Iisalo über das Final Four: „Das wird eine einzigartige Erfahrung für uns“ – NBA – Basketball



Nach dem hart erkämpften Sieg in Spiel 3 gegen Straßburg (83:77) stehen die Telekom Baskets Bonn im Final Four der Champions League – für Head Coach Tuomas Iisalo Anlass genug, einen kurzen Blick auf die Entwicklung der vergangenen Monate zu werfen.

Tuomas Iisalo ist seit Sommer 2021 Trainer der Telekom Baskets Bonn.


Tuomas Iisalo ist seit Sommer 2021 Trainer der Telekom Baskets Bonn.

IMAGO/Beautiful Sports


Als Iisalo im Sommer 2021 das Traineramt bei den Telekom Baskets Bonn übernommen hatte, fand er einen Klub in schwierigen Fahrwassern vor. Die Rheinländer befanden sich weit entfernt von ihren eigenen Ansprüchen und nach vielen personellen Wechseln in unsteten Zeiten – mit der Telekom hatte der Namens- und Hauptsponsor außerdem seinen (inzwischen revidierten) Rückzug angekündigt. Iisalo gelang es jedoch trotz dieser Turbulenzen innerhalb kurzer Zeit, den Klub zu stabilisieren. 2021 stieß Bonn bis in Halbfinale der BBL-Play-offs vor, in dieser Saison sind die Telekom Baskets nicht nur in der Champions League äußerst erfolgreich unterwegs – und das trotz einer der schwersten Gruppen zu Beginn – sondern auch unangefochtener Spitzenreiter in der BBL.


Ein Lauf, der die Rheinländer nicht nur zu einem ernstzunehmenden Kandidaten im Titelrennen und Herausforderer der Schwergewichte aus München und Berlin gemacht hat, sondern jetzt auch bis ins Halbfinale der Champions League führte. Kurz nach dem Halbfinal-Einzug gegen Straßburg, dem der finnische Coach allen Respekt entgegenbrachte („Wir konnten sie biegen, aber nicht brechen“), nahm sich Iisalo deshalb einen Moment Zeit, um in wenigen Sätzen an die Entwicklung innerhalb der vergangenen zwei Jahre zu erinnen. Er freue sich für seine Spieler, aber vor allem und insbesondere auch für alle anderen im Klub Angestellten: „Wir haben es geschafft, einen Traditionsstandort dorthin zu bringen, wo er hingehört. Und wir haben es mit dieser fantastischen Fanbase im Rücken geschafft.“

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  • Die Champions League im europäischen Basketball gilt als der drittstärkste Wettbewerb nach der Euroleague und dem Eurocup (und vor dem Europe Cup).


  • Das Final Four findet vom 12. bis 14. Mai 2023 statt, der Austragungsort wird noch bestimmt und orientiert sich an den Teilnehmern.


  • Die Halbfinals, das Spiel um Platz 3 und das Endspiel werden nicht mehr als Serie, sondern nur noch im K.-o.-Format ausgespielt.


  • Bonn ist der dritte deutsche Klub, der in der 2016 gegründeten Champions League bis ins Halbfinale vorstößt.


  • Der letzte europäische Titelgewinn eines deutschen Klubs datiert von 2016, als Frankfurt den Europe Cup gewann.


Die Anhänger der Baskets hatten am Dienstagabend tatsächlich alles gegeben. 6000 Zuschauer waren in den damit ausverkauften und vor allem gegen Ende der Partie ohrenbetäubend lauten Telekom Dome gekommen. Sie sahen dabei ein Bonner Team, das sich vor allem in den beiden ersten Vierteln schwer gegen die physisch spielenden Gäste tat.

Defensive Steigerung stellt Iisalo zufrieden


„Unser Defensiv-Rebounding war heute im ersten Viertel katastrophal. Neun Offensiv-Rebounds haben wir da zugelassen. Ich fand unsere Defensive okay, aber die 50:50-Bälle konnten wir uns nicht sichern. Ein sehr gutes Team wie Straßburg nutzt das aus“, so Iisalo, dem es aber mit klarer Ansprache zur Pause offensichtlich gelang, den Schalter umzustellen. „Wir sind ein starkes Kollektiv. Aber damit das Kollektiv stark ist, muss jeder jeden Ballbesitz, jedes Matchup persönlich nehmen. Darum geht es im Sport: Man muss versuchen, besser zu sein als sein Gegner. Am Ende haben wir es geschafft, sie über 40 Minuten lang zu zermürben.“


Vor allem im Schlussabschnitt dominierte sein Team nicht nur offensiv, wo TJ Shorts (24 Punkte, 6 Vorlagen) den Ton angab, sondern auch vor und unter dem eigenen Korb. „Wir haben am Ende einige unglaublich hochklassige Defensivleistung gezeigt und gerade genug Punkte erzielt, um den Sieg zu sichern“, lobte Bonns Head Coach.

Im Final Four warten europäische Schwergewichte

Gemeinsamer Jubel in Bonn


Gemeinsamer Jubel in Bonn.
IMAGO/Jürgen Schwarz


Als drittes deutsches Team stehen die Bonner nun im Halbfinale der Champions League, zuvor war das Brose Bamberg (2019, Vierter) und den MHP Riesen Ludwigsburg (2018, Vierter; 2022, Dritter) gelungen. Ins Finale stieß bislang noch kein BBL-Vertreter vor. Für Bonn selbst ist es seit 2017 die erste europäische Halbfinal-Teilnahme (Aus gegen Nanterre im Europe Cup). Auf wen das Bundesliga-Spitzenteam im Final Four trifft, steht noch nicht fest – ebensowenig der Austragungsort für die Spiele vom 12. bis 14. Mai, der anhand der qualifizierten Teams bestimmt wird.


Bereits qualifiziert ist der Tabellen-5. der spanischen Liga, CB Malaga, das im Vorjahr noch im Eurocup an den Start gegangen ist. Des Weiteren kämpfen mit Hapoel Jerusalem und AEK Athen sowie Titelverteidiger Lenovo Teneriffa und dem spanischen Liga-Rivalen Baxi Manresa vier weitere Teams um das Halbfinal-Ticket – allesamt namhafte Vertreter auf europäischer Ebene.


„Wir sind nicht mehr die Favoriten. Wir werden auf europäische Powerhouses treffen“, ist Iisalo gewarnt, sagt aber auch: „Das wird eine einzigartige Erfahrung für uns und den Klub. Ich bin sehr stolz auf alle.“

© – by kicker.de

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