Start der BBL | Bayern mit klarer Botschaft – NBA – Basketball



Mit der Partie Ulm gegen Chemnitz beginnt am Mittwoch die neue BBL-Saison. Nominell sind die Ulmer als Titelverteidiger die Gejagten, als klarer Favorit auf die Meisterschaft gilt aber der FC Bayern, zumal Alba Berlin etliche Leistungsträger verloren hat, Vizemeister Bonn sogar ein ganzes Team. Die heißesten Titel-Anwärter.

Er bringt NBA-Glanz in die Bundesliga: Serge Ibaka.


Er bringt NBA-Glanz in die Bundesliga: Serge Ibaka.

imago images/Agencia EFE

FC Bayern Basketball: Was geht mit Laso und Ibaka?


Seit vier Saisons wartet der FC Bayern auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft, im vergangenen Jahr war im Halbfinale gegen den späteren Überraschungs-Champion Ulm Endstation. In der anstehenden Saison zählt für die Münchner deshalb einzig und allein der nationale Titel. Dafür hat der Klub einmal mehr kräftig investiert. Der vielleicht größte Name unter den Neuverpflichtungen ist der des neuen Trainers: Der Spanier Pablo Laso löst Andrea Trinchieri ab, dessen Vertrag nach drei Jahren nicht verlängert wurde.


Der 55-jährige Laso ist einer der erfolgreichsten Trainer Europas und gewann mit Real Madrid 21 Titel, darunter mehrmals die spanische Meisterschaft und zweimal die Euroleague. Er wird in München unter anderem drei Weltmeister trainieren: Andreas Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey gewannen mit der deutschen Nationalmannschaft sensationell den Titel und sind noch mehr als zuvor die sportlichen Aushängeschilder des Klubs. Mit den argentinischen beziehungsweise französischen Nationalspielern Leandro Bolmaro und Sylvain Francisco, den ehemaligen NBA-Spielern Serge Ibaka und Carsen Edwards sowie Rückkehrer Devin Booker sind die Ambitionen der Bayern eindeutig.

Alba Berlin: Ohne Lo und Sikma


Dreimal in Folge gewann Alba Berlin von 2020 bis 2022 die Deutsche Meisterschaft, ehe das Team in der vergangenen Saison schon im Viertelfinale an Ulm scheiterte. Die Folge war der größte personelle Umbruch seit Jahren: Luke Sikma, sechs Jahre lang das Gesicht der Albatrosse, verließ die Hauptstädter Richtung Piräus. Mit Weltmeister Maodo Lo (nach Mailand) und Jaleen Smith (nach Bologna) verlor Alba weitere Leistungsträger. Geblieben sind neben Weltmeister Johannes Thiemann („Wir müssen den Hype in die Bundesliga tragen“) auch Headcoach Israel Gonzalez und Sportdirektor Hilmar Ojeda, der seinen Vertrag um fünf Jahre verlängert hat, die sportlich Verantwortlichen. Mit ihnen bleibt auch die Philosophie, junge Spieler zu entwickeln und auf das nächste Level zu bringen. Eigengewächse wie Malte Delow, Jonas Mattisseck und Tim Schneider sowie Nationalspieler Louis Olinde sollen noch mehr Verantwortung schultern, dazu kommen mit den Zugängen Sterling Brown und Matt Thomas zwei US-Amerikaner mit NBA-Erfahrung.

ratiopharm Ulm: Tritt Georginho in Yagos Fußstaßfen?

L. J. Figueroa


Verspricht Highlight-Potenzial in Ulm: L. J. Figueroa.
IMAGO/ZUMA Wire


Der überraschendste Meister der Liga-Historie ist ratiopharm Ulm. Niemand hatte den Klub vor der vergangenen Saison als Titelkandidaten auf dem Zettel, doch wer in den Play-offs nacheinander den amtierenden Meister (Alba), den amtierenden Pokalsieger (Bayern) und den frischgebackenen Champions-League-Sieger (Bonn) aus dem Rennen wirft, hat den Titel verdient.


Das Problem der Ulmer vor der neuen Saison: Fast alle „Meistermacher“ haben den Klub verlassen. Trotz oder vielleicht gerade wegen des ersten Titels will Ulm auch in Zukunft junge Spieler mit viel Entwicklungspotenzial und europäische Top-Talente holen. Nach den guten Erfahrungen mit Yago und Bruno Caboclo ist der Klub erneut in Südamerika fündig geworden: George Lucas Alves de Paul, genannt Georginho (27), ist wie seine beiden Landsmänner brasilianischer Nationalspieler und der neue Spielmacher. Highlight-Potenzial verspricht Power Forward Lionel Jr. Figueroa aus der Dominikanischen Republik.

Telekom Baskets Bonn: Ein neues Dutzend


Noch größer als in Ulm war der Aderlass bei Vizemeister Telekom Baskets Bonn: Alle zwölf (!) Akteure der vergangenen Saison verließen den Klub, ein halbes Dutzend folgte Headcoach Tuomas Iisalo zu Paris Basket. Iisalos Nachfolger Roel Moors, der von Ligakonkurrent Göttingen kam, hat nun die Aufgabe, ein komplett neues Team zu formen. Wichtige Rollen spielen dabei Scharfschütze Harald Frey und Center Till Pape, die Moors aus Göttingen mitgebracht hat, sowie Nationalspieler Christian Sengfelder, der zuletzt in Diensten der Bamberg Baskets stand. Die Vorfreude auf die neue Saison in Bonn ist groß, die Enttäuschung nach dem verlorenen Finale gegen Ulm, das zum sechsten Mal „nur“ die Vizemeisterschaft bedeutete, war schnell verflogen. Zu präsent waren die Erinnerungen an die Champions-League-Saison, an deren Ende die Bonner den Titel gewannen. Namenssponsor Telekom verwarf seinen geplanten Rückzug und erhöhte sein Engagement um eine Million Euro.

© – by kicker.de

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