„Schub und Rückenwind“: BBL will den deutschen WM-Titel nutzen – NBA – Basketball



Am Mittwoch startet die BBL in die neue Saison. Im obligatorischen Tipp-off-Meeting äußerten sich die Verantwortlichen zur kommenden Spielzeit. Natürlich will man den WM-Schwung nutzen.

Dr. Stefan Holz (Mitte) & Co. hoffen auf einen Schub durch die WM.


Dr. Stefan Holz (Mitte) & Co. hoffen auf einen Schub durch die WM.

picture alliance / Eibner-Pressefoto


Die deutschen Basketballer holten bei der Weltmeisterschaft bekanntlich sensationell den Titel und schrieben Geschichte. Somit ist die BBL jetzt die Liga der Weltmeister. „Das macht Spaß, aber es ist irgendwie noch surreal“, muss auch BBL-Geschäftsführer Dr. Stefan Holz zugeben. Aber klar ist es auch ein Erfolg der Liga, alle zwölf Spieler haben BBL gespielt oder spielen noch dort. „Das gibt logischerweise einen Schub und Rückenwind“, weiß Holz.


Wieviel das sein wird, das müssen die nächsten Monate zeigen. Alexander Reil, Präsident der BBL AG, erwartet jetzt auch nicht doppelt so viele Zuschauer. Erfolg, sofern dieser eine gewisse Nachhaltigkeit hat, kann natürlich helfen, die hoch gesteckten Ziele zu erreichen. Wichtiges wird sein, „viele weiße Flecken in Deutschland zu schließen“, so Reil, der zudem hofft, mehr Kinder, Jugendliche und deren Eltern für den Sport Basketball zu gewinnen. Der WM-Titel hilft dabei, aber „die Arbeit bleibt vorhanden“.

BBL-Pokal am Wochenende – zu sehen bei Dyn


In der kommenden Saison ist in der BBL einiges neu, wie zum Beispiel der Modus des BBL-Pokals, der am kommenden Wochenende auch mit Zweitligisten beginnt. „Der Pokal hat Reserven, wir versuchen, ihn attraktiver zu machen. Es kann Überraschungen geben und davon lebt der Pokal“, so Holz. Acht Teams aus der zweiten Liga treffen in der ersten Runde auf die Mannschaften, die in der BBL auf den Plätzen neun bis 16 landeten. Danach wird frei gelost, „es kann einen tiefen Lauf eines Zweitligisten geben. Der Pokal hat echt seinen Reiz“, fügt Holz an. 


Zu sehen sein wird dieser Wettbewerb genau wie die BBL ab der kommenden Saison beim Streamingdienst Dyn und nicht mehr bei MagentaSport. „Ich glaube, dass wir mit Dyn den nächsten Schritt machen können mit der BBL“, sagt Reil. „Wir sind ready für die BBL“, versichert Andreas Heyden, der Dyn-CEO. „Niemand ist perfekt, wenn er startet, aber Hauptsache wir haben einen klaren Plan, die Lücken zu schließen.“ 

Einige Neuerungen in der BBL


Und auch fernab des Streaminganbieters ist einiges neu in der kommenden Saison. Beispielsweise gibt es für den Play-offs das sogenannte Play-in-Turnier. Die Mannschaften auf den Plätzen sieben bis zehn spielen die restlichen zwei Play-off-Teilnehmer aus. Die ersten sechs Teams sind sicher in der Postseason. „Die Play-ins haben eine hohe hoher Dramatik. Das wird nochmal ein richtiger Turbo, da habe ich richtig Lust drauf“, freut sich Holz schon auf die Do-or-Die-Spiele. 


Neu ist auch, dass das Instant Replay transparenter wird. „Es ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen. Es soll eigentlich eingesetzt werden, wenn es wichtig ist, soll die Gerechtigkeit erhöhen. Wir hatten das Gefühl, es wird ein bisschen viel genutzt. Wir haben mit allen 18 Klubs diskutiert und das Ergebnis ist, dass wir es den Schiedsrichtern etwas aus der Hand nehmen wollen. Hauptanwendungsfall ist  ‚Upgrade/Downgrade Foul‘ nur noch in den letzten zweiten Minuten. Mehr als 50 Prozent der Fälle in der Crunchtime“, so Holz.


Wenn sich die Schiedsrichter dann besprechen, wird der Ton zu hören sein. Es wird auch eingeblendet, um was es geht, sodass die Fans in der Halle zu jederzeit im Bilde sind.

Die Bayern als großer Favorit


Und dann hoffen natürlich alle auf eine sportlich interessante Saison. Nach den Aktivitäten im Sommer gehen die Bayern mit dem neuen Trainer Pablo Laso sowie Top-Neuzugang Serge Ibaka als großer Favorit auf den Titel ins Rennen. Auch, weil die anderen Mannschaften wie Alba Berlin, Meister Ulm sowie Finalist Bonn sehr wichtige Spieler verloren haben.


„Wir wussten, dass die Leistungsträger begehrt sein würden. Wir freuen uns, neuen Spielern die Möglichkeit geben zu können“, so Ulms Sportdirektor und früherer Trainer Thorsten Leibenath. „Wir gehen immer ein etwas größeres Risiko als andere Vereine, weil wir sonst mit den Topteams nicht mithalten können. Zum Beispiel verpflichten wir Spieler, die noch keine Europa-Erfahrung haben – diese Risiken gehen wir bewusst ein. Nur so können wir im Konzert der Großen eine gewisse Rolle spielen.“


Und auch in Bonn gehen die Blicke positiv in Richtung neue Saison. „Wir haben den Ausverkauf sehr gut verkraftet, wir wussten frühzeitig Bescheid. Die Spieler waren sehr ehrlich und offen. Wir sind sehr froh, Roel Moors (neuer Trainer nach dem Abgang von Thomas lisalo, d.Red.) verpflichten zu können“, so Savo Milovic, Sportlicher Leiter der Bonner. 

© – by kicker.de

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