Dortmunder Fan-Bündnis ruft zu Protesten gegen Rheinmetall-Deal auf – Fussball



Die Sponsoring-Partnerschaft zwischen Borussia Dortmund und dem Rüstungskonzern Rheinmetall sorgt weiter für Brisanz. Am Samstag soll es Proteste im Stadion geben.


Das Bündnis Südtribüne ist mit dem Rheinmetall-Deal nicht einverstanden.

IMAGO/kolbert-presse


Es war nicht ganz zufällig die Woche vor dem Saison-Höhepunkt, in der Borussia Dortmund vor rund drei Monaten die Sponsoring-Partnerschaft mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall bekanntgab. Trotz der Aufregung vor allem innerhalb der aktiven Fanszene blieb es beim letzten Spiel der Saison, dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid (0:2) im Londoner Wembley, deswegen bei einem einzigen Banner als Protest gegen den umstrittenen Deal.


Das wird sich am Samstagabend im ersten Liga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wohl ändern. Das Bündnis Südtribüne Dortmund, ein Zusammenschluss von Fanklubs und -gruppen, ruft dazu auf, zu Beginn der zweiten Hälfte des Spiels unter dem Motto „Wir lassen uns nicht vor euren Karren spannen“ mit Spruchbändern und Bannern gegen das Sponsoring zu protestieren.


Der in der Öffentlichkeit entstandene Eindruck, Fanvertreter seien bei der Entscheidungsfindung zum Deal mit der Firma Rheinmetall befragt worden, ist unzutreffend.


Bündnis Südtribüne Dortmund


„Dass sich die Verantwortlichen des BVB und all seine Gremien dazu bereiterklärt haben, die Strahlkraft von Borussia Dortmund dafür einzusetzen, das öffentliche Ansehen eines Rüstungskonzerns zu verbessern und dabei die eigenen Werte über Bord zu werfen, lehnen wir entschieden ab“, heißt es in einer Stellungnahme der Initiatoren: „Wir werden den Verantwortlichen nicht den Gefallen tun und die Sache – wie durch den Zeitpunkt der Veröffentlichung womöglich erhofft – auf sich beruhen lassen.“




Es habe „zu keinem Zeitpunkt eine Beteiligung von Fanvertretern gegeben“, stellt das Bündnis klar: „Der in der Öffentlichkeit entstandene Eindruck, Fanvertreter seien bei der Entscheidungsfindung zum Deal mit der Firma Rheinmetall befragt worden, ist unzutreffend. Eine Abstimmung hat ebenso wenig stattgefunden. Im Rahmen des Klub-Fan-Dialoges sind Fanvertreter kurz vor Bekanntgabe der Partnerschaft lediglich darüber informiert worden, dass Verhandlungen zwischen beiden Parteien stattfinden würden.“


Der Klub und der Konzern reagierten am Mittwoch mit einer Stellungnahme auf Anfrage der Ruhr Nachrichten: „Die Stellungnahme einiger BVB-Fanclubs haben wir natürlich wahrgenommen. Rheinmetall ist es gewohnt, Bestandteil von öffentlichen Debatten zu sein. Ein Verein mit mehr als 200.000 Mitgliedern und 1.000 Fanclubs deckt jedwede gesellschaftliche Strömung ab – das ist auch gut so. Rheinmetall und der BVB möchten diesen Diskurs und wir stellen uns gemeinsam in jedem etablierten Dialogformat der Diskussion mit BVB-Fans.“


Das Sponsoring ist zunächst bis 2027 befristet, Rheinmetall zahlt dem Klub jährlich eine hohe einstellige Millionensumme.

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