2016 Re-Draft: Simmons an der Seite des Joker, Murray neben Tatum? – NBA – Basketball


1. Pick: Philadelphia 76ers – Original: Ben Simmons | Re-Draft: Jaylen Brown

Es begann so vielversprechend. Joel Embiid war bereits da, nun kam Ben Simmons dazu. Wenn auch mit Verspätung. Seine eigentliche Rookie-Saison (®Donovan Mitchell) absolvierte Simmons 2017/18, katapultierte die Sixers damit aber direkt in Richtung Playoffs. Ein Duo, kompliziert zu spielen. Erst für gegnerische Teams, später für den eigenen Coach. Was als Himmelsleiter Richtung Titel begann, endete mit einem iPhone in der Trainingshose. Simmons-Embiid brachte nicht einmal die Conference Finals. Was wäre also mit Embiid-Brown gewesen? Perfekt ist auch dieses Duo nicht. Wie stark die Synergien wachsen, stellt angesichts von Browns Passing Fragezeichen auf. Gleichzeitig hätte Embiid einen kräftigen Wing an seiner Seite, der scoren, solide werfen und verteidigen kann. Was wäre 2017 passiert? Nach Simmons’ Ausfall ertradeten sich die Sixers den First Pick. Man stelle sich vor, es hätte erneut geklappt, und sie hätten Lauri Markkanen gezogen, oder Jayson Tatum. Boston J’s in Philly. Plus Embiid. Sorry, NBA… – wobei der Wunsch nach einem Point Guard wahrscheinlich noch größer gewesen wäre.

2. Pick: Los Angeles Lakers – Original: Brandon Ingram | Re-Draft: Pascal Siakam

Mit Brandon Ingram hofften die Lakers auf den neuen Kevin Durant, auf vielseitiges Scoring rund um die Zone; auf einen langen Flügel, der über Gegenspieler hinweg wirft. Der Start stotterte, dann öffnete sich eine Gelegenheit namens Anthony Davis. Wäre das auch mit Pascal Siakam der Fall gewesen? Möglicherweise wählt LeBron einen anderen Running-Mate aus, wenn sich Siakam in L.A. (keinesfalls selbstverständlich) ähnlich entwickelt wie in Toronto. Explosivität zum und am Ring, dazu Defense und Rebounding, dazu solides Scoring wäre in jedem Fall eine gute Basis gewesen.

3. Pick: Boston Celtics – Original: Jaylen Brown | Re-Draft: Jamal Murray

Jaylen Brown schnappten sich die Sixers. Also muss Boston umdenken. Jamal Murrays Mix aus Kontrolle, anarchischem Drive und Shooting wäre eine gute Basis, um ein Jahr später mit Jayson Tatum durch die Liga zu tanzen. Den Kyrie-Trade hätte es wohl nie gebraucht. Kleines Hindernis: Mit Isaiah Thomas, Terry Rozier und Marcus Smart standen bereits drei Point Guards im Raster -wobei letzterer gut auf die Zwei ausweichen kann, und es in den Folgejahren gern tat. Murray hätte sich also durchsetzen, die Celtics eine ähnlich klare Idee haben müssen wie die Nuggets. Besser wäre Boston im ersten Jahr nicht gewesen. Womit Tatum wohl so oder so gekommen wäre. Hätten die Sixers nicht vorher zugeschlagen…

4. Pick: Phoenix Suns – Original: Dragan Bender | Re-Draft: Brandon Ingram

Neuwert besaß die Idee 2016 längst nicht mehr. Ein langer Wing sollte das Feld breit machen. Nur war Dragan Bender erstens noch sehr jung und konnte die Rolle, zweitens, nie mit Leben füllen. Brandon Ingram? Schon eher. Dreier wirft Ingram auch in der Wüste selten. Dafür teilt er sich mit Devin Booker den Raum zwischen Dreier- und Grundlinie bestens auf. Großer Scorer trifft Guard-Kunstschütze. Womöglich konzentriert sich Book noch mehr auf den Wurf von draußen, und am Ende entsteht ein äußerst interessantes, dynamisches Scoring-Duo.

