NBA-Southwest: Wundertüten um Luka, Kyrie, Wemby und Zion – NBA – Basketball



Mit Houston und San Antonio wagen zwei Teams nach einer katastrophalen Saison einen Neuanfang. Derweil entpuppen sich die Dallas Mavericks, die New Orleans Pelicans und die Memphis Grizzlies als Wundertüten.

Der eine ist bereits ein Star, der andere will es werden: Luka Doncic und Victor Wembanyama (re.).


Der eine ist bereits ein Star, der andere will es werden: Luka Doncic und Victor Wembanyama (re.).

DER FAVORIT

Memphis Grizzlies (Vorsaison: 51-31)


Favorit im Südwesten sind die Memphis Grizzlies, trotz der saftigen 25-Spiele-Sperre von Ja Morant und des Abgangs von Dillon Brooks, der wahrscheinlich der beste Verteidiger am Perimeter des Franchise war. In der vergangenen Saison spielte das hochtalentierte Team in der Regular Season toll auf, ging mit einer Bilanz von 51:31 im Westen hinter dem späteren Meister Denver als Zweiter in die Play-offs, wo aber auf einmal die bis dato zur Schau gestellte Unbekümmertheit flöten ging. Folglich gab’s das böse Erwachen: Erstrunden-Aus gegen die L. A. Lakers. Für die neue Saison wurden mit Marcus Smart (Boston Celtics) und Derrick Rose (New York Knicks) zwei erfahrene Spieler geholt, die sowohl für eine andere Stimmung in der Kabine sorgen als auch das Team in schwierigen Situationen an die Hand nehmen dürften.

DIE PLAY-OFF-KANDIDATEN

Dallas Mavericks (Vorsaison: 38-44)


Für die Dallas Mavericks geht es darum, die vergangene Saison und die verpassten Play-offs vergessen zu machen. Die Mavs sind dabei so etwas wie eine Wundertüte. Bei den Texanern dürfte viel davon abhängen, wie gut die Chemie zwischen Luka Doncic und Kyrie Irving sein wird. Beide Spieler haben gerne den Ball, was die Frage aufwirft, ob das gutgehen kann. 2022/23 lief es nicht gut, da zeigte das Duo nur im Ansatz, was möglich ist – die Bilanz war dabei mit fünf Siegen und elf Niederlagen aber ernüchternd. Kriegt es Headcoach Jason Kidd hin, dass das Duo ins Laufen kommt, dann dürfte die Dallas-Offense jedes Team vor große Probleme stellen. Die ist aber nicht das Problem.


Das wohl größte Problem dürfte sein, eine stabile Defense hinzubekommen. Im vergangenen Jahr fand sich Dallas ligaweit auf Platz 25 wieder, nachdem man ein Jahr zuvor noch zu den Top 5 in diesem Segment gehört hatte. Wenig überraschend hatten auch die Verantwortlichen die Abwehr als Kernproblem ausgemacht und holten unter anderem mit Grant Williams einen vielseitigen Abwehrspezialisten, der aber auch von draußen treffen kann. Große Hoffnungen werden auch in den Dereck Lively II gesetzt, der Rookie soll mit seiner Athletik unter dem Korb für Stabilität sorgen. Mehr erwartet wird zudem von Maxi Kleber, der nach seiner WM-Absage ausgeruht und mit frischem Elan in die neue Saison starten kann.

New Orleans Pelicans (Vorsaison: 42-40)

Zion Williamson


Bleibt er in dieser Saison verletzungsfrei? Zion Williamson.
NBAE via Getty Images


Seit Zion Williamson von den New Orleans Pelicans gedraftet wurde, wird dem Team Großes zugetraut, doch das Franchise blieb bislang vieles schuldig. In der vergangenen Saison gab es Licht, aber auch viel Schatten – am Ende schied man sang- und klanglos in den Play-ins aus. Neben dem schwachen Shooting waren Verletzungen der beiden Topspieler Williamson und Brandon Ingram ein großes Problem. Die Hoffnung im Big Easy ist daher, dass man in der kommenden Saison vom Verletzungspech verschont bleibt. Gerade Williamson nutzte die Sommerpause, um an seiner Fitness zu arbeiten – mit Erfolg. Der 23-Jährige wirkt athletischer und zeigte sich in der Pre-Season auch bärenstark. In New Orleans ist das Vertrauen in den Kader um Williamson, Ingram und C. J. McCollum weiterhin groß, Coach Willie Green muss jedoch für Kontinuität und die notwendige Balance sorgen.

AUSSENSEITER

San Antonio Spurs (Vorsaison: 22-60)


Die San Antonio Spurs wissen, wie man Titel holt, erst recht Erfolgscoach Gregg Popovich, der erst kürzlich seinen Vertrag bis 2028 verlängerte. 2022/23 endete katastrophal, mit 22 Siegen und 60 Niederlagen beendete man die Saison als Letzter im Westen. Und dennoch herrscht inzwischen große Euphorie in Texas. Der Grund: Nummer-1-Pick Victor Wembanyama, von Fans bereits liebevoll „Wemby“ genannt. Um das französische Ausnahmetalent wollen die Spurs ein neues Team aufbauen, das wieder oben mitmischen kann. Zur Unterstützung des 19-Jährigen wurden Reggie Bullock (32) und Cedi Osman (28) verpflichtet, Letzter hofft zudem, nach zuletzt schwierigen Zeiten in Cleveland endlich wieder durchzustarten. Ob es für die Play-offs reicht, bleibt dennoch abzuwarten. Denn San Antonio verfolgt einen langfristigen Plan und hat einen sehr jungen Kader, gleich 14 Spieler sind jünger als 25 – jedoch verfügen Leute wie Devin Vassell (23), Keldon Johnson (24) und Jeremy Sochan (20) auch über große Qualität. Das Erreichen der Play-Ins wäre daher auch nicht utopisch.

Houston Rockets (Vorsaison: 22-60)


Neben den Spurs schnitten die Houston Rockets im vergangenen Jahr ebenfalls sehr schlecht ab. Das war nicht sonderlich überraschend, befinden sich die Texaner seit ein paar Jahren in einem Umbauprozess. Mit Jalen Green (Pick Nr. 2 von 2021), dem türkischen Center Alperen Sengün, Jabari Smith Jr. (Pick Nr. 3 von 2022) und Amen Thompson, dem vierten Pick des aktuellen Drafts findet sich viel Talent im Kader wieder. Doch es kamen auch erfahrene Verstärkungen hinzu: All-Star und NBA-Champion Fred VanVleet kam von den Toronto Raptors, All-NBA-Defender Dillon Brooks aus Memphis. Darüber hinaus wurde Ime Udoka als neuer Coach verpflichtet. Der 45-Jährige stand zuletzt wegen eines Skandals auf dem Abstellgleis, erhält nun aber von den Rockets eine zweite Chance. Fachlich hat Udoka in Boston gezeigt, dass er eine erfolgreiche Mannschaft formen und führen kann. Ob das in Houston auf Anhieb klappt, bleibt jedoch abzuwarten.

© – by kicker.de

Dieser Beitrag wurde unter Basketball veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert