationen. Wir haben nach 10, 15 Minuten nicht mehr auf den Platz gebracht, was wir brauchen: Energie, Ausstrahlung.“ Das war am Sonntagmorgen auch seine Botschaft ans Team.


Fahrig im Verteidigen, einfach verursachte Elfmeter, schnelle Ballverluste, mangelnde Intensität, fehlende Körpersprache: Hertha fehlte es in Sinsheim an etlichen Komponenten, die im Abstiegskampf unabdingbar sind. „Wir hatten keinen richtigen Zugriff, waren nicht wach, hätten es besser machen müssen“, sagte Tolga Cigerci. Der Deutsch-Türke, zur Pause nach seinem bislang schwächsten Auftritt seit seiner Winter-Rückkehr nach Berlin ausgewechselt, hatte per Handspiel den ersten Elfmeter verursacht. „Es war kein guter Tag für uns alle. Wir hatten keine Kontrolle und waren nicht richtig da, obwohl wir nicht so schlecht angefangen haben.“


Die Auswärtsmisere hält an: Acht Spiele in Folge haben die Berliner jetzt in der Fremde verloren, vier Punkte nach zwölf Auswärtsspielen sind ein alarmierender Ertrag. Auch im Team selbst ist die große Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsdarbietungen längst ein Thema. „Wir bekommen unser Spiel nicht so aufgezogen, wie wir uns das vorstellen“, sagte Maximilian Mittelstädt. „Wir kassieren unnötige Gegentore – diesmal durch zwei Elfmeter.“ Und nach der wegen der Länderspiele anstehenden Liga-Pause geht’s gleich zum nächsten Auswärtsspiel, nach Freiburg.

Niederlechner checkte nur die Ergebnisse der Konkurrenz


„Es wird Zeit, das zu ändern“, erklärte Cigerci mit Blick auf die miese Auswärtsbilanz. „Natürlich ist Freiburg eine starke Mannschaft. Aber wichtig ist, was wir auf dem Platz machen.“ Und manchmal fällt der Blick auch darauf, was neben dem Platz ist. Dass der ausgewechselte Florian Niederlechner in der zweiten Halbzeit auf der Bank auf sein Handy schaute, jazzte mancher am Samstagabend zum XXL-Aufreger hoch. Hertha hat viele Probleme – das Mediennutzungsverhalten Niederlechners zählt eher nicht dazu.


„Es gab einen Shitstorm gegen Niederlechner, weil er auf der Bank saß und aufs Telefon geschaut hat, um zu schauen, wie die Tabelle ist“, sagte Kevin-Prince Boateng im ZDF. „Da möchte ich bitte, dass der junge Mann in Ruhe gelassen wird.“ Auch Niederlechner selbst ordnete den Vorgang am Samstagabend via Instagram ein und schrieb: „Liebe Hertha-Fans, absolut unglückliche Szene. Aber ich habe nur mit meinem Mitspieler die Ergebnisse der anderen Konkurrenten gecheckt!! Mehr nicht!! Ich will einfach nur den Klassenerhalt.“ Mit Leistungen wie gegen Hoffenheim wird das eher schwierig.

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