NBA – Offseason Toronto Raptors: Ein Schritt zurück, zwei nach vorn – NBA – Basketball


Toronto Raptors: Was wurde in der Offseason gemacht?

Nach Jahren des Schlingerkurses scheint das Schiff der Raptors endlich eine Route gefunden zu haben. Die Saison-übergreifende Unsicherheit, ob nun ein weiterer Anlauf auf die Top-Plätze unternommen werden sollte oder doch der Neuaufbau, sie scheint beantwortet.

Im Draft angelten sich die Kanadier gleich vier neue Spieler – jedoch keinen innerhalb der Lotterie, also der ersten 14 Picks. Dennoch folgen die Entscheidungen einer konsequenten Logik, gute Schützen um Franchise-Star Scottie Barnes zu versammeln. Der Wurf ist ja bekanntlich eine seiner wenigen Schwächen.

Das hielt General Manager Masai Ujiri aber gewiss nicht davon ab, langfristig mit dem US-Amerikaner zu verlängern. Mindestens 225 Mio. Dollar schütten die Raptors in den kommenden fünf Jahren an Barnes aus. Darüber hinaus wurde auch Immanuel Quickley für ein halbes Jahrzehnt an die kanadische Metropole gebunden.

Das Forward-Überangebot im Kader wurde außerdem an zumindest einer Stelle adressiert. Jalen McDaniels verschiffte man im Austausch für Davion Mitchell  nach Sacramento.

Jakob Pöltl legte in der vergangenen Saison 11,1 Punkte und 8,6 Rebounds für die Raptors auf.
Jakob Pöltl legte in der vergangenen Saison 11,1 Punkte und 8,6 Rebounds für die Raptors auf. picture alliance / ZUMAPRESS.com

Toronto Raptors: Überblick Zu-/Abgänge

Zugänge: Ja’Kobe Walter (Draft, #19), Jonathan Mogbo (Draft, #31), Jamal Shead (Draft, #45), Ulrich Chomche (Draft, #57) Davion Mitchell, Sasha Vezenkov (beide Sacramento Kings)

Abgänge: Sasha Vezenkov (Olympiakos Piräus), Javon Freeman-Liberty, Gary Trent Jr. (Milwaukee Bucks), Jordan Nwora (Anadolu Efes), Jalen McDaniels (Sacramento Kings)

Toronto Raptors: Was ist die Ausrichtung der Franchise?

Die jahrelange Hängepartie in der Frage, welche Richtung die Franchise einschlagen solle, ist – so scheint es zunächst – beendet.

Der Abgang von Pascal Siakam, der Trade für Jungstar Immanuel Quickley und der Fakt, dass man im kommenden Jahr – anders als noch in diesem – über den eigenen Erstrundenpick verfügt, deuten auf einen Neuaufbau hin.

Klar ist auch, dass Scottie Barnes der Franchise-Star der Gegenwart und Zukunft ist. Seine Entwicklung in der vergangenen Saison unterstrich dies nochmal. Nur logisch, dass die Kanadier nun auch den Kader um ihn herum aufbauen.

Endlich ist die Zielstellung der Franchise wieder erkennbar. Ein langer Anlauf ist das Rezept für nachhaltiges Gewinnen, der kurzsichtige schnelle Erfolg verworfen.

Toronto Raptors: Wo liegen die Schwächen?

Die größte Schwäche der vergangenen Saison wird auch in der kommenden ein Problem bleiben: Der Wurf. Sowohl hinsichtlich des Volumens als auch der Trefferquote ordneten sich die Raptors zuletzt in der Flop-Fünf der Liga ein.

An Nummer 19 des Drafts wählte Toronto mit Ja’Kobe Walter einen großen Flügelspieler aus, dessen Wurf auf dem College mit knapp unter 35 Prozent – naja – zumindest durchschnittlich fiel. Der Trade für Davion Mitchell ergab da durchaus Sinn.

Die niedrige Quote am offensiven Ende bedingte letztlich auch die schlechte Defensivstatistik. Am Saisonende rangierten die Raptors auf Platz 26 im Defensivrating – ein Alarmsignal für eine Mannschaft mit Defense-First-Mentalität.

Gerade unter dem Korb fehlte es den Raptors an entscheidender Präsenz: 15,6 Second-Chance-Points sowie 54,5 Punkte in der Paint ließ das Team im Schnitt pro Abend zu. Da es auf dieser Position kaum eine Änderung gab, bleibt abzuwarten, ob hier wirklich Besserung in Sicht ist.

Toronto Raptors: Prognose

Raptors-Coach Darko Rajakovic stellte in der vergangenen, seiner ersten Saison am Seitenrand der Raptors, bereits unter Beweis, ein junges Team führen zu können. Der Spaß am Spiel, den vor allem Barnes unter Nick Nurse verloren zu haben schien, erhielt wieder Einzug in die Mannschaft.

Zur neuen Saison holte sich Toronto jede Menge weiteres junges Personal in den Kader. Hier ist der Trainer erneut gefragt, Entwicklungsarbeit zu leisten und ein für die Langfrist ausgelegtes Teamgefüge zu schaffen.

Insofern sollte der reine sportliche Erfolg in der nächsten Saison in den Hintergrund rücken (auch mit Blick auf den Draft). Mit der bekannten kanadischen Positivität ist die Teilnahme an den Play-Ins aber denkbar.

© – by kicker.de

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