„Menschenverachtend“: Dieter Hecking zum Zwickau-Abbruch – Fussball



Der Spielabbruch von Zwickau hat hohe Wellen geschlagen und auch Nürnbergs Trainer Dieter Hecking bestürzt. Für ihn ist klar: Es muss sich etwas ändern – sonst schreitet der Schwund an Schiedsrichtern immer weiter voran.

Dieter Hecking (li.) ist bestürzt, wie mittlerweile mit Schiedsrichtern wie Nicolas Winter umgegangen wird.


Dieter Hecking (li.) ist bestürzt, wie mittlerweile mit Schiedsrichtern wie Nicolas Winter umgegangen wird.

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Als die Medienrunde fast vorüber war, Dieter Hecking hatte schon über Hannover 96 gesprochen, über die Tabellenkonstellation in der 2. Liga und über die sogenannte Hecking-Tabelle, am Ende der Pressekonferenz also, da wurde der Trainer des 1. FC Nürnberg noch auf den Spielabbruch von Zwickau angesprochen. 


Der Eklat hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, jetzt stellte Hecking klar: „Ich erwarte eine Konsequenz – nicht nur seitens Zwickau, sondern auch seitens der Gesetzgebung.“ Dass ein Sponsor einen Becher Bier in der Halbzeitpause über Schiedsrichter Nicolas Winter ausgegossen hatte, das sei „äußerst respektlos“ und „menschenverachtend“, leider allerdings längst noch nicht alles, was Unparteiischen widerfährt. „Das ist nicht zu ertragen“, sagte Hecking, „aber es ist vielleicht nur die Spitze gewesen.“ 


Mittlerweile kommt der Schiedsrichter alleine und wird dann am Sonntagmittag auch noch angegangen von 30 zahlenden Zuschauern.



Hin und wieder, erzählt der 58-Jährige, sei er auch auf Kreisliga-Plätzen – und was er da erlebe, empfinde er als „sehr, sehr bedenklich“. Beleidigungen, Provokationen und sogar tätliche Auseinandersetzungen: Gerade im Amateurfußball sind Schiedsrichter Wochenende für Wochenende Entgleisungen und Übergriffen ausgesetzt. Eine Entwicklung, die Hecking nun für einen besseren Schutz und Anreize für die Aufgabe des Unparteiischen werben lässt – schließlich ist es auch der Umgang, der dazu führt, dass die Verbände mehr und mehr Spiele nicht mehr mit einem Schiedsrichter besetzen können. 


„Gespanne waren früher keine Seltenheit“, sagt Hecking, „mittlerweile kommt der Schiedsrichter alleine und wird dann am Sonntagmittag auch noch angegangen von 30 zahlenden Zuschauern, die meinen, sie müssten ihren ganzen Frust, der sich eine Woche lang angestaut hat, auf eine Person projizieren.“ 

Wie lässt sich dem Problem Herr werden?


30 Zuschauer, Frust und Grenzüberschreitungen: Was Hecking beschreibt, trifft tatsächlich das, was im Amateurfußball traurige Realität ist. Drängt sich also die Frage auf: Wie ist dem Problem zu begegnen? Wie lässt sich der Lage wieder Herr werden? 


„Wir müssen als Vereine vorbildlich arbeiten und den Respekt einfordern“, betont Hecking – dann könne es in Verbindung mit der Arbeit der Verbände besser werden. Auf dass Vorfälle wie in Zwickau nicht mehr vorkommen!

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