„Immer ein Drama“: Eberl betrübt über Gvardiols Rote Karte – Fussball



Der 5:1-Erfolg im Halbfinale des DFB-Pokals beim SC Freiburg hatte für Titelverteidiger RB Leipzig am Ende noch einen kleinen Wermutstropfen. Denn ein Akteur darf im Finale nicht mitwirken.

Platzverweis: Josko Gvardiol (Mi.) sieht in Freiburg von Referee Sven Jablonski die Rote Karte.


Platzverweis: Josko Gvardiol (Mi.) sieht in Freiburg von Referee Sven Jablonski die Rote Karte.

IMAGO/Eibner


Am Ende konnte Josko Gvardiol wieder lachen. Nachdem Schiedsrichter Sven Jablonski am späten Dienstagabend das erste Halbfinale im DFB-Pokal zwischen dem SC Freiburg und RB Leipzig abgepfiffen und den vierten Einzug der Sachsen ins Finale von Berlin amtlich gemacht hatte, stand auch der kroatische Innenverteidiger wieder auf dem Platz. Inmitten seiner Kollegen und gewandet in ein rotes Final-T-Shirt mit der Aufschrift „Immer wieder Leipzig“ feierte Gvardiol den Triumph vor der Leipziger Fankurve, und wer den bärtigen Abwehrspieler da so sah, kam nicht auf die Idee, dass das der tragische Held der Leipziger war.

Gvardiol wird kurzer Griff zum Verhängnis


Denn Gvardiol wird das Finale in Berlin nicht verpassen, aber eben nur als Zuschauer miterleben können. In der 58. Minute hatte der kroatische Nationalspieler (21 Einsätze bislang) kurz vor dem eigenen Strafraum den eingewechselten Freiburger Angreifer Roland Sallai nur regelwidrig bremsen können, mit einem kurzen Griff an dessen rechte Schulter verhinderte Gvardiol, dass Sallai allein auf das Leipziger Tor zulief. Auch wenn das Stellungsspiel des 20-Jährigen in dieser Situation nicht optimal war, so war Gvardiol auch nur Teil einer Fehlerkette. „Wir machen dann einfach einen Fehler, der uns so nicht passieren sollte. Da haben wir schlecht durchgeschoben“, sagte Marco Rose mit Blick auf das Foul von Gvardiol, dass Jablonski nach VAR-Eingriff und Ansicht der TV-Bilder als rot-würdig einstufte. Eine Entscheidung, gegen die der RB-Trainer nichts vorzubringen hatte. „Eine klare Rote Karte am Ende“, nannte Rose den Platzverweis des Abwehr-Juwels, das eine starke Saison spielt und im Fokus einiger europäischer Spitzenklubs steht.


Am 3. Juni wird Gvardiol also von der Tribüne aus verfolgen müssen, wie RB Leipzig versucht, den Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Schon das erfolgreich gestaltete Finale von 2022 hatte der 1,85 Meter große und 80 Kilo schwere Linksfuß die meiste Zeit von außen beobachten müssen, Gvardiol war damals erst in der 113. Minute für Mohamed Simakan eingewechselt worden. Nun muss er komplett zuschauen, was Max Eberl betrübt. „Es ist immer ein Drama, wenn Spieler im Halbfinale vom Platz gestellt werden“, sagt der Geschäftsführer Sport, „es ist sehr ärgerlich, weil Josko eine herausragende Saison spielt und ein herausragend wichtiger Spieler für unsere Abwehr ist.“

Rose: „Josko muss ich nicht trösten“


Auch der in Freiburg überragende Dani Olmo sieht in Gvardiols Fehlen „einen schweren Verlust für uns, weil Josko ein sehr wichtiger Spieler für uns ist“. Aber der Leipziger Kader gibt genügend Alternativen her. Lukas Klostermann etwa, der im Halbfinale am Dienstag kurz nach Gvardiols Hinausstellung eingewechselt wurde, Abdou Diallo, der als gelernter linker Innenverteidiger die Eins-zu-eins-Lösung als Ersatz für den Kroaten wäre. Oder eben Marcel Halstenberg, der neben linkem Außenverteidiger auch linker Innenverteidiger spielen kann – und übrigens im Finale 2022 fast zur gleichen Zeit wie Gvardiol jetzt (in der 57. Minute) wegen einer Notbremse die Rote Karte sah.


Wer auch immer Gvardiol am 3. Juni ersetzt, besondere therapeutische Maßnahmen braucht der gesperrte Kroate am späten Dienstagabend laut Rose nicht. Der sagte: „Josko muss ich nicht trösten, der freut sich für die Mannschaft.“ Und auch Dani Olmo setzt auf den gelebten Gemeinschaftssinn von Gvardiol mit Blick auf den Finaleinzug: „Er ist natürlich unglücklich, aber er ist ein Teamplayer und glücklich für die Mannschaft.“

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