EM: Niederlande kämpfen sich gegen die Türkei ins Halbfinale – Fussball



Lange taten sich die Niederlande gegen die Türkei schwer, am Ende steht die Elftal aber doch im Halbfinale. Der Traum vom zweiten EM-Titel für Oranje lebt damit weiter.


Feierndes Abwehr-Duo: Virgil van Dijk und Stefan de Vrij.

IMAGO/Newspix


Der Traum vom zweiten EM-Titel, er lebt in den Niederlanden weiter. 1988 hatte sich die Elftal bei der EM-Endrunde im Finale im Münchner Olympiastadion erstmals die Krone Europas aufgesetzt. 36 Jahre später will Bondscoach Ronald Koeman dieses Kunststück wiederholen – wieder in Deutschland, diesmal allerdings im Olympiastadion von Berlin.


Doch am Samstag, im Viertelfinale gegen die Türkei, war dieses Unterfangen lange Zeit in Gefahr. „Es war eine richtige Schlacht. Die Türken haben ein großes Herz und viel Qualität. Wir haben viel leiden müssen“, bewertete Niederlandes Stefan de Vrij das Spiel nach Abpfiff.

Koemans Halbzeitansprache zeigt Wirkung


Nach einem starken Start sei die Elftal nachlässig geworden und habe den Ball „in gefährlichen Momenten verloren“, kritisierte Kapitän und Abwehrchef Virgil van Dijk die Leistung seines Teams in der ersten Hälfte. Tatsächlich waren die Niederlande nach gutem Start arg passiv geworden, hatten der Türkei das Spiel überlassen und waren nach 35 Minuten verdient in Rückstand geraten. Nach vorne ging nicht viel bei Oranje, es fehlte an Tempo und Bewegung im letzten Drittel.


Man habe zu viele Bälle hergegeben und zu wenig Druck nach vorne entwickelt, meinte auch de Vrij. Das habe auch Trainer Koeman in der Halbzeit angesprochen und seiner Mannschaft klare Anweisungen mitgegeben: „Auf Ballbesitz achten und Chancen erarbeiten“, verriet der Verteidiger von Inter Mailand weiter.


„Die zweite Hälfte sind wir danach ganz anders angegangen und haben endlich Fußball gespielt“, freute sich de Vrij. „Wir mussten etwas unternehmen und Druck nach vorne entwickeln.“ Tatsächlich kam die Elftal schwungvoller aus der Kabine, gegen die engmaschige türkische Abwehr fehlte es trotzdem lange Zeit an durchschlagenden Ideen, wie auch de Vrij zugab: „Wir haben die Räume nicht immer gefunden.“

De Vrij: „Wichtig, dass wir am Drücker geblieben sind“


Schließlich war es der Abwehrhühne höchstselbst, der die Niederlande auf die Erfolgsspur brachte: Nach einer kurz ausgeführten Ecke schlug Memphis Depay den Ball in der 70. Minute perfekt auf den Elfmeterpunkt, wo de Vrij bereitstand und wuchtig zum Ausgleich einköpfte. Nur sechs Minuten später stand es plötzlich 2:1 für Oranje, nach einer Traum-Flanke von Denzel Dumfries stocherten Cody Gakpo und Verteidiger Mert Müldür beide nach dem Ball, der am Ende im türkischen Tor lag.




„Wichtig war, dass wir nach meinem Treffer am Drücker geblieben sind und gleich das Zweite gemacht haben. Das haben wir dann gehalten bis zum Schlusspfiff“, so de Vrij, der wegen seines Tores sowie einer guten Abwehrleistung von der UEFA im Nachgang zum „Man of the Match“ gekürt wurde.

Koeman: „Dann spielen wir noch weitere zwei Spiele“


Trotz aller Probleme besonders in der Offensive herrschte im niederländischen Lager nach Abpfiff positive Stimmung. De Vrij sprach von einem „Superspiel“, in dem „wie schon im gesamten Turnier alle gut gespielt“ hätten. Auch Trainer Koeman bezeichnete den Auftritt als „großartige Leistung“ in einem emotionalen Spiel, sein Team habe „großes Herz gezeigt“.


Kapitän van Dijk hob indes vor allem den Teamgedanken heraus: „Alle arbeiten zusammen. Wir haben alles getan, was wir konnten.“ Nun gelte es, zu regenerieren und sich für das nächste schwere Spiel zu wappnen, so der Abwehrchef weiter.


Denn im Halbfinale wartet nun England auf die Elftal – eine weitere Parallele zur EM-Endrunde 1988 in Deutschland. Auch damals trafen die Niederlande auf die Three Lions, allerdings schon in der Vorrunde. In Düsseldorf ging Oranje damals mit 3:1 als Sieger vom Feld – ein Ergebnis, das Ronald Koeman am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in Dortmund sicherlich gerne wiederholen würde. „Wenn alles gut geht, dann spielen wir noch weitere zwei Spiele“, meinte der Bondscoach lediglich. Ziel: Das Olympiastadion in Berlin.

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