Embiids merkwürdiges Interview über LeBron & Co: „Nicht mehr das, was sie einst waren“ – NBA – Basketball



Joel Embiid befindet sich derzeit mit Team USA in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele. In Paris will er Gold holen, doch als Amerikaner fühlt er sich nicht – dafür glaubt er, dass er der G.O.A.T. hätte werden können.


Gab ein aufsehenerregendes Interview: Joel Embiid.

IMAGO/USA TODAY Network


30 Jahre ist Joel Embiid inzwischen alt, auf seinen ersten Meisterschaftstitel in der NBA wartet er noch immer. Nun soll es aber bei den Olympischen Spielen in Paris klappen. Und es sieht nicht schlecht aus, schaut man sich den Kader der Amerikaner an, die ihr „Who is Who“ in die Stadt der Liebe schicken.


Embiid selbst ist auch dabei, als Amerikaner fühle er sich aber nicht, verriet er nun in einem Interview mit der New York Times. „Ich kann nicht sagen, dass ich mich als Amerikaner fühle. Ich bin als Kameruner geboren und so fühle ich mich auch – das wird immer so bleiben. Dort bin ich geboren, dort bin ich aufgewachsen und habe den Kampf ums Überleben gesehen. Das ist einer der Gründe, warum ich Erfolg hatte. Ich habe mit 16 Jahren angefangen, Basketball zu spielen. Heutzutage ist es nicht leicht, wenn man so spät anfängt. Es war sehr schwer, aber ich habe es geschafft.“




Dennoch betonte er auch, dass es ihm viel bedeutet, jetzt für die USA auflaufen zu dürfen. „Mein halbes Leben habe ich hier verbracht. Ich habe eine Familie, eine tolle Frau, einen Sohn, alles ergibt Sinn. Ich hatte die Chance und habe sie ergriffen.“

Kamerun war stets die erste Option

Olympisches Basketballturnier


Lange Zeit hatte es danach ausgesehen, als würde der Center der Philadelphia 76ers für Frankreich auflaufen. Dass es nicht dazu kam, lag an den Franzosen, wie er nun verriet. „Ich hatte das Gefühl, dass sie mich zu einer Entscheidung drängen wollen, das wollte ich aber nicht. Auch gefällt mir Frankreichs Verhalten gegenüber afrikanischen Ländern nicht. Es hat auch nicht geholfen, dass sie mir ein Ultimatum gestellt haben. Als ich dann mit den Leuten vom US-Verband geredet habe, klang das viel besser. Man gab mir Zeit und sagte: „Wir hätten dich gerne, aber ist kein Problem, wenn du eine andere Entscheidung fällst. Für mich war eine Sache immer klar: Sollte sich Kamerun für die Olympischen Spiele qualifizieren, dann spiele ich für Kamerun. Da das nicht geschehen ist, habe ich die USA gewählt.“


Heute sind sie alt und nicht mehr das, was sie einst waren.


Joel Embiid über LeBron James & Co.


Mit den USA hat er nun exzellente Aussichten auf olympisches Gold, doch Embiid verweist auch darauf, dass viele Spieler nicht die Klasse von einst hätten. „Wir haben definitiv unglaubliches Talent, aber Talent gibt es auch in anderen Teams. Auch muss man verstehen, dass viele Spieler bei uns alt geworden sind. LeBron ist nicht mehr derselbe wie vor ein paar Jahren – es gibt einen großen Unterschied. Man sieht, dass er athletisch nicht mehr so dominant ist wie einst.“



Nicht mehr das, was er mal war? LeBron James.
IMAGO/USA TODAY Network


Wohl mit Blick auf LeBron James und die anderen Routiniers Steph Curry (36), Kevin Durant (35) und Jrue Holiday (34) sagte Embiid: „Das sind Leute, die viel in ihren Karrieren erreicht haben, aber heute sind sie alt und nicht mehr das, was sie einst waren.“ Neben dem Quartett haben die USA aber auch viele Spieler dabei, die sich in ihrer Prime befinden oder wie im Fall des 22-jährigen Anthony Edwards noch auf dem Weg dahin sind.

Embiid sieht sein Talent auf G.O.A.T.-Niveau


In einem Punkt hat Embiid aber sicher Recht. Die „altgedienten“ US-Spieler haben schon viel in ihren Karrieren erreicht, allen voran LeBron James, der im Test gegen den Südsudan mit einem Gamewinner zum 101:100 eine Blamage verhinderte und der gemeinsam mit Michael Jordan immer wieder in der Debatte um den besten Basketballer der Geschichte, den G.O.A.T (Greatest of all Time) aufgeführt wird. Embiid denkt übrigens, dass er ebenfalls Teil dieser Debatte hätte werden können.


„Ja, ich denke, dass ich der Konkurrent wäre, hätten mich all die Jahre Verletzungen nicht zurückgeworfen. Immer wieder hatte ich Verletzungen zur falschen Zeit. Wäre ich über meine Karriere hinweg gesund geblieben, wäre es eine andere Geschichte. Ich denke, dass ich das Talent hatte, um in der Debatte vertreten zu sein. Natürlich braucht es dafür auch Meisterschaften, aber für diese braucht man gute Mitspieler. Du brauchst Hilfe.“


Nun ja, in Paris dürfte er trotz einiger Routiniers die Hilfe bekommen, die er sich wünscht.

© – by kicker.de

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