Straus pokert hoch bei Bayern-Wechseln – und tauscht auf dem Feld munter durch | kicker – Fussball



Nach starken 70 und wackligen 27 Minuten hat der FC Bayern den Supercup und damit den ersten Titel der Saison gewonnen. Alexander Straus‘ allzu mutige Wechseltaktik wäre allerdings fast nach hinten losgegangen.


Taktiert gern: Alexander Straus.

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Ob er die Regel denn kannte, wurde Alexander Straus bei MagentaSport gefragt. Der Bayern-Trainer gab sich entspannt. „Wir wussten, dass wir mit Wechseln durch waren“, antwortete er und bestätigte lächelnd, dass er in der Endphase des 1:0-Supercup-Siegs gepokert hatte.


„Wir hatten etwas geplant – und dann mussten wir unseren Plan wieder ändern“, sagte er und ging ins Detail: Weil sich die Statik des Spiels durch die Einwechslung von Alexandra Popp nach etwas mehr als einer Stunde geändert habe, wollte der Norweger von seinem 4-2-3-1 auf ein 5-4-1 umstellen.

Straus‘ Plan hält nur acht Minuten


Die 33-Jährige Wolfsburgerin spielte nämlich in vorderster Linie und sollte lange Bälle ihrer Teamkolleginnen festmachen oder verlängern – was zwischen den beiden Bayern-Innenverteidigern auch gut funktionierte. Straus brachte Talent Franziska Kett gemeinsam mit Carolin Simon in der 78. Minute. Simon sollte innen neben Glodis Perla Viggosdottir und Magdalena Eriksson verteidigen, Kett die Schienenspielerin geben.


Doch dieses Vorhaben hielt nur acht Minuten durch: Dann ging die 19-Jährige nach einem Laufduell zu Boden und musste wegen einer Sprunggelenksverletzung wieder raus. Obwohl Straus erst vier Mal gewechselt hatte, mussten die Bayern die verbleibenden fünf plus sieben Minuten in Unterzahl bestreiten.

Gwinn rochiert nach links – Dallmann und Bühl tauschen öfter


Schließlich hatte der norwegische Trainer seine vier Wechsel schon auf die erlaubten drei Wechselslots verteilt und somit einen fünften Tausch verstreichen lassen. „Wir hatten das Gefühl, dass wir die Kontrolle hatten. Also gab es nicht die Notwendigkeit, mehr Wechsel vorzunehmen. Klar: Du planst nicht mit einer Verletzung in den letzten Minuten.“




Von Beginn an hatte Straus im Duell mit Gegenüber Tommy Stroot seine Taktikkarte gespielt: Die beiden Flügelspielerinnen Klara Bühl und Linda Dallmann tauschten regelmäßig die Seiten, um Wolfsburgs Außenverteidigerinnen zu verwirren, und erzeugten so einige Chancen. Deutlich höher als 1:0 hätte der FC Bayern führen müssen, ehe es hintenraus noch einmal wacklig wurde.


Auch die Rochade von Rechtsverteidigerin Giulia Gwinn nach links überraschte manchen Beobachter – und womöglich auch den VfL. So durfte ein zufriedener Straus hinterher von einer „kleinen Revanche fürs Pokalfinale“ sprechen, nachdem sein Wechsel-Poker am Ende nicht bestraft worden war.

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