Wirklich überraschend kommt es nicht, die Fans der Telekom Baskets Bonn wird es trotzdem schmerzen: TJ Shorts II (25) verlässt den deutschen Vizemeister nach einer historischen Saison mit vielen individuellen Rekorden und Auszeichnungen.
Überflieger und Sympathieträger in Bomm: TJ Shorts II.
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Die Zahlen sind schlichtweg bemerkenswert: In allen 62 Saisonspielen stand der als wertvollster Spieler in der Bundesliga, der Champions League und dem BCL-Final Four ausgezeichnete US-Amerikaner für die Baskets auf dem Parkett. Auch ein Bänderriss vor der Finalserie gegen Ulm hielt den 1,75 Meter großen Aufbauspieler nicht davon ab, nochmal alles für sein Team in die Waagschale zu werfen.
Mit insgesamt 796 Punkten erzielte Shorts II so viele Punkte in einer Bundesliga-Saison, wie noch nie ein Baskets-Profi zuvor und verdrängte damit Sinisa Kelecevic (783 Zähler in der Saison 1996/97) auf den zweiten Platz. Über alle Wettbewerbe hinweg kam Shorts II sogar auf 1163 Punkte, womit er prompt auf Platz 23 der ewigen Baskets-Scorerliste sprang. Seine 36 Zähler im Pokal-Achtelfinale in Berlin bedeuteten die meisten, die je ein Bonn-Profi in einem Pokalspiel erzielt hatte. Im Bundesliga-Heimspiel gegen Chemnitz übertraf er diesen Wert sogar nochmal, markierte überragende 38 Punkte und stellte damit einen Liga-Saisonrekord auf. Nur fünf Korbjäger in der ewigen Baskets-Bestenliste waren noch erfolgreicher in nur einem einzigen Spiel.
„Ich kann euch nicht genug danken“
„Danke an die Baskets und an die besten Fans in Deutschland, die mich und meine Familie mit offenen Armen empfangen haben“, wird Shorts II zitiert: „Das vergangene Jahr wird mir für den Rest meines Lebens in Erinnerung bleiben. Und für alle Bonner Fans, die mich unterstützt haben, ihr werdet immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Ich kann euch nicht genug danken.“
Wir sind sehr dankbar, so einen Leader im Baskets-Trikot gesehen zu haben.
Dankbarkeit verspürt auch Savo Milovic. „TJ hat mit seiner Spielweise, aber vor allem mit seinen charakterlichen Eigenschaften und dem menschlichen Umgang gezeigt, dass er ein wahrer MVP nicht nur auf dem Feld, sondern auch abseits des Feldes ist“, erklärte der Baskets-Sportdirektor: „Er hat uns alle sehr stolz gemacht und dabei immer die Mannschaft und den Verein an die erste Stelle gestellt, was für einen MVP nicht immer selbstverständlich ist. Wir sind sehr dankbar, so einen Leader im Baskets-Trikot gesehen zu haben.“
Seinen neuen Verein nannte weder Bonn noch der Spieler selbst. Der 25-Jährige, der nach einer Einbürgerung für die Nationalmannschaft Nordmazedoniens spielt, war erst im vergangenen Sommer von den Crailsheim Merlins nach Bonn gewechselt.