NBA-Draft 2016
Wie hätten die Karrieren einzelner Spieler verlaufen können? Die NBA-Draft-Klasse 2016. NBAE via Getty Images

5. Pick: Minnesota Timberwolves – Original: Kris Dunn | Re-Draft: Dejounte Murray

Die Idee hinter Dunn war klar: Der Guard galt damals schon als defensive Plage. Vor allem sollte kein anderer Spieler im Draft bereiter für die NBA sein. Nur Dunns Offense kam nie an. Als Offensivkünstler kommt Dejounte Murray ebenfalls nicht in die Liga. Effektiver als Dunn ist er aber schnell. Mit Karl-Anthony Towns, immerhin gerade einstimmig zum Rookie of the Year gewählt, kann in kurzer Zeit eine gewisse Pick-and-Roll-Harmonie entstehen. Dazu nimmt Murrays Point of Attack Defense Druck von KAT, während dessen Wurf Raum für Murrays Drive schafft.

6. Pick: New Orleans Pelicans – Original: Buddy Hield | Re-Draft: Malcolm Brogdon

Den Twin Towers um Anthony Davis und DeMarcus Cousins einen der dynamischsten College-Scorer und -Schützen an die Seite zu stellen, ergibt maximal Sinn. Sein Draft-Versprechen konnte Hield in New Orleans jedoch nie ganz einlösen. Warum Jrue Holiday im Backcourt also nicht mit einem smarten, langen, gut werfenden low-maintenance Guard paaren? Gewissermaßen ein Vorläufer der 2024er Celtics (mit Brogdon statt Derrick White). Brogdon und Holiday teilen sich die Show, verteidigen und rücken Davis und Cousins richtig in Szene. Eine Konstellation, in der Brogdon locker auch beim Re-Draft Rookie of the Year werden könnte.

7. Pick: Denver Nuggets – Original: Jamal Murray | Re-Draft: Ben Simmons

Die Originalplan ging nicht auf. Jamal Murray?„Shipping out to Boston“. Die Vorstellung, Ben Simmons könne an Nikola Jokic’ Seite wachsen, lässt schweigende Lämmer aber ohnehin wie sanfteste Familienunterhaltung erscheinen. Der Joker weiß offensive Schwächen seiner Mitspieler maximal zu verbergen, indem er ihre Stärken bis zum Exzess bedient. Wie gut können Pick and Rolls mit dem dynamischen, smarten Passer Simmons und dem König aller Table Setter Jokic laufen. Bemerken wir Simmons’ fehlenden Dreier überhaupt? Vielleicht könnte Simmons in Denver das Versprechen einlösen, das sein Talent der Liga gab.

8. Pick: Sacramento Kings – Original: Marquise Chriss | Re-Draft: Domantans Sabonis

Eine gute Routenplanung wirkt Umwegen entgegen. Diesmal bekommen die Kings einfach direkt Domantas Sabonis, um ihn im Folgejahr mit De’Aron Fox zu vereinen. Synergien wachsen sechs Jahre länger – und als 2020 auch noch Tyrese Halliburton hinzukommt, weiß Sacramento genau, welche Rolle der smarte Playmaker einnehmen kann. Die größte Show seit Jason Williams und Chris Webber entsteht. Der Trade mit Phoenix (dazu später mehr) findet natürlich niemals statt.

9. Pick: Toronto Raptors – Original: Jakob Pöltl | Re-Draft: Caris LeVert

Torontos Ursprungsidee war nicht die schlechteste. Jakob Pöltl passte gut. Um den Spannungsbogen zu spannen, greifen die Raptors diesmal dennoch zu Caris LeVert. Ein dynamischer Flügelscorer schadete dem Team trotz DeMar DeRozan sicher nicht. Zumal die Wing-Rotation genau den als Teil des Bank-Lineups vermisst. LeVert schlüpft in die Rolle des Sixth Man, der Instant Offense bringen und auch mit den Startern spielen kann. Das passt auch zum späteren Meisterteam rund um Kawhi Leonard.

