NBA Trade Deadline: Kryptischer LeBron und deutsche Kandidaten – NBA – Basketball



Bis Donnerstag um 21 Uhr deutscher Zeit dürfen die 30 NBA-Teams Trades einfädeln, um den Kader für einen Playoff-Run zu verstärken oder in der Hoffnung auf gute Draft-Picks einzureißen. Prominente Trade-Kandidaten sind dieses Mal überschaubar – dafür könnte es zwei Deutsche treffen.

Zwei Kandidaten für die Lakers, um LeBron James (M.) glücklich zu machen? Dejounte Murray (li.) und Weltmeister Dennis Schröder.


Zwei Kandidaten für die Lakers, um LeBron James (M.) glücklich zu machen? Dejounte Murray (li.) und Weltmeister Dennis Schröder.

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Kevin Durant zu den Suns, Kyrie Irving zu den Mavericks, Russell Westbrook zu den Jazz (und wenig später zu den Clippers): Kurz vor der Trade Deadline im vergangenen Jahr feuerte die NBA ein Blockbuster-Feuerwerk ab – bei der diesjährigen Ausgabe ist das eher nicht zu erwarten. Womöglich sind die größten Namen, die auf dem Markt waren, sogar schon über die Ladentheke gegangen.


Ende Dezember leiteten die Toronto Raptors ihren Neuaufbau ein, All-Defensive-Forward O.G. Anunoby (zu den New York Knicks) sowie wenig später All-Star Pascal Siakam (zu den Indiana Pacers) mussten das Team verlassen. Ansonsten dürften die ganz großen Namen dieses Jahr auf dem Trade-Markt fehlen.


Das heißt aber nicht, dass diese in der Gerüchteküche fehlen. Dort wird in der NBA gerne mal am ganz heißen Feuer gekocht, so tauchten in der Vorwoche gar Spekulationen um einen potenziellen Abgang von LeBron James bei den Los Angeles Lakers auf. Auch angestachelt vom King höchstpersönlich.

LeBron James: Typisch kryptisch, typisch ungeduldig


Der 39-Jährige gehört weiterhin zur absoluten Elite der NBA, die Lakers als Neuntplatzierter der Western Conference (Bilanz: 27-25) zum Mittelmaß. Das entspricht nicht dem Anspruch des viermaligen Champions, der mit kryptischen Sanduhr-Emojis auf dem Kurznachrichtendienst X seine Ungeduld zu zeigen schien.


Kurz darauf berichtete ein eher unbekannter Journalist, LeBron stehe angeblich weit oben auf der Liste potenzieller Trade-Abgänge der Lakers. Dies verwies dessen Agent Rich Paul bei ESPN ins Reich der Fabeln, es zeigt aber doch die Nervosität bei der Traditionsfranchise. Der King fordert laut des gut vernetzten ESPN-Journalisten Brian Windhorst ein „aggressives“ Vorgehen der Lakers vor der Deadline, um das Team zu verstärken.

Kaum Gegenwert vorhanden


Nur wie? Dejounte Murray, Point Guard der Atlanta Hawks, gilt als Kandidat, doch L.A. wird kaum ein passables Angebot zusammenkratzen können, mit dem sich Atlanta – das wiederum noch um die Teilnahme am Play-In-Turnier kämpft und eher nicht den Kader einreißen möchte – zufriedengeben würde.


Der Gegenwert, den die Lakers in potenziellen Deals bieten könnten, ist sehr überschaubar. LeBron, Anthony Davis und Youngster Austin Rivers gelten als unantastbar. Trade-Kandidat Nummer 1 ist D’Angelo Russell plus ein zukünftiger Erstrundenpick. Erst im Sommer könnten die Lakers mehrere zukünftige Picks auf den Tisch legen.


Dieses Problem haben übrigens mehrere potenzielle Titelanwärter, was den Trade-Markt in einem gewissen Maße einschränkt. Als Beispiel: Kyle Kuzma, scorender Forward der Washington Wizards (21,8 Punkte pro Spiel), soll Interesse auf sich ziehen, steht aber noch bis 2027 unter Vertrag. Die Wizards könnten also auf Zeit spielen und hoffen, dass im Sommer bessere Angebote eintrudeln als jetzt im Februar.

NBA Trade Deadline: Trifft es die Deutschen?


Aber nochmal zurück zu den Lakers. Der 17-malige Champion benötigt in erster Linie Hilfe beim Playmaking, um Last von LeBrons Schultern zu nehmen, sowie Shooting. Kleinere Moves sind am realistischsten, ein Thema ist ein alter Bekannter: Dennis Schröder. Gerüchten zufolge soll L.A. den deutschen Weltmeister-Kapitän ins Visier genommen haben und eine Rückholaktion prüfen.


