VFC Plauen: „Wollen uns nicht nur hinten reinstellen“ – Fussball



Mit vier Punkten aus den ersten drei Spielen ist Aufsteiger VFC Plauen gut in die neue Saison gestartet und hat zugleich den Maßstab für die kommenden Wochen festgelegt.


Zufrieden mit den ersten Regionalliga-Auftritten seiner Mannschaft: Cheftrainer Karsten Oswald

IMAGO/Köhn

Mehr zur Regionalliga Nordost


Sie sind bisher die Schnellstarter der Liga: In allen drei Spielen gingen die Fußballer des VFC Plauen in den ersten zehn Minuten in Führung. Im heimischen Vogtlandstadion stand beide Male sogar schon nach zwei Minuten ein 1:0 für den Aufsteiger an der Anzeigetafel. Die Ausbeute nach Abpfiff war dann zwar unterschiedlich, doch die Tendenz passt: Der bitteren 2:3-Heimpleite nach 2:0-Führung gegen Viktoria Berlin folgte erst das überraschende 1:1 beim Drittliga-Absteiger Halle, ehe mit dem 2:1 gegen Hertha BSC II der erste Saisonsieg gelang.


Das macht aktuell Platz 7 und gab von Trainer Karsten Oswald als Belohnung drei trainingsfreie Tage am Stück. „Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir nach drei Spieltagen vier Punkte haben, hätte ich es unterschrieben“, sagt der Ex-Profi, der für Dresden und Chemnitz in der 2. Liga auflief.

Viel Neuland auf dem Weg nach oben


Als Trainer ist die Regionalliga für den 49-Jährigen genauso Neuland wie für viele seiner Spieler. Bei so manchem Liga-Konkurrenten haben zwei gestandene Kicker zusammen mehr Viertliga-Erfahrung als der gesamte Plauener Kader. Doch das sieht Karsten Oswald nicht als Problem. „Viele von unseren jungen Wilden wollen im Fußball nach oben kommen und haben jetzt die große Chance, sich zu zeigen“, sagt er. Entsprechend mutig gingen die Plauener, die 2014/15 nach der Insolvenz in die Oberliga runter mussten, bei ihrer Rückkehr in die Regionalliga auch zu Werke. „Wir wollen unsere offensiven Qualitäten auf den Platz bringen und uns nicht nur hinten reinstellen. Das geht auf Dauer ohnehin nicht gut“, sagt Oswald.


Da hat uns die Erfahrung und die Cleverness gefehlt.


Offensivspieler Johann Martynets über die fehlende Erfahrung seiner Mannschaft


Die drei Gegentore zum Auftakt sind dabei als Lehrgeld verbucht worden. „Da hat uns die Erfahrung und die Cleverness gefehlt, um rechtzeitig ein taktisches Foul zu ziehen“, sagt Offensivspieler Johann Martynets. Umso wichtiger für den Saisonverlauf könnte der Teilerfolg in Halle gewesen sein. „So wie wir da gelaufen sind, wie wir die Zweikämpfe geführt haben und wie wir gekämpft haben, das muss für jedes Spiel jetzt die Basis sein“, sagt der 26-jährige VFC-Kicker. Der Trainer sieht es genauso: „Wenn wir auch nur zwei Prozent an Laufbereitschaft und an Willen nachlassen, bekommen wir Probleme.“

Neuzugänge überzeugen


Ein glückliches Händchen bewiesen die Plauener, die weiter unter Amateurbedingungen trainieren, mit der Rückholaktion von Lucas Will vom FSV Zwickau. Der 25-Jährige hat für den VFC schon dreimal getroffen. Doch auch andere Neuzugänge wie Paul Kämpfer (Erfurt) oder Can Tanriver (Bischofswerda) fügten sich gut ein. Obwohl Plauen zuletzt mit Charlie Spranger (Auerbach) und Luis Schulz (Trogen) zwei junge Spieler an Vereine aus der Region ausgeliehen hat, sind deshalb aktuell auch keine weiteren Transfers geplant. „Die Summen, die da aufgerufen werden für Spieler mit Erfahrung, sind für uns kein Thema, weil wir kein Harakiri betreiben wollen“, sagt VFC-Präsident Thomas Fritzlar. Er stellt klar: „Die Mannschaft macht überragende Arbeit und hat gut reingefunden. Wir hoffen, dass uns die gute Stimmung ein ganzes Stück tragen kann.“

© – by Artikelquelle

Dieser Beitrag wurde unter News veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert