Hradecky pfeift auf Europa League: „Für RB bin ich nicht“ – Fussball



Trotz einer 0:3-Niederlage in Bochum hat Bayer 04 ein Ticket für einen internationalen Wettbewerb sicher. Jetzt muss der Werksklub aber darauf setzen, dass RB Leipzig das Pokalfinale gegen Frankfurt gewinnt, um nicht in der Europa Conference League spielen zu müssen. Doch Kapitän Lukas Hradecky möchte trotz möglichen eigenen Nachteils den Sachsen nicht die Daumen drücken.

Bayer hätte die Europa League auch aus eigener Kraft schaffen können: Lukas Hradecky.


Bayer hätte die Europa League auch aus eigener Kraft schaffen können: Lukas Hradecky.

IMAGO/Sven Simon


Für Xabi Alonso waren nach der 0:3-Niederlage in Bochum („Wenn ich an das Spiel denke, werde ich wütend. Wenn ich an die ganze Saison denke, bin ich zufrieden“) die Sympathien klar verteilt. Da Bayer 04 als Tabellensechster zwar einen Platz in den Play-offs der Europa Conference League sicher hat, aber noch durch einen Leipziger Erfolg im DFB-Pokalfinale gegen Frankfurt in die Europa League hochrutschen könnte, bezog Leverkusens Trainer unmissverständlich Stellung.


„Wir unterstützen Leipzig natürlich. Nächsten Samstag bin ich Leipzig-Fan, zu 100 Prozent. Das ist klar. Ich fahre nicht nach Berlin, aber ich werde es im Fernsehen kucken“, erklärte der Spanier voller Überzeugung. Eine Positionierung, die angesichts der geringen Sympathiewerte von RB für mehr als ein Lächeln unter den Journalisten sorgte. Die aber nur logisch und alternativlos erscheint. Allerdings hat Kapitän Lukas Hradecky einen ganz anderen Blick auf die Dinge.

„Wir hätten die auch selber klar machen können“


So steckt der Leverkusener Torhüter in der persönlichen Zwickmühle, nun den Leipzigern die Daumen gegen seinen Ex-Klub, die Eintracht aus Frankfurt drücken zu müssen, für die er vor seinem Wechsel nach Leverkusen von 2015 bis 2018 spielte. Doch für Hradecky stellt es keine Frage dar, wem sein Herz am kommenden Samstag gehört.


„Für RB bin ich nicht. Ganz ehrlich. Da bin ich schwarz-weiß“, machte Hradecky aus seinem Herzen keine Mördergrube. Und merkte auf den Hinweis, dass er mit Bayer 04 dann ja selbst mit der Conference League statt der Europa League vorliebnehmen müsste, an: „Wir hätten die auch selber klar machen können. Ich hoffe einfach, dass die Eintracht gewinnt. Ganz klar.“

Mehr Fußball-Romantik ist kaum möglich


Ein wohl einmaliger Vorgang im deutschen Profifußball. Aus Zuneigung zu seinem Ex-Klub und Abneigung gegenüber dem Brauseklub aus Leipzig pfeift Hradecky auf die Teilnahme an der Europa League. Mehr Fußball-Romantik ist kaum möglich. Eine Aussage, die dem finnischen Nationaltorhüter die Sympathien vieler Fußball-Liebhaber zufliegen lassen wird.


Die aber auch beim einen oder anderen Leverkusen-Fan in den falschen Hals rutschen könnte. Doch Hradecky ist eine ehrliche Haut. Keiner, der sich anbiedert. Einer, der Klartext spricht. Ein echter Typ eben, von denen es in der Liga immer weniger gibt. Und der am kommenden Samstag der Eintracht die Daumen drückt, auch wenn er selbst der Leidtragende darunter sein könnte.

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