„1:0 für mich“: Trinchieris gelungener Einstand dank „Italodisco“ – NBA – Basketball



Andrea Trinchieri hat eine gelungenes Debüt als Trainer von Zalgiris Kaunas gefeiert. Beim 77:71 gegen Alba Berlin war dabei auch ein bestimmter Song entscheidend.

Mit voller Leidenschaft in Kaunas Trainer: Andrea Trinchieri.


Mit voller Leidenschaft in Kaunas Trainer: Andrea Trinchieri.

Euroleague Basketball via Getty Images


Noch als sich Trinchieri nicht mal ansatzweise mit einer Anstellung bei Zalgiris Kaunas befassen musste, hatte der Italiener in den vergangenen Jahren nicht nur einmal die Stimmung in der 15.000 Zuschauer fassenden Arena in Kaunas als gegnerischer Coach gelobt und hervorgehoben. Entsprechend gespannt war der ehemalige Bamberg- und Bayern-Coach am Dienstagabend vor seinem Heimdebüt, das er gerade 26 Stunden nach seinem ersten Training mit der Mannschaft feierte.


In Kaunas wiederum war die Vorfreude bei Verantwortlichen und Fans auf einen Trainer groß, der nicht nur viel Erfolg und Erfahrung vorweisen kann, sondern auch für Emotionen steht und abseits des Parketts für einen flotten Spruch gut ist – im Gegensatz zu seinem oft nüchternen Vorgänger Kazys Maksvytis.


Beide Seiten sollten am Dienstag das bekommen, was sie sich erhofft hatten: Trinchieri eine stimmungsvolle, teilweise euphorische Arena („Dafür bin ich hier“). Fans, Verantwortliche und Journalisten einen während des Spiels emotionalen Trainer, der nach der Partie gut gelaunt ins Plaudern kam und eine Anekdote zum Besten gab.


Scheiße, ich muss für diese Leute gewinnen.


Andrea Trinchieri über die Stimmung in Kaunas


Er habe in Italien einen Tag vor seiner Abreise nach Litauen mit seinen „Basketball-Freunden“ zusammengesessen und über seine Anstellung in Kaunas gesprochen. Klar, dass es natürlich auch schnell um die Stimmung der litauischen Fans ging. „Wir haben gewettet, dass ich nur erfolgreich sein kann, wenn in der Arena das Lied ‚Italodisco‘ laufen wird“, so Trinchieri. Tatsächlich spielte die Hallenregie in der zweiten Hälfte den Song der Mailänder Band „The Kolors“ ein – und Trinchieri spürte plötzlich Druck. „Ich habe es gehört und dann wurde mir klar, dass wir heute nicht verlieren dürfen.“


Er gewann seine Wette („Es steht 1:0 für mich“), auch wenn der Tabellennachbar und -vorletzte Berlin einen zweistelligen Rückstand fast noch aufgeholt hätte. „Ein Sieg ist ein Sieg“, betonte der 55-Jährige. „Wir haben größtenteils nicht gut ausgesehen, aber wir haben es geschafft, das Match zu gewinnen, auch wenn es kompliziert war.“ Von seinem Team habe er nach der kurzen Vorbereitungszeit sowieso nicht „das perfekte Spiel“ verlangt, wohl aber eine „perfekte Leistung“ und vollen Einsatz.

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Dass das gelang, erklärte Trinchieri dann auch nochmal mit den Fans. Er habe als Trainer von Partizan, das in einer der lautesten Hallen Europas spielt, eine Statistik geführt und festgestellt, dass Spieler mit einer derart starken Anfeuerung „mehr Energie, mehr Rebounds und Blocks haben“ und „50:50-Spiele öfter gewinnen“. Dankbar sei er den Fans: „Das ist unbezahlbar, die Atmosphäre ist meine Hauptmotivation.“ Als er vor dem Spiel mit viel Applaus von den Rängen begrüßt wurde, habe er sowieso nur eins gedacht: „Scheiße, ich muss für diese Leute gewinnen“ – was gelang.


Von der Pressekonferenz verabschiedete sich Trinchieri später anschließend mit einem breiten Grinsen und seinem Handy in der Hand – das „Italodisco“ in voller Lautstärke spielte.

© – by kicker.de

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