Schröder spielte bereits zweimal im Lakers-Trikot (2020/21 und 2022/23), kennt LeBron, AD und Co. daher, könnte beim Thema Playmaking unterstützen und mit seiner Geschwindigkeit Löcher in der gegnerischen Defense kreieren. Im Rebuild der Raptors spielt der 30-Jährige keine Rolle mehr, dort hat er vor Kurzem auch seinen Platz als Starter verloren. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er vor der Deadline getradet wird – nach L.A. oder zu einem anderen Playoff-Anwärter wie den Minnesota Timberwolves, die ebenfalls Interesse haben sollen.

Dennis Schröder, Toronto Raptors


Legt in der laufenden Saison im Schnitt 13,6 Punkte und 6,2 Assists für die Raptors aus: Weltmeister Dennis Schröder (re.).
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Schröder ist gar womöglich nicht der einzige Deutsche, der am Donnerstag auf ein Umzugsunternehmen angewiesen ist. Die Saison der Dallas Mavericks läuft ähnlich wie bei den Lakers nicht nach Plan (28-23, Platz 8), Luka Doncic ist oftmals auf sich allein gestellt, da Co-Star Irving einige Zeit verletzungsbedingt fehlte. Abhilfe soll ein scorender Power Forward schaffen, Kuzma ist ein Kandidat oder auch P.J. Washington (Charlotte Hornets) für das Loch im Frontcourt.


Dallas hat aber noch ein anderes, den Lakers ähnliches Problem. Auch die Mavs können kaum spannende Pakete schnüren. Maxi Kleber, der aufgrund von Verletzungen in der laufenden Saison bislang nur 16 Spiele absolvierte und schwächelte (5,6 Punkte und 3,0 Rebounds im Schnitt), könnte es in einem Deal treffen.

Weitere Trade-Kandidaten im Überblick


Ein paar Sellers, also Teams aus dem Tabellenkeller, die bereit sind, ihre Spieler für vielversprechende Youngster oder Draft-Kapital an einen Playoff-Anwärter abzugeben, gibt es natürlich. Dazu gehören die Detroit Pistons, das aktuell mit nur sechs Siegen schlechteste Team der Liga. Findet sich ein passendes Paket für Bojan Bogdanovic? Der 34-Jährige ist mit seinem Shooting (41,5 Prozent Dreierquote) für nahezu jeden Titelkandidaten ein interessanter Spieler.


Gleiches gilt für den vielseitigen Bruce Brown (Raptors), der vergangene Saison als eierlegende Wollmilchsau mit den Denver Nuggets Champion wurde und als guter Verteidiger gilt. Bei den Portland Trail Blazers (15-35, Platz 14 im Westen) könnten Point Guard Malcolm Brogdon oder Forward Jerami Grant vor einem Wechsel zu einem Playoff-Anwärter stehen, die Charlotte Hornets (10-39, Platz 13 im Osten) könnten versuchen, für Kyle Lowry, Gordon Hayward oder Miles Bridges einen zukunftsorientierten Gegenwert einzuheimsen.




Das haben die Chicago Bulls (24-27, Platz 9 im Osten) bei der Personalie Zach LaVine vorerst verpasst. Das Team steckt im Mittelmaß fest, der 28 Jahre alte Scorer galt lange als Trade-Kandidat, hat sich nun aber einer Knöcheloperation unterzogen und fällt bis Saisonende aus. Auch bei den weiteren Trade-Kandidaten Alex Caruso – als „Glue Guy“ für viele Teams interessant – oder DeMar DeRozan stehen die Chancen auf einen Deal aufgrund unspektakulärer Angebote offenbar schlecht.


Und dann wäre da noch Andrew Wiggins. Vor zwei Jahren war er ein immens wichtiges Puzzleteil beim Gewinn der Championship der Warriors, aktuell erzielt er zwölf Punkte im Schnitt bei besorgniserregenden Wurfquoten (43,7 Prozent aus dem Feld und 31,1 Prozent Dreier). Golden State hinkt bei einer Bilanz von 22-25 und auf Platz 11 im Westen den Erwartungen und den Playoff-Plätzen hinterher. Der Trade-Wert von Wiggins ist aber am Boden. Fädeln die Dubs dennoch einen Deal ein, um mit Stephen Curry nochmal anzugreifen? Oder passiert am Ende nichts?


Letzteres scheint am wahrscheinlichsten. Der NBA droht eine eher verhaltenere Deadline als in der vergangenen Saison mit weniger Stars und weniger bedeutsamen Deals. Aber: In dieser Hinsicht kann es in der Association bis Donnerstagabend auch ganz schnell wieder in die andere Richtung gehen.

© – by kicker.de

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