Giannis Antetokounmpo, Jakob Pöltl
Wie hätten sie miteinander funktioniert? Giannis Antetokounmpo (le.) und Jakob Pöltl (re.). IMAGO/ZUMA Press

10. Pick: Milwaukee Bucks – Original: Thon Maker | Re-Draft: Jakob Pöltl

Nachdem das Giannis-Gamble maximal aufging, wagte Milwaukee mit Thon Maker ein weiteres Experiment. Größe und Shooting sollte der Big bringen, dafür auch Zeit bekommen. Wirklich nutzen konnte er sie nie. Jakob Pöltl kann daher in die Rolle hineinwachsen, die im echten Leben Brook Lopez füllt. Teilweise jedenfalls. Der Wurf fehlt. Dafür bringt Pöltl neben Giannis Rim Protection, dank der Antetokounmpo als Roamer Scoringhoffnungen in der Zone zerschmettern kann. Offensiv steigert sein Passing die Dynamik – bis er hinter Lopez den Edel-Backup und den Bucks 48 Minuten Rim Protection gibt.

11. Pick: Orlando Magic – Original: Domantas Sabonis | Re-Draft: Buddy Hield

So schön die Vorstellung eines guten Schützen aus heutiger Perspektive auch ist, Buddy Hield schlägt leider nie in Orlando auf. Die Magic tradeten ihren Pick nach OKC. Dort macht er das Feld für Russell Westbrook breit, während Jerami Grant und Steven Adams Schutz bieten. Nicht die schlechteste Ausgangsposition. Zumal auch die Rollen klar verteilt sind und mit Westbrook ein klarer Star da ist. So findet Hield schnell seine Rolle im Team.

12. Pick: Utah Jazz – Original: Taurean Prince | Re-Draft: Malik Beasley

Potenzial besitzen die Jazz auch 2016. Donovan Mitchell ist noch nicht, Gordon Hayward dafür immer noch. Im Backcourt verteidigt George Hill mit Armen, länger als Muggsey Bogues’ Beine, und am Ring wartet bereits Rudy Gobert. All das kaschiert Beasleys Mangel an Länge. Gleichzeitig macht der Distanzwurf des Guards das Feld für den Rest der Jazz breit. Noch ein Stück besser als Tauern Prince, den Utah ursprünglich wählte.

13. Pick: Phoenix Suns – Original: Georgios Papagiannis | Re-Draft: Taurean Prince

2016 fokussierte sich Phoenix auf Power Forwards. Die Suns zogen nicht nur Dragan Bender, zusätzlich tradeten sie Georgios Papagiannis plus den 28. Pick sowie die Rechte an Bogdan Bogdanovic für Marquise Chriss nach Sacramento. Mit Blick auf den Draft selbst gewann niemand wirklich. Taurean Prince ist dagegen ein absolut solider Pick. Ein bisschen Shooting. Ein bisschen Defense. Alles auf dem Flügel. Zu Devin Booker passt das ziemlich gut. Ebenso zu Brandon Ingram.

14. Pick: Chicago Bulls – Original: Denzel Valentine | Re-Draft: Kris Dunn

Um ein paar Irrational-Confidence-Momente ärmer ist die Bulls-Historie. Vielleicht hätte Jimmy Butler dafür einen prominenteren Platz. Ziehen die Bulls bereits 2016 Kris Dunn, brauchen sie ihn 2017 nicht in den Butler-Trade mit den Wolves involvieren. Vielleicht überzeugt Dunns hartes Spiel Butler sogar, einen Seelenverwandten gefunden zu haben – und Gar Forman und John Paxson, das Roster besser auf ihren besten Spieler auszurichten. Schwierig ist, dass Dunn mangels Wurfs und Offensivarsenals abseits des Ball keine Aufmerksamkeit bekommt. Entsprechend eng wird es für Butler. Seine Defense hilft dagegen. Vielleicht spielen die Bulls einfach hart. Ganz nach Butlers Geschmack…

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