DBB schlägt Japan deutlich: Die Weltmeister-Basis ist geblieben – NBA – Basketball


vor 5 Stunden

Dosenöffner für Franz Wagner

DBB schlägt Japan deutlich: Die Weltmeister-Basis ist geblieben

Der DBB hat mit einer konzentrierten Vorstellung auch Japan deutlich mit 104:83 geschlagen. Die gute Nachricht aus deutscher Sicht war die kleine Explosion von Franz Wagner, auch die Verteidigung ist schon wieder auf hohem Niveau.

Um eines klarzustellen: Das Niveau der Japaner ist deutlich höher einzuschätzen als das der Niederländer, die am vergangenen Wochenende eine saftige 50:95-Klatsche in Hamburg kassierten. Japan, immerhin das beste Team Asiens und mit einem NBA-Spieler (Rui Hachimura) sowie einigen guten Spielern aus der heimischen Liga, in die bekanntlich Johannes Thiemann wechselt, bestückt, teilte jedoch das gleiche Schicksal, auch wenn die Deutschen im vierten Viertel etwas den Fuß vom Gas nahmen.

Ansonsten ließen es die Deutschen, vor allem Kapitän Dennis Schröder, nur in den Anfangsminuten ein wenig schleifen, danach spielte der Weltmeister rund 30 Minuten gnadenlos seinen Stiefel herunter. Hier und da gab es mal ein Missverständnis in der Defense, ansonsten zeigte sich mal wieder, dass Deutschland vor allem in der Defensive ein so hohes Grundniveau hat, dass sie gegen individuell schwächere Gegner kaum schlagbar sind.

DBB: Die Defensive ist der Grundstein für alles

Die Crux dabei: Schröder (12 Zähler, 4/6 FG, 4 Assists) hielt sich in Angriff wie so oft in Testspielen vornehm zurück, suchte seine Mitspieler, um denen Selbstvertrauen zu geben. Er selbst drückte dann im dritten Viertel zweimal von draußen ab – beide waren drin. Es musste auch nicht hochgeschaltet werden, zu einfach war es für den DBB.

„Die erste Halbzeit sah ganz gut aus, vor allem in der Defensive“, befand Franz Wagner, der in nur 20 Minuten 27 Punkte (11/16 FG) und 8 Rebounds beisteuerte.

DBB: Franz Wagner hat so ein Spiel gebraucht

Die kleinen Japaner prallten immer wieder an der physischen und langarmigen deutschen Defense ab, die jede Menge Rebounds sicherte und dann schnell umschaltete. Die Folge war unter anderem ein 23:2-Lauf über gut sieben Minuten. Schon zur Pause waren es 14 Punkte im Fastbreak, ein Großteil ging auf das Konto von Wagner, der immer wieder mit seiner starken rechten Hand abschließen konnte.

Apropos Wagner. Der Berliner wurde als das kleine Sorgenkind im Team angesehen, diesmal fiel nach sieben Fahrkarten in den ersten beiden Spielen sofort der erste Dreier. Wichtig fürs Selbstvertrauen, das sah man auch im dritten Viertel, als er nach einem weiteren Distanzwurf aus dem Dribbling demonstrativ ins Publikum blickte. Ist der Knoten damit womöglich geplatzt? Es wäre ihm zu wünschen, denn das gibt dem Team noch einmal eine weitere Dimension.

Spielbericht

Japan war in dieser Hinsicht der perfekte Aufbaugegner. Der 22-Jährige war schlichtweg zu groß, zu flink und auch zu kräftig, als dass die Gäste ihn von seiner rechten Hand fernhalten konnten.

DBB: Coach Herbert hat eine klare Rotation

Abschließend noch ein paar weitere Beobachtungen:

1. Gefühlt war es eine Kopie zum WM-Auftakt vor einem knappen Jahr. Die Japaner ballerten fleißig von draußen, erzielten aber kaum Punkte in der Zone. Dieses Duell ging mit 50:22 an die Gastgeber. Die Asiaten wird der DBB in seiner Olympia-Gruppe wiedersehen – wenn Japan eine Chance haben will, dann nur mit einer Dreierquote in der Nähe von 50 Prozent.

2. Coach Gordon Herbert bevorzugte bei der WM eine Zehnerrotation, darauf scheint es auch diesmal wieder hinauszulaufen. Die Notnägel sind vermutlich Tristan da Silva sowie Niels Giffey, die auf dem Flügel gegenüber Isaac Bonga und Thiemann das Nachsehen hatten. Beide kamen erst im vierten Viertel zum Einsatz.

Basketball: Länderspiel, Deutschland - Japan, Uber Arena. Deutschlands Trainer Gordon Herbert verfolgt das Spiel.
Gordon Herbert setzte in den ersten drei Vierteln zehn Spieler ein. picture alliance/dpa

3. Jener Thiemann machte nach seinen Knieproblemen sein erstes DBB-Spiel in diesem Sommer und war noch nicht wie gewohnt im Spiel. Ein Highlight hatte der Ex-Alba-Kapitän aber, als er NBA-Profi Hachimura ganz alt aussehen ließ.

4. Andi Obst ist schon wieder am Köcheln. Nach seinen sechs Dreiern gegen die Niederlande waren in Halbzeit eins wieder alle vier Versuche drin und zumindest zwei davon waren mit einer Hand im Gesicht. Der Münchner wird auch wissen, dass am Montag das Duell gegen die USA ansteht – gegen die spielt der Schütze bekanntlich besonders gerne.

5. Es war das letzte Heimspiel für das DBB-Team vor Olympia. Am Montag wartet in London der ultimative Test gegen das neue Dream Team der USA (ab 20.15 Uhr live auf ProSieben, joyn und ran.de)

© – by kicker.de

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