Basketball – Frankreich viermal in Folge sieglos: „Wir dürfen uns nicht bemitleiden“ – NBA – Basketball


vor 13 Stunden

Gastgeber vor Olympia noch auf der Suche

Frankreich viermal in Folge sieglos: „Wir dürfen uns nicht bemitleiden“

Seitdem die Franzosen in Köln Weltmeister Deutschland demontierten, läuft nicht mehr viel beim Gastgeber. Frankreich hat viermal in Folge verloren, Coach Vincent Collet schlägt bereits Alarm, Hoffnung macht dafür Victor Wembanyama.

Innerhalb von zwei Wochen haben die Franzosen nun gegen Deutschland, Serbien, Kanada und Australien verloren. Alles Anwärter auf eine Medaille beim kommenden Turnier. Nur wegen Wembanyama ist Frankreich eben doch noch keine Spitzenmannschaft.

Auf dem 20-Jährigen ruhen nach einer historischen NBA-Saison viele Hoffnungen – erst recht nach der schwachen WM im Vorjahr, als der EM-Zweite nicht einmal die Vorrunde überstand und zur Demütigung noch Platzierungsspiele gegen Libanon, die Elfenbeinküste und den Iran absolvieren musste.

Olympia soll nun dafür herhalten, dass sich das Team mit der Nation versöhnt, doch die holprige Vorbereitung hat schon wieder Zweifel aufkommen lassen. „Ich bin wirklich froh, dass die Vorbereitung nun vorbei ist“, stöhnte Kapitän Nicolas Batum, der gleichzeitig darauf hinwies, dass man vor der WM sehr gute Resultate einfuhr, um dann zu enttäuschen.

Frankreich: Im Backcourt fehlt die Qualität

Zumindest waren gegen Australien positive Ansätze zu sehen. Wembanyama entwickelt sich mehr und mehr zum Fixpunkt, auch das Zusammenspiel mit Gobert wird immer besser. „Das Spiel gegen Kanada war besorgniserregender“, befand auch Coach Vincent Collet. „Wir hätten natürlich gerne ein, zwei Spiele gewonnen, aber das waren vier Top-Teams und gegen solche Gegner können immer Niederlagen passieren.“

Victor Wembanyama and the French men's basketball team prepare for the 2024 Olympics in Rouen at the Kindarena: preparatory match and victory against Turkey on 4 July 2024.. Victor Wembanyama et l'entraineur Vincent Collet - Photo by Tesson/ANDBZ/ABACAPRESS.COM
Vincent Collet ist der Coach der Franzosen. picture alliance / abaca

Sorgen bereitet weiterhin die Guard-Rotation, gegen Australien waren es Frank Ntilikina und Isaia Cordinier, die sich beweisen durften. Gerade Ntilikina machte es nicht schlecht, auf der Eins haben andere Nationen aber deutlich bessere Alternativen. Es ist ein altes Problem der Franzosen seit dem Rücktritt von Tony Parker. Der Frontcourt ist mit Wemby, Gobert, Guerschon Yabusele oder Matthias Lessort exzellent bestückt, doch auf den kleinen Positionen gibt es zu viele Fragezeichen.

Nando de Colo hat seine besten Jahre hinter sich, gleiches gilt für Kettenhund Andrew Albicy. Youngster Matthew Strazel machte seine Sache gut, doch dieses Turnier kommt für den Guard aus Monaco womöglich zu früh. Wenig hilfreich ist zudem, dass Evan Fournier weiter auf der Suche nach seiner Form ist. Der langjährige NBA-Profi war über Jahre der Go-to-Guy, doch auch an ihm nagt der Zahn der Zeit.

Frankreich: Victor Wembanyama soll es richten

Deswegen richten sich alle Augen auf Wemby, der in der Vorbereitung eindeutig der beste Spieler seines Landes ist. Das sieht übrigens auch Collet so: „Er bekommt von jedem Gegner eine Sonderbehandlung. So muss es auch in unserem Team sein.“

In der Vorbereitung war Wembanyama bei Punkten (18,4), Rebounds (8) und Assists (4,4) Frankreichs Bester. Aufgrund der Präsenz von Gobert spielt der Rookie of the Year weiter weg vom Korb, was Wemby ebenso beherrscht. „Er zieht die Aufmerksamkeit der Gegner und findet die freien Mitspieler“, erklärte Nando de Colo der L’Equipe. „Wir haben das Talent, dies auszunutzen.“

Diesen Beweis blieb man zuletzt schuldig, für eine Medaille werden mehr Dreier fallen müssen. Frankreich bleibt auch trotz der Rückschläge ein Kandidat auf Edelmetall, auch weil die Gruppe mit Deutschland, Japan und Brasilien sehr machbar ist und man in der Vorrunde Zeit bekommt, sich besser einzuspielen. „Wir dürfen uns nicht selbst bemitleiden“, forderte Collet nach dem Australien-Spiel. „Wir haben gesehen, dass wir für unsere Träume kämpfen müssen und dieser Traum ist immer noch da.“

© – by kicker.de

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